Zurück zu den Wurzeln - zurück nach Obertshausen für Justus und Julian Herbert und ihr Unternehmen Pergano (Foto: Patricia Grob/Stadt Obertshausen)
Zurück zu den Wurzeln - zurück nach Obertshausen für Justus und Julian Herbert und ihr Unternehmen Pergano (Foto: Patricia Grob/Stadt Obertshausen)

Obertshausen - Für Pergano geht es wieder in die Stadt der Gründung. Gleichzeitig verlässt die GmbH damit den bisherigen Standort im Cassellapark Frankfurt am Main. Das neue Domizil ist nun in der Friedensstraße 20 in direkter Nachbarschaft zum Unternehmen Lederwaren Picard. Über den Neuzugang im Gebäudekomplex freut sich auch Martin Wurzel von der Gefi Bau GmbH: „Mit Pergano konnten wir ein interessantes Unternehmen für diesen Standort gewinnen. Das Konzept mit nachhaltigen Verpackungen entspricht dem Trend. Gleichzeitig hat uns das junge Team von Pergano sehr überzeugt.“

Herz und Kopf von Pergano sind die beiden Brüder Justus und Julian Herbert gemeinsam mit ihren Eltern Petra und Henry Herbert sowie Geschäftspartner Andre Mordhorst. „Als Familienunternehmen entwickeln, produzieren und vermarkten wir Naturverpackungen mit Sinn und ganz viel Herz“, erklärt Geschäftsführer Justus Herbert. „Wir brennen für innovative und nachhaltige Verpackungsideen. Und wir teilen dieses Feuer gern mit unseren Kundinnen und Kunden“, ergänzt sein Bruder Julian Herbert, der im Unternehmen das Design Studio leitet.

Mit der gleichen Leidenschaft gehen die zwei Brüder und das gesamte Team, bestehend aus elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auch den Umzug an und packen selbst mit an. Derzeit wird die knapp 3.500 Quadratmeter große Fläche noch umgebaut und eingerichtet. An der Friedensstraße 20 sollen dann auf zwei Ebenen neben dem Lager auch Büros und ein Showroom Platz finden. „Auch ein zukunftsweisendes Raumkonzept sowie der Bau eines Besprechungsraums aus Recyclingpapier und Wabenkarton ist geplant“, erklärt Julian Herbert. „Mit der Gefi Bau GmbH und dem Team rund um Herrn Wurzel haben wir einen kreativen Sparringspartner gefunden, um solch großartige Ideen realisieren zu können.“

Voraussichtlich ab September 2022 präsentiert Pergano seinen Kundinnen und Kunden dann in Obertshausen das Sortiment aus hochwertigen und regional gefertigten Food-Verpackungen: Pizza, Pasta, Salat und Co. sind in den Naturpapieren, Naturkartons und Tragetaschen besonders gut und umweltfreundlich aufgehoben. „Auch für Metzgereien und Bäckerhandwerksbetriebe sowie für den Lebensmitteleinzelhandel, Hotels und Großkantinen bieten wir passende Verpackungslösungen an“, betont Justus Herbert. „Und wir fördern dabei – seit unserer Gründung im Jahr 2018 – mit jeder einzelnen Verpackung die wertvolle Arbeit des Bundesverbands Kinderhospiz.“

Die Idee zur Firmengründung kam zur Studienzeit: Damals wurde viel Pizza bestellt und gegessen. Doch wohin mit dem Pizzakarton? In den Restmüll? Ins Altpapier? Es folgten intensive Recherchen. „Wenn keine Speise- und Fettrückstände auf dem Karton haften, darf der Karton auch ins Altpapier“, erklärt Julian Herbert. Die Lösung liefert das naturreine und fettresistente Trennpapier zwischen Pizza und Karton. Pergano verwendet dafür ausschließlich FSC-zertifizierte Rohstoffe. Auch die Pressung ist besonders: In einem patentierten Verfahren werden die Naturfasern erstmals ohne chemische Zusätze zu einem atmungsaktiven und schnittfesten Spezialpapier verarbeitet. „Was nach einem hauchfeinen Unterschied im Pizzakarton klingt, hat eine enorme Wirkung auf den Recyclingkreislauf“, teilt Justus Herbert mit. Mehr als 80 Millionen Pizzakartons habe das Unternehmen, nach eigenen Angaben, bereits ein zweites Leben geschenkt.

Aus dem regionalen Start-up ist mittlerweile ein bundesweit tätiges Unternehmen geworden. Über 2.500 gastronomische Top-Betriebe, aber auch bekannte Destillerie- und Feinkost-Manufakturen gehören zum erweiterten Kundenstamm. Bürgermeister Manuel Friedrich, der den Kontakt zwischen der Gefi Bau GmbH und der Pergano GmbH hergestellt hat, freut sich ebenfalls über die Rückkehr des Unternehmens in die Heimat: „In der Verbindung aus jungem Unternehmergeist und nachhaltigen Produktideen können wunderbare Synergien für die Stadt Obertshausen entstehen. Es macht Freude zu sehen, dass sich eine neue Generation an Unternehmern für unsere Stadt als Zukunftsstandort entscheidet.“ Mit verantwortlich für die positive Entwicklung ist auch Wirtschaftsförderin Christina Schäfer, die bereits vorab mit Pergano im Gespräch zu einem Standortwechsel war.

„Zukunftsstandort Obertshausen“ ist auch die Botschaft, die Pergano mit in die neuen Hallen gebracht hat. „Wir planen unsere Geschäftsbereiche in viele Richtungen weiter sinnvoll auszubauen“, sagt Justus Herbert. „Wir produzieren seit einem Jahr den nachhaltigsten Pizzakartons der Welt. Erstmals zu 100 Prozent klimaneutral und in Deutschland hergestellt. Mit eigenem Wasserkreislauf und Rückführung in ein eigenes duales System. Eine kleine Revolution in einer Zeit, in der die meisten Produktionen immer noch in ferne Länder ausgelagert werden.“ Handverarbeitete Keramik und weitere sogenannte Tableware-Produkte wie auch Servietten würden schon bald den Bereich der Lieferkultur durch die neue Sparte Tischkultur ergänzen. Auch eine Erweiterung des Non-Food Sortiments um italienische Lebensmittel sei nicht ausgeschlossen. „Die geografische Lage von Obertshausen, die gute Verkehrsanbindung und die hohe Dichte an gastronomischen Betrieben und Festlichkeiten im Rhein-Main-Gebiet bilden das optimale Fundament für ein gesundes und nachhaltig erfolgreiches Wachstum“, sagt Julian Herbert abschließend.


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