Christoph Kirchenstein sieht in Vertragshilfe24 eine echte Chance für den Verbraucherschutz
Christoph Kirchenstein sieht in Vertragshilfe24 eine echte Chance für den Verbraucherschutz

Baar - Christoph Kirchenstein (Jahrgang 1965) gilt als einer der erfolgreichsten Manager im Beratungsgeschäft für unzufriedene Lebensversicherungskunden. Er setzt sich bei Vertragshilfe24 dafür ein, dass Policeninhaber ein Maximum aus laufenden Kapitallebensversicherungen erhalten.

Der Hintergrund ist einfach erklärt: Während in den 1980er und 1990er der Abschluss einer Kapitallebensversicherung beinahe schon ein sicherer Selbstläufer zur Vermögensmehrung war, stiegen solche Policen in den vergangenen zwanzig Jahren leider zu zinsschwachen Ladenhütern ab. Es wäre unfair, allein den Versicherungsgesellschaften die Schuld dafür zuzuschieben. Denn die Sucht politisch verantwortlich Zeichnender nach sehr billigem Geld für ganz Europa erwirkte eine beispiellose Niedrigzinspolitik der EZB. Kurzum: Für fleissige Sparer gab es so gut wie nichts. Der Zinseszinseffekt war bestenfalls marginal.

Lebensversicherungskunden profitieren nicht von hohen Zinsen!

Doch nun steigen die Zinsen auch im Euro-Raum wieder. Vergangene Woche erhöhte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 4,25 Prozent. Und das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, glaubt auch Christoph Kirchenstein, „denn die Inflation im Euro-Raum liegt noch weit über diesem Zinssatz. Und die EZB hat eine Inflation von nur zwei Prozent als Ziel ausgegeben.“

Davon sollten eigentlich auch Eigentümer von prall angesparten Lebensversicherungspolicen profitieren. So ist es aber leider nicht. Christoph Kirchenstein sagt sogar: „Lebensversicherungskunden profitieren nicht von hohen Zinsen!“

Und weiter erklärt Christoph Kirchenstein, der sich seit Jahren für Vertragshilfe24 engagiert: „Zunächst war die Freude unter Sparern groß: Die Zinsen steigen endlich wieder. Doch Kunden von Lebensversicherungen gehen dabei leer aus. Das Geschäftsmodell der Lebensversicherungen hat Nachteile.“

Erst einmal sei sich jeder Investor bewusst: Eine Lebensversicherung mag zwar keine übermäßig hohe Rendite bieten, doch sie minimiere das Risiko eines erheblichen Verlusts. So sollte man denken. Denn genau mit diesem Versprechen haben die Anbieter ihre Produkte beworben.

“Anlagen mit niedriger Verzinsung, wie Staatsanleihen, verlieren an Kurswert in einem Marktumfeld mit höheren Zinsen.“

„Es ist daher nicht überraschend, dass Lebensversicherungen bei konservativen Anlagezielen beliebt waren. Menschen schlossen diese Verträge ab, um ihre Angehörigen abzusichern oder ein stabiles Einkommen im Alter zu gewährleisten. Dies bot ihnen die Sicherheit, dass Schwankungen an den Märkten nicht die Gefahr eines Verlustes für ihre Investition bedeuten. Um diese Erwartungen zu erfüllen, investierten Lebensversicherungen hauptsächlich in niedrig verzinste und risikoarme Anlageklassen wie Staatsanleihen. Jedoch kann es zu einem Problem werden, wenn die Zinsen, wie in den letzten Monaten, wieder steigen“, führt Christoph Kirchenstein seine Überzeugungen aus.

Lebensversicherungen würden gar die Überschussbeteiligungen nicht erhöhen, sei er sich sicher.

„Kapitallebensversicherungskunden wurden durch ein zusätzliches Versprechen angelockt: Im Falle von Gewinnen durch die Investitionen der Versicherungen würden die Kunden an den Überschüssen beteiligt werden. Nun, da die Zinsen steigen, gehen die Verbraucher natürlich davon aus, dass es an der Zeit ist, die Früchte der Überschüsse auf ihrem eigenen Konto zu ernten. Doch anstatt zusätzlicher Auszahlungen wartet auf die Anleger eine herbe Enttäuschung: Für Lebensversicherungen ist ein Zinsanstieg kein Vorteil, sondern ein Nachteil.“

Wie das, fragen wir Christoph Kirchenstein?

Er sagt: „Anlagen mit niedriger Verzinsung, wie Staatsanleihen, verlieren an Kurswert in einem Marktumfeld mit höheren Zinsen. Was einst als stille Reserve geplant war, wird in den Büchern der Versicherungen nun zur stillen Last.“

Verbraucherschützer Christoph Kirchenstein sieht schwere Zeiten für Versicherungskunden.

Und dann wird Kirchenstein deutlich: „Wir empfehlen zur Rückabwicklung der Lebensversicherung!“

Wer nun also von den steigenden Zinsen profitieren möchte, sollte sein Geld aus den Lebensversicherungen retten und dort investieren, wo er etwas vom Zinsanstieg abbekommt. Das erscheint logisch. Doch wie funktioniert das?

„Wir empfehlen, sich mit einer Rückabwicklung der Lebensversicherung zu beschäftigen. Im Gegensatz zu Kündigung oder Verkauf kann man durch eine Rückabwicklung alle Ansprüche gegenüber der Versicherung durchsetzen.“

Betroffene Verbraucher sollten in einem ersten Schritt prüfen, ob ihr Vertrag rückabgewickelt werden kann.

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