Hessen - Mit dem Sommer kommt auch die Hitze, und gerade in den Städten kann es so heiß werden, dass die Gesundheit der Einwohner gefährdet ist. Die hessische Landesregierung hat bereits im Februar einen landesweiten Hitzeaktionsplan vorgestellt, um gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Ältere und Kleinkinder zu schützen. Doch auch mehrere hessische Städte ergreifen spezielle Maßnahmen, um den Auswirkungen der Hitze entgegenzuwirken.
In Wiesbaden arbeitet die Landeshauptstadt derzeit an einem kommunalen Hitzeaktionsplan, der ab dem Jahr 2024 umgesetzt werden soll. Das Gesundheitsamt stellt bereits seit einigen Jahren Informationen auf der städtischen Homepage bereit, um die Bevölkerung für das Thema Klimawandel und Gesundheit zu sensibilisieren. Dabei werden auch Tipps für das richtige Verhalten bei hohen Temperaturen gegeben. Ein "Hitzeknigge" des Umweltbundesamtes mit lokalen Informationen ergänzt die bereitgestellten Materialien, und zukünftig sollen spezielle Informationen gezielt an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen versandt werden.
Auch Frankfurt ist aktiv in Bezug auf den Schutz der Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels. Die Verwaltung plant, einen Plan vorzustellen, der sowohl Soforthilfen bei akuten Hitzeereignissen als auch langfristige Maßnahmen beinhaltet. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Umgestaltung und Begrünung städtischer Grundstücke und Gebäude. Zudem sollen "abkühlende Begrünungsmaßnahmen" im gesamten Stadtgebiet umgesetzt werden, unterstützt vom Förderprogramm "Frankfurt frischt auf - 50 % Klimabonus". Dies ist besonders wichtig, da Frankfurt zu den heißesten Städten Deutschlands zählt.
In Kassel wird derzeit die Umsetzung eines kommunalen Hitzeaktionsplans geprüft. Dabei stehen unter anderem die Förderung von Entsiegelung und hitzesensibler Planung im Fokus. Die Stadt bietet bereits seit einigen Jahren ein Hitzetelefon an, bei dem Seniorinnen und Senioren über gesundheitsschonendes Verhalten bei Hitze informiert werden. Zudem legt Kassel großen Wert auf die Schaffung von städtischen Grünflächen und Baumpflanzungen, um das stadtklimatische Wohlbefinden zu verbessern.
Auch in Hanau wird ein Hitzeaktionsplan vorbereitet, da sich besonders die dicht bebauten Innenstadtbereiche in den vergangenen Hitze-Sommern stark aufheizten. Die Stadtverwaltung plant, mehr Grünflächen und Gebäudebegrünungen zu schaffen sowie Schattenbereiche im Stadtgebiet zu erweitern. Zusätzliche Bäume sollen bei größeren Baumaßnahmen eingeplant werden, und Sonnensegel auf Spielflächen sollen für Schatten sorgen. Zudem werden öffentliche Trinkbrunnen und "Refill-Stationen" eingerichtet, an denen die Menschen ihre Wasserflaschen kostenlos auffüllen können.
Darmstadt setzt zwar derzeit keinen Hitzeaktionsplan um, aber wichtige Elemente eines solchen Plans werden bereits in der Stadtplanung und Stadtentwicklung berücksichtigt. Dach- und Fassadenbegrünungen sind in den Bebauungsplänen verankert, und Frischluftschneisen bleiben frei, um die Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Entsiegelungsmaßnahmen und die Begrünung von Flächen und Gebäuden sind geplant, um der Hitze entgegenzuwirken. Pflegeheime, Krankenhäuser und Kitas haben individuelle Pläne zur Hitzevorsorge, um die Bevölkerung zu schützen.
In Fulda gibt es derzeit keinen konkreten Hitzeaktionsplan, jedoch enthält der Hitzeaktionsplan des Landes vielfältige Empfehlungen, um die Städte und Gemeinden bei der Umsetzung kommunaler Pläne zu unterstützen.
Die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen Hitzebelastungen stellen eine wachsende Herausforderung für Städte und ihre Einwohner dar. Die hessischen Städte ergreifen jedoch gezielte Maßnahmen, um den Auswirkungen der Hitze entgegenzuwirken und die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen. Die Umsetzung von Hitzeaktionsplänen, die Förderung von Grünflächen und Entsiegelungsmaßnahmen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema sind wichtige Schritte auf dem Weg zu klimaresilienten Städten.