Seligenstadt - Wenn man etwas richtig gemacht haben will, muss man es selber machen. Unter diesem Motto kann man wohl am besten die Situation rund um den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Kreis Offenbach beschreiben. Zwar hat der Kreis angekündigt, in Zukunft den Ausbau voranzutreiben, nutzen will er dafür vor allem die neuen Fördergelder aus Land und Bund, bis es so weit ist, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Vor allem Privathaushalte warten nicht selten Jahre auf ihren Anschluss an das schnelle Glasfasernetz und manche haben die Hoffnung auf schnelles Internet sowieso schon aufgegeben. In Seligenstadt sollen jetzt die Bürger selber tätig werden und durch das bekunden von Interesse an einem eigenen Glasfaseranschluss den Ausbau beschleunigen. In Kooperation mit der Deutsche Glasfaser Holding haben die Anwohner des Gebietes Seligenstadt West (das Gebiet zwischen Bahnlinie und Froschhausen/Rodgau) nun die Gelegenheit, durch eine Nachfragebündelung den Ausbau zu beschleunigen.
Die Deutsche Glasfaser Holding wurde 2011 von der niederländischen privaten Investmentgesellschaft Reggeborgh gegründet. In den Niederlande hat die Holding rund 2,5 Millionen Glasfaseranschlüsse verlegt, das sind etwa 30 % der niederländischen Haushalte. Seit 2016 verfolgt das Unternehmen den deutschlandweiten Ausbau von Glasfasernetzen mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern. 2017 erhielt die Deutsche Glasfaser Holding den “Operator FTTH Award” für besondere Leistungen mit dem Ziel den Glasfaserausbau in Europa voranzubringen.
Wie schon in anderen Ballungsgebieten führt die Deutsche Glasfaser Holding eine Umfrage in den betroffenen Wohngebieten durch. Sollten mehr als 40 % der Anwohner ihr Interesse an einem Internetvertrag mit der Deutschen Glasfaser Holding bekunden, kümmert sich diese um einen schnellen Ausbau der Infrastruktur vor Ort. Bereits jetzt haben 28 % der Anwohner auf der Internetseite “deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/seligenstadt” für einen solchen Ausbau gestimmt. Die Umfrage wird noch bis zum 04.09.2021 abgehalten, bis dahin müssen sich die Bürger vor Ort entschieden haben. Auf der Internetseite klärt die Deutsche Glasfaser Holding auch über die Kosten eines solchen Internetvertrages auf. Für 24 Monate Highspeedanschluss (Rund 400 MBit/s im Download und 200 MBit/s im Upload) werden 899,76 Euro Grundgebühr fällig. Mit 37,50 Euro pro Monat liegt der Vertrag damit im unteren Feld der sonst sehr teuren Highspeedanschlüssen.
Auch der erste Stadtrat und Bürgermeisterkandidat der SPD für Seligenstadt, Michael Gerheim wirbt für die Aktion auf seiner Facebook-Seite. Gerheim setzte sich schon früh für den Netzausbau in Seligenstadt ein und setzte sich im Kreistag für einen raschen Glasfaserausbau für die Schulen in Seligenstadt ein. Er bekräftigte, dass er sich weiterhin im Kreistag für die Digitalisierung der Schulen einsetzen wird: „Wir schauen ganz genau hin und begleiten den Ausbau sehr eng. Es muss noch viel passieren, um die Situation für die Schülerinnen und Schüler zu verbessern, dafür geben wir unser Bestes.“
Link zur Nachfragebündelung: https://www.deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/seligenstadt/
