Stadtwerke Offenbach installieren weitere Solarmodule
Stadtwerke Offenbach installieren weitere Solarmodule

Offenbach - Die neueste Photovoltaikanlage am Standort Daimlerstraße ist die siebte der Stadtwerke in Offenbach. Sie ist im Mai dieses Jahres in Betrieb gegangen. Die anderen sechs haben im Jahr 2022 insgesamt knapp 360.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Zwei von ihnen sind ebenfalls auf Dächern der Daimlerstraße installiert, zwei auf GBO-Liegenschaften in der Hugo-Wolf-Straße, eine auf dem Busdepot der Hebestraße und eine auf dem Dach des Deutschen Ledermuseums an der Frankfurter Straße.

Die Stadtwerke Offenbach bauen ihre eigene Stromerzeugung weiter aus. Mit der Installation von weiteren 240 Solarmodulen auf dem Dach der Sortierhalle auf dem Betriebsgelände des Stadtservices in der Daimlerstraße nutzen sie die Kraft der Sonne vorrangig für den eigenen Stromverbrauch. Wenn am Wochenende oder besonders sonnigen Tagen ein Überschuss produziert wird, fließt dieser in das Offenbacher Stromnetz.

„Die Sonnenenergie zu nutzen ist ein wichtiger Schritt, um in Offenbach das städtische Klimakonzept umzusetzen“, sagt Oberbürgermeister Felix Schwenke. „Die Stadtwerke als städtischer Dienstleister kommen hier ihrer Verantwortung nach, indem sie klimaneutrale Energie auf ihren eigenen Liegenschaften erzeugen. Es ist ein schlüssiges Gesamtkonzept, für ihren wachsenden Fuhr- und Maschinenpark beim Stadtservice auch die Photovoltaik für einen klimafreundlich erzeugten Antrieb auszubauen.“

Es ist bereits die dritte Photovoltaikanlage, die die Stadtwerke an ihrem Standort Daimlerstraße installiert haben. Die erste sogenannte Einspeiseanlage wurde bereits im Jahr 2006 auf der ersten Dachhälfte der Sortierhalle in Betrieb genommen. Sie schickt die in ihren Solarmodulen erzeugte Energie für alle Offenbacherinnen und Offenbacher ins öffentliche Stromnetz und hat im vergangenen Jahr 51.000 Kilowattstunden Strom produziert. Bei ihrer Inbetriebnahme ging es den Stadtwerken vorrangig darum, umweltfreundliche Energie in Offenbach zu gewinnen. Gleichzeitig wurden intern zahlreiche Maßnahmen zum Stromsparen umgesetzt.

Die danach installierten Solarmodule erzeugen Strom vor allem für den Eigenbedarf: Die zweite Anlage für rund 90.000 Euro wurde 2021 auf dem Schleppdach über den imposanten Papierballen aufgebaut. Sie hat im vergangenen Jahr rund 91.700 Kilowattstunden erzeugt und damit über das Jahr gerechnet rund 17 Prozent des Eigenbedarfs gedeckt – vom Aufladen der elektrischen Kehrmaschinen und Laubbläser über den Verbrauch der Papierpresse und der Werkstatt bis hin zur Energieversorgung der Computer in den Büros.

Verstärkung bei der Stromversorgung des Stadtservices kommt jetzt von der zweiten Dachhälfte der Sortierhalle: Dort stehen die Solarmodule der neuen Anlage, die rund 100.000 Euro gekostet hat. „In kurzer Zeit hat hier unser städtischer Dienstleister mit eigenem Personal auch die nächste Anlage geplant, bestellt und den Aufbau überwacht“, sagt Martin Wilhelm, Stadtkämmerer und zuständiger Dezernent für den Stadtservice. „Beide Anlagen für den Eigenbedarf haben sich voraussichtlich nach jeweils etwa sechs Jahren amortisiert. Für das laufende Jahr kalkuliert der Stadtservice, dass diese Anlage und die jetzt neu installierten Solarmodule gemeinsam knapp 200.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Das spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch klimaschädliches CO².“

Für die Planung der Photovoltaik beauftragt der Stadtservice keinen Dienstleister. Sie liegt in der Verantwortung von Christian Müller, Leiter des Gebäudemanagements beim Stadtservice der Stadtwerke. Er arbeitete sich beim Bau seiner privaten Anlage in das Thema ein, war vom Erfolg überzeugt und hatte künftig einen anderen Blick auf die ungenutzten Dachflächen seines Arbeitgebers. Mit der Idee weiterer Photovoltaikanlagen rannte er schließlich bei der Geschäftsführung offene Türen ein und schaffte es, innerhalb von eineinhalb Jahren auch die zweite Anlage in kurzer Zeit installieren zu lassen. „Privathaushalte haben derzeit vor allem Schwierigkeiten, die kleinen Wechselrichter, die die Gleichspannung in Wechselspannung umwandeln, für die eigene Anlage zu bekommen“, sagt Müller. „Hier ist die Nachfrage größer als bei großen Industrieanlagen. Und für die Produzenten ist die Herstellung eines großen Gerätes deutlich lukrativer und produziert diese vorrangig. Deshalb konnten wir unser Großprojekt schneller umsetzen als Privatleute.“

Die Sonnenkraft kann unter optimalen Bedingungen bei sonnigem Wetter bereits mit den Modulen einer Anlage sowohl die Technik als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Daimlerstraße komplett mit selbst erzeugtem Strom versorgen. Die zweite produziert dann für das öffentliche Netz, da es beim Stadtservice noch keine Batterie zum Speichern einer Überproduktion gibt. Deshalb kann die zweite Anlage auch nicht das Doppelte des Eigenbedarfs decken. Es wird prognostiziert, dass über das Jahr gerechnet künftig 25 Prozent des Eigenbedarfs an Strom vom Dach in die Steckdosen des Stadtservices fließt.

Noch gibt es am Standort Daimlerstraße der Stadtwerke weitere Dachflächen, auf die die Sonne derzeit ungenutzt scheint. Auch hier sollen in absehbarer Zeit weitere Solarmodule die kostenlose Energie einfangen, um den Stadtservice und auch die Bürgerinnen und Bürger mit klimafreundlichem Strom zu versorgen.  


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