Kreis Offenbach - Alle Wege führen bekanntlich nach Rom, viele aber auch nach Luxemburg, Straßburg und Brüssel, wo wichtige Entscheidungen der Europäischen Union getroffen werden. Der Kreis Offenbach ebnet den Bürgerinnen und Bürgern den Weg zu Europa seit rund 15 Jahren im Informationszentrum „Europe Direct Relais Rhein-Main“, das im Kreishaus in Dietzenbach seinen Sitz hat. Landrat Oliver Quilling hat dort am Mittwoch im Foyer eine neue Hinweistafel enthüllt, mit dem die Europäische Kommission stärker auf die vielseitigen Angebote auf lokaler Ebene und damit auf das Engagement des „Europe Direct Relais Rhein-Main“ aufmerksam machen will. „Wir haben die Tafel am Eingang prominent platziert, damit alle Besucherinnen und Besucher erfahren, dass wir mit dem Informationszentrum eine starke Verbindung zu Europa aufbauen“, sagte Landrat Oliver Quilling.
In Hessen haben alle vier Europe Direct Relais-Informationszentren das Hinweisschild erhalten, doch das im Kreis Offenbach ist einzigartig. Jugendliche der Innovativen Produktionsschule (IPS) in Dreieich-Sprendlingen waren kreativ und haben für die rechteckige Tafel einen Ständer aus Edelstahl gebaut, der das Schild besser in Szene setzt und die Platzierung flexibel macht. „Treffen Sie uns, Fragen Sie uns, Reden Sie mit“, ist auf dem neuen Schild im Europe-Direct-Relais Rhein-Main zu lesen. Dort erhalten Bürgerinnen, Bürger, Kommunen, Schulen, Institutionen, Verbände und Unternehmen bei Beratungen oder Veranstaltungen Informationen über die europäische Union oder etwa EU-Förderprogramme, die dazu beitragen sollen, das Bewusstsein für Europa und die Mitwirkung bei der Gestaltung Europas zu stärken.
Die Innovative Produktionsschule ist im Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich-Sprendlingen untergebracht und an die Max-Eyth-Schule sowie die Schule für Erwachsene angegliedert. Sie gehört als Abteilung zum Verein der Förderer und Freunde der Max-Eyth-Schule und wird vom Kreis Offenbach und von der Stiftung ProRegion der Fraport GmbH gefördert. Derzeit besuchen knapp 50 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 25 Jahren die beiden Klassen der IPS. Sie erhalten dort von Lehrern und Sozialpädagogen Unterstützung beim Übergang von Schule zum Beruf. Die Schülerinnen und Schüler haben bereits einen Abschluss und sind auf der Suche nach einer beruflichen Tätigkeit, vor allem aber nach einem Ausbildungsplatz, der zu ihnen passt. Produktionsschule heißt konkret, die eigenen Potenziale erkennen und persönliche Perspektiven sichtbar machen.
„Die Innovative Produktionsschule ist in vielfacher Hinsicht etwas Besonderes. Noten und Zeugnisse gibt es dort nicht. Die jungen Leute erhalten die notwendigen Schlüsselqualifikationen für den späteren Beruf“, sagt Landrat Oliver Quilling. Neben dem theoretischen Unterricht, wie etwa in Mathematik, Berufskunde oder Wirtschaft, liegt der Schwerpunkt der IPS im Gestalten. Im kreativen Prozess entstehen in Teamarbeit Produkte, wie etwa Parkbänke, die einen praktischen Nutzen für alle haben. Das stärkt das Selbstwertgefühl und gibt Impulse auf dem Weg zum Ausbildungsplatz. „Mit dem Edelstahlständer für die Hinweistafel im Europe Direct Relais Rhein-Main haben die jungen Frauen und Männer somit auch eine Verbindung zu Europa hergestellt“, so der Landrat.