Obertshausen - Es sind schwierige Aufgaben in herausfordernden Zeiten. Erst kam Corona, dann der Krieg in der Ukraine und nun werden die Auswirkungen und Folgen – auch die der Klimakrise - immer deutlicher. Wasser ist knapp, Gas ist knapp. Was können wir tun, um für Entlastung zu sorgen? Diese Frage haben sich auch Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich und Erster Stadtrat Michael Möser gestellt und innerhalb des städtischen Verwaltungsstab (bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Fachbereiche, aber auch der Stadtwerke und der Feuerwehr) offen diskutiert.
Auch auf Kreisebene, zwischen Landrat und Bürgermeistern, sind Maßnahmen seit Wochen Thema. Dabei ging es um kurzfristige Maßnahmen, ebenso wie um mittelfristige. Seit Ende August sind erste Maßnahmen in Obertshausen umgesetzt, die sich mit Wassereinsparungen als auch mit der Thematik zur Gasmangellage befassen.
Die Stadt Obertshausen hat sich seit Sommer mit einer möglichen Gasmangellage beschäftigt und dafür Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen auch die regelmäßigen Treffen des Verwaltungsstabs, um einen strategischen und taktischen Einsatzplan zu erarbeiten. Das Gremium bereitet im Auftrag des Magistrats alle mit potentiellen Krisenereignissen im Zusammenhang stehenden Verwaltungsmaßnahmen vor, koordiniert sie und führt sie aus.
So geht es auch darum, dass die Verwaltung in solchen Fällen weiter handlungsfähig bleibt. Und auch die Einrichtung von Betreuungsplätzen für den Krisenfall ist Thema in den Verwaltungsstabsrunden.
Um zusätzlich Energie zu sparen, hat sich die Stadt dazu entschieden, auf dekorative Beleuchtung im Stadtgebiet, soweit die Stadt darauf Einfluss hat, zu verzichten. Energieeinsparungen werden unter anderem auch bei der Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden wie dem Bürgerhaus, aber auch der Kirchen im Stadtgebiet erreicht. Weiter ist die Beleuchtung von zum Beispiel Schaukästen nun aus. Einschränkungen wird es auch in der Vorweihnachtszeit geben. „In diesem Jahr verzichten wir auf die Weihnachtsbeleuchtung an den Laternen – das fällt uns nicht leicht, ist aber dennoch ein Beitrag zur aktuellen Situation“, sagt Erster Stadtrat Michael Möser.
In Obertshausen sind alle Straßenlaternen über Sensoren gesteuert. Das heißt: Sie gehen nur an, wenn es die „Dunkelheit“ erfordert. Zudem leuchten die Laternen mittlerweile durchgehend in einer dauerhaften Absenkung um 50 Prozent. In einzelnen Straßen, die sehr gut beleuchtet sind, wird derzeit eine reduzierte Beleuchtung – nur jede zweite Laterne – getestet, sofern keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht. Im Obertshausener Stadtgebiet gibt es etwa 3.000 Lampen, von denen mehr als 30 Prozent auf LED umgerüstet sind. „Im nächsten Schritt steht auch die Umrüstung der Beleuchtung im Omega-Tunnel an. Aktuell wird die Straßenbeleuchtung bei den grundhaften Straßensanierungen wie in der Theodor-Körner-Straße und der Friedhofstraße auf LED ausgetauscht, erklärt Bürgermeister Manuel Friedrich.
Zusätzlich wird die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden auf das zulässige Maß der Arbeitsstättenrichtlinie abgesenkt. Auch der Stromverbrauch ist auf dem Prüfstand. Dazu werden die Energiesparmaßnahmen, die der Hessische Städtetag vor kurzem beschlossen hatte, im Verwaltungsstab geprüft, bearbeitet und falls möglich, direkt umgesetzt.
Nach sehr heißen Sommermonaten mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen gab es auch in puncto Wasser Handlungsbedarf. Deshalb hatte der Verwaltungsstab zum Ende der Sommerferien eine Reihe von Maßnahmen zur Wassereinsparung in der Stadt Obertshausen beschlossen und umgesetzt. So wurden beispielsweise bis auf weiteres die Brunnen im Stadtgebiet ausgeschaltet und auch das Sprühfeld im Waldpark abgestellt. Auch die Bewässerung der öffentlichen Sportanlagen wurde reduziert und optimiert – mit dem Ziel, die Funktionsfähigkeit der Plätze und Anlagen zu erhalten. „Eine spätere Wiederinstandsetzung würde höhere Kosten nach sich ziehen. So sollen die Werte für die Stadt Obertshausen erhalten bleiben und eben auch die Plätze für den Spielbetrieb“, erklärt Manuel Friedrich.
Öffentliche Blumenkübel und Blumenbeete (mit Gießauftrag durch die Stadt) werden bis auf weiteres nur einmal die Woche bei Bedarf gewässert. Ebenso erfolgt bereits seit einigen Monaten schon keine Bewässerung von öffentlichen Rasen- und Wiesenflächen. Für Jungbäume gibt es keine Einschränkung bei der Bewässerung: Diese brauchen dringend Wasser. „Mit den Bewässerungssäcken haben wir eine praktikable Möglichkeit gefunden, um für die erforderliche Versorgung der Jungbäume zu sorgen“, teilt Erster Stadtrat Michael Möser mit.
„Damit sind die ersten Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt, in einem nächsten Schritt könnten durch die Rathaus-Spitze weitere Maßnahmen bei Bedarf angeordnet werden“, erklärt Bürgermeister Manuel Friedrich.