Deutschland - Die lang ersehnte Einigung zum deutschlandweiten Semesterticket für Studierende ist endlich erreicht. Bund und Länder haben beschlossen, den Studierenden ein vergünstigtes Deutschlandticket zu ermöglichen, das lediglich 60 Prozent des regulären Preises, also monatlich 29,40 Euro, kostet. Diese Regelung soll bundesweit ab dem Sommersemester 2024 in Kraft treten. Die Vereinbarungen zwischen den Verkehrsverbünden und den Studierendenvertretungen sind Voraussetzung für die Nutzung dieses vergünstigten Tickets.
Solidarmodell für bezahlbare Mobilität
Das deutschlandweit einheitliche Semesterticket stellt ein Solidarmodell dar, das die finanzielle Belastung der Studierenden mindert und gleichzeitig bezahlbare Mobilität in ganz Deutschland sicherstellt. Es vereinfacht die Vielfalt an Ticketoptionen und trägt zur Entlastung der Studierenden bei. Auch bei Preiserhöhungen des Deutschlandtickets bleibt der vergünstigte Preis für das Semesterticket bestehen.
Verkehrsminister Tarek Al-Wazir betont die Bedeutung dieses Modells und sieht es als großen Erfolg des Koordinierungsrates zwischen Bund und Ländern. "Es spielt keine Rolle mehr, wo die Studierenden wohnen oder studieren. Damit wird die heutige Vielfalt an Tickets für Studierende stark vereinfacht", erklärt er.
Anpassungen auf regionaler Ebene erforderlich
Die nächste Phase besteht nun darin, dass die einzelnen Verkehrsverbünde und die Studierendenvertretungen ihre bisherigen Vereinbarungen anpassen. In Hessen sind dies die Verkehrsverbünde RMV, NVV und VRN sowie die Asten der hessischen Universitäten und Hochschulen. Der Fokus liegt darauf, die Anpassungen zügig vorzunehmen, damit die Studierenden ab dem Frühjahr das deutschlandweit gültige Semesterticket nutzen können.
Positive Reaktionen der Verkehrsverbünde
Die Geschäftsführer der Verkehrsverbünde RMV, NVV und VRN zeigen sich erfreut über die Einigung. RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat hebt hervor, dass das Solidarprinzip zu einem unschlagbaren Preis pro Kopf führt und Studierende dazu ermutigt, Busse und Bahnen zu nutzen.
NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch freut sich, dass die kurzfristige, provisorische Lösung in eine bundesweit abgestimmte Regelung überführt werden kann, und betont die Attraktivität des Semestertickets in seiner Region.
Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer des VRN, zeigt sich erleichtert über das grüne Licht für das bundesweit einheitliche Semesterticket und ist zuversichtlich, die Umsetzung zügig mit den Studierendenwerken im VRN-Gebiet regeln zu können.
Hintergrund und Übergangslösung
Nach der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 wurde als Übergangslösung zum Wintersemester 2023 eine Upgrade-Option eingeführt. Diese ermöglicht es Studierenden, beim Kauf eines Deutschlandtickets lediglich die Differenz zum aktuellen Preis des Semestertickets zu zahlen, um Doppelzahlungen zu vermeiden.