Nach 20 Jahren kehrt Anette Schunder-Hartung ihrer Partei den Rücken (Quelle: aha-kanzleientwicklung.de)
Nach 20 Jahren kehrt Anette Schunder-Hartung ihrer Partei den Rücken (Quelle: aha-kanzleientwicklung.de)

Neu-Isenburg - Schock bei der SPD in Neu-Isenburg. Nach 20 Jahren ist Schluss, Anette Schunder-Hartung, die stellvertretende Partei und Fraktionsvorsitzende der SPD, tritt aus ihrer Partei aus. Der Schritt sei ihr nicht leicht gefallen, jedoch sei ihr Unmut über die fehlende digitale Kompetenz ihrer ehemaligen Partei einfach zu groß, schreibt Schunder-Hartung auf ihrer Facebook-Seite. Ihre Enttäuschung richtet sich vor allem gegen die Bundespolitik der SPD, hier sieht sie dringenden Handlungsbedarf. Die studierte Rechtsanwältin, Wirtschaftsredakteurin und freie Autorin beklagt schon lange den fehlenden Innovationsgeist in der Bundesrepublik. “Was in der Bundesrepublik diskutiert wird, ist (abgesehen von der Klimapolitik) viel zu wenig, um die Zukunft unserer Kinder in einer digital transformierten Welt zu schützen… das ist mir in vielen Moderationen auf entsprechenden Fachkongressen immer klarer geworden”, schreibt Schunder-Hartung in ihrer Erklärung. Beruflich berate sie viele Firmen und Wirtschaftskanzleien in dem Thema Digitalisierung und sehe daher direkt den Akuten Defizit in Sachen Digitalisierung in Deutschland.

Die große Frage, was passiert mit dem Dienstleistungssektor in Deutschland, nachdem Algorithmen und Maschinen einen Großteil der Arbeitsplätze dort obsolet gemacht haben, beschäftigt sie zunehmend. Das fehlende Verständnis für diese nahende Problematik, so Schunder-Hartung, hat sie nach 20 Jahren Parteimitgliedschaft aus der SPD getrieben. Nur konsequent sei es daher auch, ihr Mandat in der Stadtverordnetenversammlung in Neu-Isenburg nieder zu legen. Der vakante Posten in der SPD Fraktion wird dadurch von einem Nachrücker auf der Liste der Sozialdemokraten neu besetzt. Dies sei ihre eigene Entscheidung gewesen, auch wenn sie ihr Mandat als Parteilose hätte behalten können, schreibt Schunder-Hartung. An ihrem guten Verhältnis zum Ortsverein der SPD in Neu-Isenburg habe dies nichts geändert. Ihre Frustration richte sich zentral gegen die Bundespolitik und nicht gegen die Mitglieder oder die Politik der SPD in neu Isenburg. Ganz aus der Politik wollen sie sich jedoch nicht verabschieden, “Hier sind neue Ideen gefragt! Ab dem Herbst sollten wir vor allem kommunalpolitische, aber auch solche Fragen in einer überparteilichen Initiative 22 weiter diskutieren.” Schunder-Hartung möchte außerhalb der SPD nun das Thema Digitalisierung in Deutschland weiter voranbringen.

Weitere Unterstützung für SPD Bürgermeisterkandidat 

Das Schunder-Hartung noch immer hinter der SPD in Neu-Isenburg und ihren langjährigen Parteigenossen steht, daran möchte sie keinen Zweifel aufkommen lassen, “Auf unseren Bürgermeisterkandidaten Gene Hagelstein halte ich nach wie vor große Stücke - ihm gilt mit seiner großen Erfahrung und Sozialkompetenz meine dringende Wahlempfehlung.” Im anstehenden Wahlkampf um den Bürgermeister ihrer Heimat will sich Schunder-Hartung weiter hinter den Kandidaten der SPD stellen. Immerhin kennt sie Gene Hagelstein seit vielen Jahren auch aus ihrer Arbeit in der SPD Fraktion. Aus dieser Zeit habe sie nur gutes über den SPD-Kandidaten zu berichten und empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt dieses Jahr SPD zu wählen.


x