Auch der digitale Service soll ausgebaut werden (Quelle: Rodgauer Morgen)
Auch der digitale Service soll ausgebaut werden (Quelle: Rodgauer Morgen)

Rodgau - Schon lange sind öffentliche Bibliotheken keine reinen Buch-Ausleihstellen mehr. In den letzten Jahren hat die Stadtbücherei ihre Online-Angebote massiv ausgebaut. Bereits seit zehn Jahren können (Hör-) Bücherfans über die Onleihe Bücher, Hörbücher, Zeitungen, Zeitschriften und andere Medien bequem über den Computer, das Handy oder das Tablet ausleihen. In diesem Jahr kam mit Filmfriend auch noch ein Filmstreaming-Angebot dazu. Auch zahlreiche Online-Lerntools wie Brockhaus-Schülertraining und die Leselern-App eKidz stehen den Nutzer:innen der Bibliothek kostenlos zur Verfügung. 

Grundsätzlich können alle Angebote kostenlos genutzt werden. Eine einmalige Anmeldegebühr von fünf Euro wird nur für Personen ab 16 Jahren bei der Beantragung des Bücherei-Ausweises fällig. Seit Anfang Dezember können Interessierte Bücherei-Ausweise auch online über die Seite www.rodgau.de/Stadtbüchereien beantragen. Nach Eingabe der Daten wird der Ausweis am gewünschten Abholort ausgestellt und ist in der Regel am nächsten Öffnungstag der Zweigstelle abholbereit. Das niederschwellige Angebot wird bereits sehr gut genutzt. Darüber hinaus baut die Stadtbibliothek ihre digitalen Services weiter aus. Im kommenden Jahr starten zwei zusätzliche Online-Angebote für Schüler*innen. 

Durch eine Förderung der Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken und das Land Hessen konnte zum einen das Online-Nachhilfeangebot „Sofatutor“ lizensiert werden. Der offizielle Start ist im kommenden Jahr für den 24. Januar, zum Beginn des nächsten Schulhalbjahres, geplant. Zum anderen wurde das Angebot von Brockhaus für Schüler, zu finden unter www.rodgau.de/Brockhaus-für-Schüler, deutlich erweitert. Dort finden Kinder und Jugendliche neben der kompletten Online Enzyklopädie, ein Kinderlexikon, ein umfassendes Schülertraining sowie einen Online-Kurs zum Thema „Sicher im Web“. Für die Ausleihe von Medien vor Ort wird in den beiden städtischen Zweigstellen in Jügesheim und Nieder-Roden aktuell ein neues Verfahren eingeführt. Mit dem sogenannten RFID-System lassen sich Bücher und andere Medien stapelweise auf einmal verbuchen. Die Ausleihe soll so deutlich beschleunigt werden.

Die Stadtbücherei soll digitaler werden

Derzeit arbeitet das Bibliotheksteam an der Umstellung der Medien. Dazu müssen alle rund 45.000 Medien einzeln umgearbeitet werden. Das System soll Ende Februar einsatzbereit sein. Für kürzere Warteschlangen an der Verbuchungstheke sorgen außerdem die neuen Selbstverbuchungsgeräte in den beiden städtischen Standorten. Hier können Bibliothekskund:innen selbstständig Medien ausleihen, zurückgeben oder verlängern. Beide Neuerungen sind nötig geworden, da sich die Ausleihzahlen in den städtischen Büchereien in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht haben. Für den Kauf der Selbstverbuchungsgeräte und des RFID-Systems konnten Fördermittel vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Deutschen Bibliotheksverband im Rahmen des Bibliotheksförderprojektes Wissenswandel gewonnen werden. 

„Viele Leser:innen freuen sich über die zusätzliche Verbuchungsmöglichkeit. Die neuen Terminals geben uns die Möglichkeit, wieder mehr Zeit mit der Beratung unsere Besucher und Bücherei-Einführungen zu verbringen.“ so Nina Streib, Leitung der Stadtbücherei Rodgau. Den Mitarbeiter:innen wird es jedoch keinesfalls langweilig, da neben der Verbuchung von Medien viele andere Aufgaben zu erledigen sind. So werden zu normalen Zeiten rund 100 Veranstaltungen im Jahr organisiert und durchgeführt, meist Schul- oder Kitabesuche, aber auch Bilderbuchkinos, Märchenveranstaltungen, Kindertheater und Autorenlesungen. Außerdem werden jedes Jahr rund 4.500 neue Medien ausgesucht und eingearbeitet. Auch die Betreuung der Online-Angebote wird stetig ausgebaut. Das Team kauft beispielsweise einen großen Teil der Onleihe-Bücher ein und betreibt den Technik-Support für die Leserschaft.

Alles was in der Vergangenheit durch das Ein- und Ausbuchen von Medien durch die Mitarbeiter manchmal zu kurz kam, kann jetzt noch beherzter angegangen werden. Ein schönes Beispiel wie die Digitalisierung mehr Raum für den direkten Austausch von Mensch zu Mensch schaffen und so unter anderem die Qualität der Beratung steigern kann.


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