Hessen - Der öffentliche Nahverkehr in Hessen ist von Streiks betroffen, die von der Gewerkschaft Verdi angestoßen wurden. Rund 1.900 Beschäftigte kommunaler Verkehrsbetriebe haben die Arbeit niedergelegt. Die Streiks haben Auswirkungen auf Busse, Straßen- und U-Bahnen in verschiedenen Städten des Bundeslandes ausgelöst. Begleitet werden die Streiks von Demonstrationen, insbesondere durch die Initiative "Fridays For Future".
Streikumfang und Forderungen der Gewerkschaft
Laut Angaben von Verdi haben sich etwa 1.900 Beschäftigte kommunaler Verkehrsbetriebe in Hessen am Warnstreik beteiligt. Diese Beschäftigten machen rund 90 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer aus. Die Gewerkschaft fordert eine jährliche Finanzierung des ÖPNV durch Bund und Länder in Höhe von 16 Milliarden Euro, um die Kommunen zu entlasten.
Auswirkungen in verschiedenen Städten
In Frankfurt sind Straßenbahnen seit den frühen Morgenstunden nicht mehr im Einsatz, während U-Bahnen bis Sonntagmorgen im Depot bleiben. Der Busverkehr ist von den Streiks nicht betroffen. In Wiesbaden wurde der Busverkehr eingestellt, während in Hanau einige Busverbindungen beeinträchtigt sind und auch im Schulbusverkehr Ausfälle auftreten können.
Darmstadt und Offenbach sind aufgrund separater Tarifverträge nicht von den Streiks betroffen. In Gießen sollen die Busse nach dem Samstagsfahrplan fahren, während in Marburg sämtliche Buslinien am Freitag ausfallen, einschließlich der Schulbusse. In Nordhessen sind die Beschäftigten der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) zum Warnstreik aufgerufen, wodurch der Großteil der Busse und Straßenbahnen in Kassel stillsteht.
Parallel zu den Streiks: Klimaproteste von Fridays for Future
Fridays for Future hat am Streiktag zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise und für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs organisiert. Die Aktionen fanden in verschiedenen Städten wie Frankfurt, Kassel, Marburg und Fulda statt. Die Teilnehmer fordern eine Verdopplung der öffentlichen Investitionen in den Nahverkehr, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen.
Schwierige Verhandlungen
Verdi hat angedeutet, dass längere Streiks drohen könnten, falls es in den nächsten Verhandlungen mit den Arbeitgebern keine Veränderungen gibt. Die Gewerkschaft fordert eine Reduzierung der Arbeitszeit um bis zu vier Stunden und eine teilweise höhere Eingruppierung der Beschäftigten. Die Streiks begannen bereits am 2. Februar und werden von Fridays for Future unterstützt. Die Bewegung betont die Notwendigkeit eines zuverlässigen Nahverkehrs und drängt auf eine verstärkte Investition in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.