Michael Thomale (hier links auf dem Bild neben Maik Schubert) schwört auf Investitionen in den Bitcoin
Michael Thomale (hier links auf dem Bild neben Maik Schubert) schwört auf Investitionen in den Bitcoin

Dubai – Manche sagen, der in Dubai lebende Geschäftsmann Michael Thomale sei ein Selfmademillionär. Manche behaupten, „der Michael hat einfach nur viel Glück gehabt“. Doch tatsächlich haben sich seine Investitionen in den Bitcoin beträchtlich rentiert.

Weil Finanzdienstleistungen heutzutage ein breites Angebotsspektrum abdecken, ist der Begriff ebenso unbestimmt wie schillernd. Das Gleiche gilt für Finanzdienstleister. Darunter werden Unternehmen und Personen verstanden, die gewerbliche Dienste im Bereich von Finanzinstrumenten oder Finanzierungen erbringen und darauf ein Geschäftsmodell aufbauen. Der Finanzdienstleistungssektor ist volkswirtschaftlich von enormer Bedeutung, weil er mit hohem Innovationspotenzial die Liquiditätsversorgung der Wirtschaft sicherstellt. Wegen ihrer gesamtökonomischen Schlüsselstellung unterliegen Finanzdienstleister einer umfassenden gesetzlichen Regulierung. Unter ihnen nur die Anbieter von Finanzprodukten wie Banken und Versicherungen zu verstehen, wäre eine grobe Verengung. Man würde völlig ignorieren, wie sehr sich die Geldschöpfung, das Anlageverhalten und die Unternehmensfinanzierung durch Kryptowährungen wie den Bitcoin und das Initial Coin Offering (ICO) verändert haben. Moderne Anbieter finanzbezogener Services stützen sich auf die neuesten Finanztechnologien. Zu ihnen gehört die Blockchain-Technologie, ohne die es keine digitalen Währungen gäbe. Bei Blockchains handelt es sich um fälschungssichere Datenstrukturen, mit denen Transaktionen in einem Protokollregister in ihrer Zeitfolge genau dokumentiert werden.

Der Krypto-Spezialist Michael Thomale hat den Nutzen dieser „Blockketten“ einmal so beschrieben: „Die Blockchain ist eine verteilte Datenbank mit dezentralem Konsens, in der beispielsweise Geldtransaktionen, Finanzanlagen (Aktien, Bonds, Derivate, Beteiligungen), Börsengänge (STO, ICO), Besitzrechte (Autoregister, Grundbucheinträge) oder Grundrechte (Immobilien) unveränderbar und effizient abgelegt werden.“ Die auf Cryptofinance basierenden Transaktionen würden somit ohne lästige Zwischeninstanzen direkt zwischen den Zahlenden und den Empfängern abgewickelt, betont der Sachse, der 27 Jahre lang in der Versicherungs- und Finanzbranche tätig war, bevor er sich mit Fragen der digitalen Geldschöpfung zu beschäftigen begann. Die Blockchain-Technologie ließe außerdem die Kosten und die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten von Transaktionen sinken. 

Heute bezeichnet sich Michael Thomale als „Business Owner bei MT-Trading“ und berät Investoren sowie Unternehmen bei unkonventionellen Finanzierungsmodellen. Dabei setzt er voller Überzeugung auf eine Blockchain-basierte Form der Projekt- und Unternehmensfinanzierung: das Initial Coin Offering (ICO). Diese Finanzierungsmethode nutzen vor allem Start-ups, um unabhängig von klassischen Kapitalgebern schnell an das erforderliche Investitions- und Expansionskapital zu kommen. Die Kapitalbeschaffung erfolgt hierbei mithilfe der Blockchain-Technologie, die alle Prozesse beschleunigt und sämtliche Strukturen verschlankt. Das Initial Coin Offering oder auch Initial Public Coin Offering (IPCO) ist eine neuartige Methode des Crowdinvestings. Dabei erwerben Anleger über Online-Plattformen die von Unternehmen neu emittierten Digitalwährungen im Austausch gegen klassische Währungen wie den Euro oder andere Kryptowährungen wie den Bitcoin.

Das erklärt auch Thomales brennendes Interesse an der Kursentwicklung des Bitcoin. Der Leipziger, der nach eigenen Angaben in Dubai lebt, beobachtet seit Langem eine rasant steigende Nachfrage nach Kryptowährungen, die sich vor allem in Krisenzeiten großer Beliebtheit erfreuen. Mit Verweis auf das letztjährige Bitcoin-Halving erklärte er: „Das digitale Gold Bitcoin hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht, und im Bereich der Blockchain-Technologie tut sich sehr viel.“ In den Fachkreisen für Cyber-Devisen wird derzeit leidenschaftlich darüber diskutiert, ob der Bitcoin nach seiner Kursrally, die ihn schon auf mehr als 60.000 US-Dollar getrieben hat, in diesem Jahr auch noch die magische Marke von 100.000 US-Dollar knacken kann. Weil immer mehr traditionelle Institutionen in Bitcoin investieren, wird das für möglich gehalten. Der E-Autobauer Tesla und der Softwarehersteller MicroStrategy gelten gewissermaßen als Schleusenöffner, weil sie vormachen, wie sich Unternehmen mithilfe von Bitcoin gegen Inflationsrisiken absichern können. Ein weiteres Treibmittel für die Förderung von Bitcoin bei institutionellen Anlegern ist der bevorstehende Coinbase-Börsengang, bei dem das Unternehmen eine sensationelle Bewertung von mehr als 100 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.

Bitcoin-Promoter Michael Thomale verfolgt das Ganze aufmerksam in seinem eigenen Internet-Blog namens „Bockchain-News“. Dort bilanzierte er jüngst: „Auch im März hat Bitcoin einen weiteren bullischen Monat gehabt und hat es am 13. März sogar wieder zu einem neuen Allzeithoch von 61.900 US-Dollar geschafft. Damit hat Bitcoin nun bereits den sechsten Monat in Folge mit einer grünen Kerze auf dem Monats-Chart geschlossen.“ Der Blockchain- und Mining-Profi rechnet auch in den nächsten Monaten mit deutlichen Kurssteigerungen und begründet das mit verschiedenen Marktmeldungen. Dazu gehört, dass der Online-Bezahldienst PayPal nun Kryptowährungszahlungen bei über 29 Millionen Händlern akzeptiert. US-Kunden konnten schon bislang Kryptowährungen mit dem Bezahldienst kaufen, verkaufen und aufbewahren. Jetzt verkündete das Unternehmen, dass mit dem neuen Programm „Checkout with Crypto“ ab sofort alle Händler im PayPal-Netzwerk für US-Kunden zu Annahmestellen von Kryptowährungen werden. Mit dem neuen Feature sollen Kunden nahtlos mit Kryptowährungen über PayPal bezahlen können.

Auch Visa gab die Akzeptanz von Kryptozahlungen bekannt. „Wir sehen eine steigende Nachfrage von Verbrauchern auf der ganzen Welt, auf digitale Währungen zugreifen, diese halten und verwenden zu können, und wir sehen die Nachfrage unserer Kunden, Produkte entwickeln zu können, die den Verbrauchern diesen Zugang ermöglichen“, sagte Cuy Sheffield als Leiter von Visa-„Krypto“. Laut der Nachrichtenagentur Reuters läuft das Pilotprogramm auf der Zahlungs- und Kryptoplattform Crypto.com. Weitere Partner würden noch dieses Jahr angekündigt. Thomale analysierte Anfang April in seinen „Blockchain-News“: „Bei herkömmlichen Krypto-Kreditkarten werden die Kryptowährungen bei einer Zahlung noch erst einmal in Fiat-Geld getauscht. Visa testet nun einen neuen Weg, bei dem die Ethereum-Blockchain verwendet wird und digitale Assets nicht mehr in traditionelles Geld umgewandelt werden müssen, um die Transaktion abwickeln zu können. Des Weiteren hat Visa erst kürzlich eine Partnerschaft mit dem Krypto-Geldhaus ‚Digital Asset Bank‘ Anchorage abgeschlossen und die erste Transaktion in diesem Monat bereits getätigt.“

Stillstand und Konventionalität scheint der umtriebige Krypto-Dienstleister gar nicht zu mögen. Thomale sieht sich als „Denkpragmatiker“. Was er darunter versteht, erläuterte er unlängst so: „Wenn ein Mensch pragmatisch genannt wird, dann zeichnet ihn nach der allgemeinen Definition vor allem gesunder Menschenverstand und ein Blick für das Machbare aus. Pragmatisch ist jemand auch dann, wenn er über einen guten Geschäftssinn und gleichzeitig über Flexibilität im Denken und Handeln verfügt.“ Ganz in diesem Sinne habe er es sich zur Aufgabe gemacht, alles Konventionelle zu hinterfragen und im Rahmen seiner Beratertätigkeit zu zeigen, wie man wieder selbständiges Denken „erlernen“ kann. Der nutzbringende Umgang mit dem Bitcoin gehört dazu.


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