Klarstellung zum in Facebook kursierenden Aufruf (Quelle: Rodgauer Morgen)
Klarstellung zum in Facebook kursierenden Aufruf (Quelle: Rodgauer Morgen)

Obertshausen - Seit dem 18.01.2022 kursiert ein Aufruf von Anwohnerin Claudia Löw in Facebook, dass der Bolzplatz in der Bieberer Straße einem Parkplatz weichen soll. Dies habe ein Stadtmitarbeiter letzte Woche gesagt. Sogar eine Petition ist bereits gestartet worden. Daraufhin hat die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Manuel Friedrich und Ersten Stadtrat Michael Möser umgehend Kontakt zu Frau Löw aufgenommen und um eine Klarstellung gebeten. Heute äußern sich die Stadt Obertshausen, die Malteser und Frau Löw in einer gemeinsamen Pressemitteilung, um die Gerüchte aufzulösen.

Alle vier Beteiligte haben das gleiche Ziel: Den Bolzplatz zu erhalten oder an neuer Stelle in unmittelbarer Nähe zu errichten. Doch, ob es dazu überhaupt zu einer Diskussion kommen wird, steht noch in den Sternen. Weder im Magistrat und in der Stadtverordnetenversammlung noch mit der Bürgerschaft wurde darüber beraten. Auch verwaltungsintern ist hier noch kein Zeitplan erstellt worden.

„Dass wir als Malteser Hilfsdienst einen Erweiterungswunsch haben, ist bereits vor sechs Jahren bei Alt-Bürgermeister Roger Winter hinterlegt worden. Jeder, der uns fragt, würde hierzu eine ehrliche Antwort bekommen“, sagt Malteser-Dienststellenleiter und Kreisbeauftragter Rainer Faust. Die Malteser beschäftigen derzeit ca. 250 Mitarbeiter, hinzu kommen noch viele ehrenamtliche Helfer. Die ehrenamtliche Mitarbeit streckt sich dabei unter anderem über den Katastrophenschutz, den Sanitätsdienst, die Integrationslotsen oder die Malteserjugend. Dazu kommen noch die Themen Leben im Alter, den Hospizdienst sowie Einkaufs- und Fahrdienst. „Als sozialer Dienst ist uns hier der soziale Faktor eines Bolzplatzes, gerade für Kinder und Jugendliche natürlich wichtig. Deshalb sprechen wir uns auch für den Erhalt oder eine Neugestaltung des Platzes ebenfalls aus“, stellt Faust klar. Doch in diese Fragestellung muss auch die Zukunft der Malteser aufgenommen werden. „Wir haben bereits soziale Dienste wie den Hospizdienst nach Heusenstamm ausgelagert und sind eine wachsende Organisation, die gerne weiter in Obertshausen bleiben würde. Deshalb gibt es auch den Erweiterungswunsch, der Dauerthema bei uns intern und bei der Stadt Obertshausen verwaltungsintern ist“, erklärt Faust.

Dies bestätigt Erster Stadtrat und Baudezernent Michael Möser: „Es wurde verwaltungsintern auch bereits vor ein paar Jahren die Aufstockung des Malteser-Gebäudes geprüft. Verwaltungsintern ist dieses Projekt noch nicht fertig geprüft, bevor wir in den politischen Gremien und mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber sprechen können.“ Dass ein Antrag vorliegt, dass der Bolzplatz für einen Parkplatz weichen soll, ist damit falsch. „Auch ich spreche mich klar dafür aus, dass das Bolzplatz- und Jugendangebot in der Stadt erhalten bleibt. Ob der Platz an dieser Stelle bleibt oder eine andere Stelle gefunden wird, wo ein attraktiveres Gelände entstehen wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen“, erzählt Möser.

„Dass ich für die Schaffung neuer Jugendplätze und auch die Einbindung von Kindern und Jugendlichen sowie allen Beteiligten stehe und dafür auch in der Kommunalpolitik dafür um Unterstützung werbe, haben das Projekt des Streetball-Platzes und das Spendenprojekt zum Skate- und Jugendpark gezeigt. Einen Bolzplatz zu schließen, ohne einen neuen zu schaffen, kommt für mich nicht in Frage“, sagt Bürgermeister Friedrich. „Deshalb finde ich die aktuelle Diskussion in den sozialen Medien sehr schade und unsachlich. Sprechen Sie mich zu Themen in der Stadt gerne direkt an, bevor Sie Petitionen oder Aufrufe starten“, wirbt Friedrich für mehr Kommunikation miteinander anstatt übereinander.

„Nach der Klarstellung durch die Stadt Obertshausen und Malteser, nehme ich meinen Aufruf für kommenden Sonntag und die Petition zurück“, erklärt Claudia Löw. Sie hatte durch eine falsche telefonische Auskunft Fakten geschaffen, die es hier nicht gibt. „Ich nehme das Angebot von Herrn Friedrich und Herrn Möser an, dass wir uns gerne zu gegebenem Zeitpunkt auf dem Bolzplatz zusammen mit allen Bolzplatzfreunden der Bieberer Straße treffen, bevor Entscheidungen anstehen. Wichtig war für mich, dass den Kindern und Jugendlichen kein weiterer Platz genommen wird, und das war mein eigentliches Anliegen“, sagt Frau Löw.


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