Der Jahresabschluss 2021 der Stadtwerke liegt endlich vor
Der Jahresabschluss 2021 der Stadtwerke liegt endlich vor

Offenbach - In einem herausfordernden Umfeld, geprägt durch ein weiteres Jahr der Corona-Pandemie, erzielten die Stadtwerke Offenbach mit ihren Gesellschaften im Jahr 2021 erneut ein positives Ergebnis. „Das Geschäftsjahr schließt mit einem Konzernjahresüberschuss von 5,36 Millionen Euro ab“, teilte Stadtkämmerer und Beteiligungsdezernent Martin Wilhelm mit.

Auch im Jahr 2021 waren die Folgen der COVID-19 Pandemie ein wesentlicher Einflussfaktor auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadtwerke. Als Unternehmen mit kritischer Infrastruktur haben die Stadtwerke und ihre Gesellschaften zahlreiche Notfallpläne für einen außergewöhnlich hohen Krankenstand vorbereitet und deren Umsetzung wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch geübt – doch diese mussten bis zum jüngst erstmaligen Engpass bei der Müllabfuhr nicht angewendet werden. „Für die Ernsthaftigkeit unserer Mitarbeitenden bei der Einhaltung von Abstands-, Sicherheits- und Hygienekonzepten und die Nutzung unserer wiederholten Impfangebote sind wir sehr dankbar“ so Oberbürgermeister und SOH-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Felix Schwenke. „So konnte die Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger, anders als in etlichen anderen Städten, durchgängig aufrechterhalten werden. Dies zeigt eine hohe Loyalität und Identifikation unserer Mitarbeitenden.“

Die Ergebnisse der vier Geschäftsfelder Mobilität, Stadtservice, Immobilien und Veranstaltungen fallen aufgrund der spezifischen Einflüsse der Pandemie unterschiedlich aus. Während die Bereiche Immobilien und Stadtservice die guten Ergebnisse des Vorjahres fortführen konnten, verbuchten die Geschäftsfelder Mobilität und Veranstaltungen coronabedingt Mindereinnahmen, die teilweise durch Kompensationszahlungen der öffentlichen Hand ausgeglichen werden konnten. „Politisch wichtig ist: Der von der Wohnungsbaugesellschaft GBO erwirtschaftete Überschuss in Höhe von 2,27 Millionen Euro wird nicht in die allgemeine Verwendung innerhalb der SOH überführt. Wir nutzen ihn gezielt für drei Dinge: Erstens für den Bau neuer bezahlbarer Wohnungen, zweitens dafür, die Zahl öffentlich geförderter Wohnungen bei der GBO bis mindestens 2028 konstant zu halten, und drittens für Sanierungen“, sagt Oberbürgermeister Schwenke, in dessen Verantwortungszeit der Beschluss zur Stabilisierung der öffentlich geförderten Wohnungen gefasst wurde.

Das Ergebnis der SOH GmbH beinhaltet neben den Aufwendungen für die gewöhnlichen Holdingaufgaben auch die anteilige Verlustübernahme für den öffentlichen Personennahverkehr in Höhe von 10,44 Millionen Euro sowie die Ausschüttungen von Beteiligungsunternehmen. Hierbei hat die Beteiligung an der EVO AG mit einer Dividende von rund 8,6 Millionen Euro den größten Anteil. „Nach Verrechnung der Aufwendungen und Einnahmen hat die SOH GmbH im vergangenen Jahr insgesamt einen Jahresüberschuss von 2,4 Millionen Euro erzielt“, sagt OB Schwenke.

Stadt und Stadtwerke ein starkes Team für das Offenbacher Stadtleben 

„Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir unsere Stadtwerke erneut nutzen, um wichtige Angebote und Services für unsere Bürgerinnen und Bürger zuverlässig zu erbringen“, ruft OB Schwenke den Sinn und Zweck des SOH-Konzerns in Erinnerung. Zudem tragen die Stadtwerke direkt und indirekt zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wertschöpfung in Offenbach bei.

„Außerdem haben wir uns beispielsweise bei der Entwicklung des Innovationscampus bewusst dafür entschieden, diese nicht durch ein externes Unternehmen durchführen zu lassen, sondern die bei der Hafenentwicklung gewonnene Kompetenz unserer Stadtwerke zu nutzen. Dafür haben wir 2020 die Projektentwicklungsgesellschaft INNO Innovationscampus GmbH gegründet, um jetzt mir ihr das ehemalige Clariant-Gelände zu entwickeln“, erinnert OB Schwenke. Die wirtschaftliche Situation der INNO GmbH, die für die Erschließung verantwortlich ist, hängt einerseits von der erfolgreichen Vermarktung und andererseits wesentlich von der Kostenentwicklung des gesamten Baubereiches ab. Bereits im Jahr 2021 konnte eine Fläche von 143.000 Quadratmetern an den weltweit tätigen Ventilhersteller Samson AG, ein Familien-Traditionsunternehmen der Deutschen Industrie, verkauft werden. Ein weiterer Weltmarktführer wurde Anfang 2022 als Investor gewonnen: Das Biotech-Unternehmen BioSpring wird eine Hightech-Produktionsstätte für Oligonukleotide auf dem Innovationscampus errichten.

Der strategische Umbau der Offenbacher Mobilität in Richtung Nachhaltigkeit wurde 2021 einen entscheidenden Schritt vorangebracht: Weitere 29 Elektrobusse wurden gekauft, auf dem Betriebshof in der Hebestraße entstand dafür die Ladeinfrastruktur. Seit 2020 wechselte die OVB damit insgesamt 36 Diesel-Fahrzeuge sukzessive bei jeder Ersatzbeschaffung gegen Elektrobusse aus.

Über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter– noch mehr Engagement für Gesellschaft und Gemeinwohl

Im Berichtsjahr beschäftigen die Stadtwerke Offenbach 1108 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 31.12.2021. Damit gehören die Stadtwerke zu den größten Arbeitgebern in Offenbach. Die Stadtwerke bilden in 14 Ausbildungsberufen, davon zwei Duale Studiengänge, aus. 43 Nachwuchskräfte haben hier im vergangenen Jahr gelernt. Damit blieb die Zahl der Auszubildenden auf einem stabil hohen Niveau.

Für Geschäftsführer Peter Walther ist der unternehmerische Erfolg eng mit dem Selbstverständnis der Stadtwerke verbunden: „Wir machen Zukunft im Auftrag und für die Stadt Offenbach. Wir investieren gezielt in die Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und Qualität unserer Leistungen.“ Peter Walther verwies darauf, dass die Stadtwerke Offenbach bereits zum zweiten Mal zu „Deutschlands Besten“ beim Thema Nachhaltigkeit gehören. Dies hat im Sommer 2021 eine Studie im Auftrag von FOCUS Money ergeben. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen mit beiden Beinen im Stadtgeschehen. Dies hat sich gerade auch während der Pandemie gezeigt, in der sich besonders unsere gewerblichen Kolleginnen und Kollegen sehr besonnen verhalten und unsere Sicherheitsvorkehrungen genau eingehalten haben“, lobt der Geschäftsführer.

Die Stadtwerke engagieren sich auch über ihre regulären Pflichten hinaus. Insgesamt 390.000 Euro haben die Stadtwerke im Berichtsjahr Offenbacher Vereinen und Initiativen gespendet oder als Sponsoring übergeben. Für das Projekt „Besser leben in Offenbach“ flossen weitere 350.000 Euro.


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