Dietzenbach - Das Leben eines Kommunalpolitikers bzw. einer Kommunalpolitikerin bedeutet, dass im Ehrenamt sehr viele Termine anstehen, unzählig viele Vorlagen, Anträge und Sachverhalte gelesen und verstanden werden müssen, eine politische Debatte geführt und schließlich eine Entscheidung gefällt werden muss. Dies ist zweifelsohne Zeit- und Kraftaufwendig, bringt jedoch auch große Erfüllung, aktiv die Geschicke der Heimatstadt mit zu lenken. Hinzu kommt, dass die Stadtverordneten nicht selten die ersten Ansprechpersonen sind, wenn den Bürgerinnen und Bürgern der Schuh drückt.
„Es kann daher nicht genug für den Einsatz, die Leidenschaft und die eingebrachte Lebenszeit jeder einzelnen, politisch aktiven Person gedankt werden“, erklärt Bürgermeister Dr. Dieter Lang. Mut gehöre dazu, Verantwortung auch für andere zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen, die außerordentlich schwierig seien.
Einsatz mit eindrucksvoller Konstanz
In Dietzenbach gibt es Menschen, die seit über 20 Jahren genau dies tun. Mit einer eindrucksvollen Konstanz, nahmen sie das Amt und demnach die Verantwortung an. Sie sind als Stadtverordnete, Ausschussvorsitzende, Präsidiumsmitglieder, Fraktionsvorsitzende, als Teil des Ältestenrats oder Vertreterinnen und Vertreter in Ausschüssen und/oder Kommissionen aktiv bzw. aktiv gewesen.
In der letzten Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt Dietzenbach Mitte November 2022 verlieh die Stadt für genau diese, engagierten Dietzenbacherinnen und Dietzenbacher besondere Ehrenbezeichnungen. Mit dem Titel Stadtälteste wurden Ulrike Alex (SPD), Marion Kiefer-Schmidt (CDU), Andrea Wacker-Hempel (B‘90/Grüne) geehrt. Stadtältester sind seitdem Helmut Gieseler (CDU), Artus W. Rosenbusch (FDP/Fraktionslos) und Heinz-Walter Scherping (SPD). Als ehemaliges Mitglied des Magistrats wurde Birgit Deller-Henneberg (WIR-BfD) die Bezeichnung Ehrenstadträtin verliehen.
Frau Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Wacker-Hempel übergab in feierlicher Form die entsprechenden Urkunden mit den Worten: „Wir sind in diesen mehr als 20 Jahren größtenteils gemeinsam in den vielen Ausschüssen, Gremien und auch der Stadtverordnetenversammlung gesessen. Wir haben in manchen Wochen mehr Zeit zusammen verbracht als der oder die Einzelne mit der Familie.“
Dank auch an Familien der Geehrten
Sie erklärte in der Rede: „Ohne die Unterstützung im Hintergrund wäre es für viele von uns nicht möglich gewesen, unser Mandat wahrzunehmen. Vielen Dank an alle Familien, Partnerinnen und Partner, die uns Mandatsträgerinnen und Mandatsträger begleiten und unterstützen.“ Dieses ehrenamtliche Engagement auf kommunaler Ebene sei die direkteste Art der Demokratie: was hier für Dietzenbach entschieden wird, betreffe die Menschen in Dietzenbach ebenso wie die entscheidenden Personen in den Gremien.
„Daher fallen uns manche Entscheidung ja auch so schwer“, so Wacker-Hempel, „und es dauert manches Mal länger, bis wir uns zu einem Entschluss durchringen können. Das findet nicht immer Zustimmung. Und wenn wir hier aus dem Sitzungssaal rausgehen, müssen wir unsere Entscheidungen auch draußen, in der Altstadt oder auf dem Sportplatz, erklären können. Dass das nicht immer gut ankommt, wissen wir alle und lesen die Kommentare in den verschiedenen Medien. Und manchmal fühlen wir uns dabei auch ungerecht behandelt.“
"Demokratie ist kein Supermarkt"
Abschließend sagte die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung; „Aber eines sollten wir alle bitte nicht vergessen: Demokratie ist nun mal, wie unser Bundespräsident gesagt hat, kein Supermarkt, wo jeder oder jede ein Teil aus dem Regal nehmen kann, was ihm oder ihr gefällt. Demokratie muss gelebt, geliebt und heute auch leider wieder verteidigt werden. Und das ist unser aller Auftrag und den nehmen wir hier sehr ernst.“