Pfungstadt - Am Sonntag fand der traditionelle Festumzug statt und markierte das Ende des 60. Hessentags in Pfungstadt. Laut den Veranstaltern besuchten in den vergangenen zehn Tagen über 400.000 Menschen das Landesfest.
Bürgermeister Patrick Koch (SPD) zog eine positive Bilanz nach den zehn Tagen und erklärte: "Ich bin sehr zufrieden." Auch die Tatsache, dass weniger Besucher kamen als erwartet, minderte seine Freude nicht. Ursprünglich wurden für den Hessentag in der südhessischen Stadt unter dem Motto "Pfungstadt zieht an" 600.000 Menschen erwartet.
"Die Menschen in Pfungstadt haben ein fröhliches und sicheres Landesfest erlebt", sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). Das Fest habe den Zusammenhalt in der Region gestärkt und "die ganze Vielfalt unseres schönen Landes wurde hier sichtbar".
Der Festumzug mit über 100 Teilnehmern zog am frühen Nachmittag unter den Augen von Tausenden Zuschauern durch die Innenstadt. Trommler, Cheerleader, Turner, Musikvereine und farbenfrohe Trachten waren Teil des 3,5 Kilometer langen Zugs, an dem nach Angaben der Veranstalter rund 2.100 Menschen beteiligt waren. Insgesamt fanden während der zehn Tage etwa 1.200 Veranstaltungen statt.
Auch die Polizei zog eine positive Bilanz. Einsatzleiter Hartmut Scherer erklärte: "Das Straftatenaufkommen war äußerst gering." Es wurden während der zehn Tage etwa 30 Straftaten registriert. Darüber hinaus wurden rund 20 Platzverweise aufgrund von Rangeleien ausgesprochen.
Regierungschef Rhein ehrte am Samstag auf dem Hessentag in Pfungstadt Angehörige von Polizei, Justiz und Streitkräften für ihr besonderes Engagement. Er erklärte: "Die Ausgezeichneten zählen zu den Menschen, die für andere da sind. Mit ihrem vorbildlichen Handeln haben sie Verantwortungsbewusstsein, Courage und Entschlossenheit gezeigt. Das Einstehen für diese wichtigen Werte in unserer Gesellschaft ist nicht selbstverständlich."
Der Hessentag findet seit 1961 statt und wurde vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn (SPD) ins Leben gerufen, um das Gemeinschaftsgefühl in dem Bundesland mit seinen zahlreichen Vertriebenen und Neubürgern zu fördern. Bei der Finanzierung mussten in diesem Jahr Anpassungen vorgenommen werden. Anstelle der ursprünglich veranschlagten 8,7 Millionen Euro betrug das Gesamtvolumen nun 10,6 Millionen Euro. Es war noch unklar, inwieweit der Kostenrahmen eingehalten werden konnte, so Bürgermeister Koch.