Seligenstadt - Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen konnte sich vor Bewerbungen nicht retten, seit es das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ auf den Weg gebracht und damit Fördergelder zur Innenstadtbelebung in Aussicht gestellt hat. Die Stadt Seligenstadt hat ihre Chance sofort ergriffen und genau wie viele andere hessische Städte und Gemeinden eine Bewerbung mit zukunftsorientierten Projekten aus den Bereichen Digitalisierung, Tourismus, Kultur, Bürgerservice sowie Verkehrsplanung auf den Weg gebracht. Eine Initiative die sich ausgezahlt hat, bekam die Einhardstadt doch jetzt den vollen Zuschlag und damit 250.000 Euro Innenstadtbudget.
In Anbetracht der Einsendeflut hat das Ministerium das Budget von 12 Millionen Euro auf 27 Millionen Euro aufgestockt und lässt Fördermittel in 110 Städte und Kommunen in ganz Hessen fließen. „Wir sind sehr froh, dass unsere Bewerbung im vollen Umfang überzeugen konnte. Das Zusammenspiel von Stadt, Stadtmarketing und Gewerbeverein hat wie immer hervorragend funktioniert und wurde entsprechend honoriert“, so Bürgermeister Dr. Daniell Bastian.
Die Gelder fließen in fünf Projekte
- Marketing- und Digitalisierungspaket: 70.000 Euro
- Sicherung des Lastenrad-Lieferdienstes: 10.000 Euro
- Sicherung des örtlichen Kinos: 10.000 Euro
- Bau eines Wohnmobil-Stellplatzes: 40.000 Euro
- Elektrische Poller zur Verkehrsberuhigung: 120.000 Euro
Marketing- und Digitalisierungspaket
Durch Maßnahmen wie neue Video- und Fotoaufnahmen sind Gewerbetreibende kurzfristig für eine verbesserte digitale Darstellung gerüstet. Ein Webshop und auch die Darstellung in Social-Media-Kanälen sind ein notwendiges Standbein, um das Geschäft in der Innenstadt zu sichern. Sichtbarkeit im Internet stärkt zudem die Bindung der jüngeren Zielgruppe, die sich mittelfristig zum wichtigsten Kundenstamm entwickeln wird. Eine starke digitale Präsenz sorgt daher nachhaltig für das Bestehen der Gewerbe.
Sicherung des Lastenrad-Lieferdienstes
Finanzielle Unterstützung des Lastenrad-Lieferdienstes ermöglicht ein flächendeckendes Bekanntmachen dieses Services. Es wird gesichert, dass das Projekt auch über die Pandemiezeit hinaus weiterhin angeboten wird. Die Autofrequenz in der Innenstadt soll dadurch gemindert werden. Ziel ist es auch, dass Einkäufe in verschiedenen Geschäften gebündelt ausgeliefert werden können. Gerade für bewegungseingeschränkte Kundschaft ist der Lieferdienst eine Bereicherung.
Sicherung des örtlichen Kinos
Eine finanzielle Unterstützung des Kinos betont den Wert dieser einmaligen und traditionellen Kultureinrichtung für die Innenstadt. Sie soll im Hinblick auf die wirtschaftliche Ungewissheit im laufenden Kalenderjahr die Miet- und Personalkosten überbrücken und den Fortbestand garantieren. Auch Kulturangebote wie ein Lichtspielhaus unterstützen die Aufenthaltsdauer in der Innenstadt und fördern Gastronomie und Einzelhandel. Je mehr wechselwirkende Angebote eine Stadt bietet, umso mehr setzen sich diese als Summe von Alternativen wie Onlineshopping oder Streamingdiensten ab.
Bau eines Wohnmobil-Stellplatzes
Der Bau eines richtigen Wohnmobil-Stellplatzes erhöht die Attraktivität der Innenstadt für die mobile Zielgruppe und sorgt schnell für eine höhere Besucherzahl. Wohnmobile sind auch in der kälteren Jahreszeit auf Tour und sichern über das ganze Jahr hinweg Kaufkraft in der Innenstadt.
Elektrische Poller zur Verkehrsberuhigung
Die Steuerung über elektrische Poller ermöglicht eine dynamische Regelung der Verkehrsflüsse in der Altstadt. So können auch perspektivische Ideen wie eine autofreie Main-Fährüberfahrt nach Bayern getestet werden. Autofreie Straßen erhöhen die Verweildauer der Kundschaft von Gewerbe und Gastronomie. Auch fördert dies die Luftqualität in den Altstadtgassen und damit die Lebensqualität der AnwohnerInnen. Im Radius der ehemaligen Stadtbefestigung stehen Autofahrern drei öffentliche Parkflächen zur Verfügung, darunter zwei moderne Parkdecks.