Hessen - Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Hessen zeichnet sich in den Umfragen ein deutlicher Vorsprung für die CDU ab. Sowohl die ARD als auch das ZDF sehen die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein weit vor der SPD und den Grünen. Die Landtagswahl, die zeitgleich mit Bayern stattfindet, verspricht spannend zu werden.
CDU mit klarem Vorsprung
Laut einer am Freitag in Mainz veröffentlichten ZDF-Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen kommt die CDU auf 32 Prozent. Dies bedeutet einen klaren Vorsprung vor SPD und Grünen, die jeweils mit 17 Prozent folgen. Die AfD wird bei 16 Prozent gesehen, während die FDP um ihren Verbleib im Landtag mit fünf Prozent bangen muss. Die Linke müsste mit drei Prozent das letzte ihr verbliebene Parlament in einem westdeutschen Flächenland verlassen, und die Freien Wähler werden bei vier Prozent gesehen.
Im Vergleich zu einer ZDF-Umfrage von Anfang September konnte die CDU um zwei Prozentpunkte zulegen, während SPD und Grüne jeweils zwei Punkte verloren haben. AfD und Linkspartei verzeichneten keine Veränderungen, während die FDP einen Punkt verlor.
ARD-Umfrage bestätigt den Trend
Eine am Donnerstagabend veröffentlichte ARD-Umfrage unter 1515 Wahlberechtigten bestätigt diesen Trend. Hier erreicht die CDU 31 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 17 Prozent und der SPD mit 16 Prozent. Die AfD liegt bei 15 Prozent, die FDP bei sechs Prozent und die Linke bei vier Prozent. Die Freien Wähler werden ebenfalls bei vier Prozent gesehen. Im Vergleich zu einer Umfrage von Mitte September stehen CDU und Grüne unverändert da, während die SPD zwei Prozentpunkte und die AfD ebenfalls zwei Prozentpunkte verlor. FDP und Linke konnten jeweils einen Punkt gewinnen.
Direktwahl: Rhein vorne
Auch bei der Direktwahl des Ministerpräsidenten liegt Boris Rhein (CDU) in beiden Umfragen deutlich vorne. Er kann auf Zustimmungsraten von 35 bis 44 Prozent zählen. Der Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir liegt mit 19 bis 31 Prozent vor Nancy Faeser (SPD) mit 14 bis 21 Prozent.
Neue Regierungskoalition unklar
Die Landtagswahl in Hessen verspricht nicht nur einen klaren Sieg für die CDU, sondern auch eine unsichere Zukunft für die Regierungsbildung. Derzeit regiert eine Koalition aus CDU und Grünen. Neben einer Fortsetzung dieses Bündnisses könnte auch eine Koalition aus CDU und SPD rechnerisch möglich sein. Die Umfragen zeigen jedoch, dass eine Mehrheit der Befragten keine Fortsetzung von Schwarz-Grün wünscht. Auch Schwarz-Rot findet nur begrenzte Zustimmung.
Laut ARD-Umfrage sind 42 Prozent für eine CDU-geführte Landesregierung, während 19 Prozent eine SPD-Führung und 15 Prozent eine Grünen-Führung bevorzugen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die politische Landschaft nach der Wahl gestalten wird.
Bayern: CSU stabil, Freie Wähler verlieren leicht
In Bayern sieht die politische Lage ebenfalls interessant aus. Laut dem ZDF-Politbarometer liegt die CSU unverändert bei 36 Prozent. Die Freien Wähler, die in den letzten Wochen an Zustimmung gewonnen hatten, verlieren leicht und erreichen 15 Prozent, während die AfD um zwei Prozentpunkte auf 14 Prozent zulegen kann. SPD und Grüne bleiben unverändert bei neun bzw. vier Prozent.
Die Umfragen deuten darauf hin, dass die Regierung aus CSU und Freien Wählern fortgesetzt werden könnte, aber es gäbe auch eine Mehrheit für ein Bündnis aus CSU und Grünen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat jedoch ausgeschlossen, mit den Grünen zu koalieren.
Es bleibt spannend, wie sich die politische Landschaft in Hessen und Bayern nach den Wahlen entwickeln wird. Die endgültigen Ergebnisse werden am Wahltag selbst feststehen und die Weichen für die künftigen Landesregierungen stellen.
