Hessen - In Hessen starten am kommenden Mittwoch die schriftlichen Abiturprüfungen. Vorab hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz einen Ausblick auf das Landesabitur 2023 gegeben. „Wenngleich der Schulalltag endlich wieder normal und wie vor der Corona-Pandemie ist, darf man nicht vergessen, dass auch der diesjährige Prüfungsjahrgang einen Teil der Oberstufe unter einschränkenden und belastenden Bedingungen durchlaufen hat. Ich habe aber den Eindruck, dass die Schülerinnen und Schüler dies bestmöglich gemeistert haben. Dennoch erhalten sie selbstverständlich die gleichen Rahmenbedingungen der vergangenen beiden Jahrgänge mit einer längeren Bearbeitungszeit und mehr Auswahlaufgaben. Ich wünsche viel Erfolg und drücke allen die Daumen!“.
Seit nunmehr 16 Jahren legen Abiturientinnen und Abiturienten in Hessen ihre Hochschulreifeprüfung nach landesweit einheitlichen Kriterien ab. Die Vereinheitlichung der Prüfungsstandards stand 2007 im Zeichen der Ergebnisse der PISA-Studie und hatte das Ziel, eine größtmögliche Objektivität für die hessischen Schülerinnen und Schüler, eine landesweite Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie eine Verlässlichkeit des höchsten Schulabschlusses zu erreichen. Das Modell kombiniert zentral vorgegebene schriftliche Aufgaben mit von Lehrkräften vor Ort erarbeiteten mündlichen Prüfungsteilen.
Rund 22.500 Prüflinge nehmen 2023 am Landesabitur teil
In diesem Jahr nehmen rund 22.500 Prüflinge an 278 Schulen (allgemeinbildende und berufliche Gymnasien bzw. gymnasialen Oberstufen, Abendgymnasien, Kollegs und einige Privatschulen) am Landesabitur teil. Die ersten Vorbereitungen starten rund zwei Jahre vor den eigentlichen Prüfungsterminen. Mit der Erstellung der Prüfungsaufgaben sind insgesamt 48 Fachkommissionen betraut und auch die Schulen werden eingebunden. Bis zu den Prüfungsterminen durchlaufen die Vorschläge mehrere Prüfschleifen, darunter zwei externe Prüflesungen. Die meistgewählten Fächer in den schriftlichen Abiturprüfungen im Jahr 2023 sind Deutsch (Pflichtfach, schriftlich oder mündlich) mit rund 18.000 Prüflingen, gefolgt von Mathematik (ebenfalls ein Pflichtfach) mit rund 17.000 Prüflingen sowie Englisch mit rund 10.000 Prüflingen.
Besonderheiten im Prüfungsjahr 2023
Auch für den Prüfungsdurchlauf 2023 sind seitens der Kultusministerkonferenz Empfehlungen ausgesprochen worden, um verlässliche und vergleichbare Rahmenbedingungen für die Abschlussprüfungen aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie zu gewährleisten und die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.
Die Schulen erhalten daher für jedes Prüfungsfach – wie auch schon im Landesabitur 2021 und 2022 – einen zusätzlichen Aufgabenvorschlag. Damit bekommt jede Lehrkraft die Möglichkeit, vor dem Hintergrund des Kenntnisstands ihrer Schülerinnen und Schüler eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. Die Prüflinge erhalten dann – so wie in den vergangenen Jahren – mehrere Aufgabenvorschläge, aus denen sie auswählen können.
Die Prüflinge erhalten zudem auch in diesem Jahr einen zusätzlichen Zeitraum, den sie im Rahmen der Prüfung individuell nutzen können. Dieser ist gestaffelt und richtet sich nach der Bearbeitungsdauer der Prüfungsaufgaben. Für den Grundkurs beträgt er 25 Minuten, für den Leistungskurs 30 Minuten.