Obertshausen - Mit Highspeed in Obertshausen auf der Datenautobahn unterwegs - und dabei geht es schon lange nicht mehr nur um die Nutzung von Streaming-Diensten oder dem schnellen Anschluss für die Spielekonsole. Seit Pandemie-Zeiten arbeiten immer mehr Leute auch von zu Hause aus und man merkt schnell, dass die Internetverbindung oft zu langsam ist.
Das schnelle Internet ist nicht nur für Gewerbetreibende ein bedeutsamer Faktor, sondern spielt auch im Privaten eine immer größere Rolle. Die Stadt Obertshausen setzt für die Zukunft auf gute Verbindung und plant gemeinsam mit einem Partner eine nahezu flächendeckende Versorgung mit der Internetanbindung der nächsten Generation.
Mit dem Prinzip „Glasfaser bis in die eigenen vier Wände“ - „Fiber to the Home“ (FTTH) - begegnet die Verwaltung den hohen Anforderungen in der enorm beschleunigten digitalen Entwicklung. Durch eine jüngst geschlossene Kooperationsvereinbarung der Stadt Obertshausen mit der Deutschen GigaNetz GmbH über den Aufbau eines Glasfaser-Netzes stellt Obertshausen die Weichen für die Infrastruktur der Zukunft.
„Die Deutsche GigaNetz ist im Glasfasermarkt angetreten, um die Regionen in Deutschland mit einem flächendeckenden Ausbau entsprechender Netze topfit für die digitale Zukunft zu machen. Mit uns werden zukunftssichere Bandbreiten für Unternehmen wie für private Haushalte verfügbar. Allen Kundinnen und Kunden in Hausen oder Obertshausen, die sich in der Zeit vom 24. Februar bis zum 10. September 2023 für einen Anschluss entscheiden, verlegen wir diesen kostenlos bis in die eigenen vier Wände“, sagt Soeren Wendler, Geschäftsführer der Deutsche GigaNetz GmbH.
Mit Homeoffice, flexiblen Arbeitsweisen und der Umstellung von Unternehmensprozessen ebenso wie mit der Digitalisierung von Bildung und Verwaltung sind viele Vorteile, aber genauso auch die Abhängigkeit von zuverlässigen Anschlüssen verbunden: Eine stabile Anbindung ist die Grundlage für moderne Teilhabe und Gestaltung. „Schnelles Internet ist heute ein wichtiger Standortfaktor für Wohnen und Arbeiten. Auch in Obertshausen sollen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit auf einen zuverlässigen, schnellen und zukunftssicheren Internetanschluss haben“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich. „Nach vielen Gesprächen zwischen einem Verwaltungsstab - bestehend aus Rathaus-Führung, Tiefbau und Wirtschaftsförderung - und drei verschiedenen Anbietern freuen wir uns, mit der Deutschen GigaNetz GmbH ein Partner für den Glasfaserausbau gefunden zu haben.“
Der Magistrat der Stadt Obertshausen hatte sich im vierten Quartal 2022 für das Unternehmen mit dem Sitz in Hamburg entschieden. Die Deutsche GigaNetz will das Glasfasernetz in Obertshausen auf eigene Rechnung langfristig orientiert, verlässlich und nachhaltig ausbauen. Im Kreis Offenbach ist das Unternehmen bereits in Rödermark tätig und auch in Großkrotzenburg steht die Bauphase kurz vor Abschluss.
Die Vorbereitungen bei der Deutschen GigaNetz für den Akquise-Start in Obertshausen laufen. So wird es unter anderem ab 24. Februar eine Projektseite des Telekommunikationsanbieters geben, auf der sich Interessierte über Möglichkeiten und aktuellen Stand für Obertshausen informieren können - abrufbar unter https://deutsche-giganetz.de/obertshausen.
Die Deutsche GigaNetz setzt in der sogenannten Vorvermarktungsphase auf Vertragsunterzeichnungen von mindestens 40 Prozent der Obertshausener Haushalte. Ist diese Quote erreicht, möchte das Unternehmen den eigenwirtschaftlichen Ausbau angehen. Dabei zeigt sich Piero Irrera, Regionalleiter Mitte bei der Deutschen GigaNetz, zuversichtlich. Sein Kollege Can Güler, Vertriebsleiter Mitte, plant derzeit einige Informationsveranstaltungen. So können sich Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, 4. Mai, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Hausen über das Vorhaben der Deutschen GigaNetz und seine Bedingungen direkt informieren und sich bei Rückfragen direkt an die Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens wenden. Auch die Aufstellung eines Beratungscontainers - dem sogenannten SpeedPoint – als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger ist in Planung. Details dazu werden in Kürze bekannt gegeben und sind dann auch der oben genannten Homepage zu entnehmen.
„In den nächsten Wochen und Monaten haben es die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden in unserer Stadt in der Hand, sich zu entscheiden. Wenn sich eine ausreichende Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern für eine Anbindung entscheidet, wird die Deutsche GigaNetz in Obertshausen das Glasfasernetz auf eigene Kosten erreichten“, erklärt Manuel Friedrich. „Der Magistrat der Stadt Obertshausen hat mit seiner Entscheidung für die Kooperationsvereinbarung die Weichen für den weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur gestellt“, ergänzt Erster Stadtrat Michael Möser.
Übertragung durch Glasfaser-Technik ermöglicht bereits heute Bandbreiten von bis 1.000 Megabit pro Sekunde - symmetrisch in die Sende- und Empfangsrichtung. Daher rechnen die beiden Kooperationspartner mit einem regen Interesse, um die Mindestzahl von Anschlüssen für einen Ausbau zu erreichen.
Bevorzugt verlegt die Deutsche GigaNetz die Glasfaser in klassischer Bauweise mit einer Tiefe von 60 Zentimetern – mindestens jedoch 40 Zentimetern. Für den reinen stadtweiten Ausbau rechnet das Unternehmen mit einer Zeit von etwa 24 Monaten.
Nach dem größer angelegten Ausbau der Deutschen Telekom im sogenannten Vectoring-Verfahren vor einigen Jahren, bei dem jedoch nur die Straßenverteiler an das Glasfasernetz angebunden wurden, einer zusätzlichen Glasfaseranbindung der Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet Ost (einschließlich Samerwiesen) durch die Firma Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH und der Glasfaseranbindung der Schulen durch den Kreis Offenbach würden nun die Bürgerinnen und Bürger in beiden Stadtteilen durch den Einsatz der Deutschen GigaNetz profitieren. Sie erhalten so die Möglichkeit, sich einen Glasfaseranschluss bis in ihre Haushalte legen zu lassen. Dabei wird darauf geachtet, dass bereits an das Glasfasernetz angeschlossene Gebäude und Gebiete nicht überbaut werden.
Im Sommer 2022 ist die Stadt Obertshausen der Gigabitregion FrankfurtRheinMain GmbH beigetreten, die den Breitbandausbau in der Region Frankfurt-Rhein-Main steuert und Kooperationsprogramme mit der Telekommunikationswirtschaft koordiniert. Diese unterhält neben der Deutschen Glasfaser Wholesale GmbH sowie der Telekom Deutschland GmbH auch Rahmenkooperationsvereinbarungen mit der Deutschen GigaNetz GmbH.