Hessen/Bayern - In Reaktion auf die verheerenden Hochwasserschäden in Bayern hat Hessen sofortige Hilfe zugesagt. Auf Anfrage des Landes Bayern wurden Einheiten des Hessischen Katastrophenschutzes entsandt, um vor Ort Unterstützung zu leisten. Innenminister Roman Poseck betonte die Selbstverständlichkeit der gegenseitigen Hilfe unter den Bundesländern bei schweren Unwetterlagen.
Umfangreiche Hilfeleistung
Bereits am Morgen des 3. Juni 2024 machten sich ein Wasserrettungszug und ein Betreuungszug aus dem Main-Kinzig-Kreis, ein weiterer Wasserrettungszug aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie ein weiterer Wasserrettungszug aus dem Wetteraukreis auf den Weg nach Nördlingen in Bayern. Insgesamt wurden rund 20 Fahrzeuge und 111 Einsatzkräfte entsandt, die von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gestellt wurden. Die Unterstützungseinheiten werden voraussichtlich in Donauwörth eingesetzt.
Koordination und Organisation
Zur schnellen und effektiven Organisation des Einsatzes wurden ein Vorauskommando sowie eine Führungseinheit nach Bayern entsandt. Diese bestehen aus erfahrenen Führungskräften im Brand- und Katastrophenschutz der Hessischen Landesfeuerwehrschule und des Regierungspräsidiums Kassel. Ihre Aufgabe ist es, den konkreten Einsatzauftrag für die hessischen Kräfte vor Ort zu ermitteln, eine Lagebeurteilung durchzuführen und die Kräfte einzuweisen. Auch die Erkundung geeigneter Bereitschaftsräume und Unterkünfte sowie logistischer Erfordernisse gehört zu ihren Aufgaben.
Wasserrettung und Betreuung
Ein Wasserrettungszug umfasst verschiedene Fahrzeuge, darunter ein Führungsfahrzeug, ein Gerätewagen Wasserrettung mit einem Rettungsboot, Mannschaftstransportwagen mit Hochwasserbooten und ein Gerätewagen Taucher mit Rettungsbooten. Die Wasserrettungseinheiten sind darauf spezialisiert, bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen Menschen und Tiere aus Wassergefahren zu retten, Sachwerte zu bergen und Transport- und Versorgungsfahrten auf dem Wasser durchzuführen.
Zusätzlich wurde ein Betreuungszug entsandt, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen und die Belastung der lokalen Ressourcen zu minimieren. Dieser übernimmt die soziale Betreuung, Verpflegung und vorübergehende Unterbringung der Einsatzkräfte. Zudem kann er bei Evakuierungen helfen und Sanitätseinheiten unterstützen.
Zusammenhalt in Krisenzeiten
Innenminister Roman Poseck unterstrich die Bedeutung des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung in Krisenzeiten: „Die Hochwasserlage in Bayern und Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Viele Menschen mussten ihr Haus verlassen, und es gab bereits Todesopfer. Unsere Gedanken sind bei den vom Hochwasser betroffenen Menschen. Ich danke den hessischen Einsatzkräften für ihre schnelle Einsatzbereitschaft und hoffe, dass die Folgen des Unwetters und des Hochwassers möglichst schnell und vollständig beseitigt werden können.“
Ein starkes Signal der Solidarität
Die schnelle und umfangreiche Unterstützung durch die hessischen Einsatzkräfte ist ein starkes Signal der Solidarität und zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern in Katastrophenfällen ist. Mit ihrem Einsatz tragen die Helfer aus Hessen entscheidend dazu bei, die Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe in Bayern zu mildern und die betroffenen Menschen zu unterstützen.