Vom 31. Oktober bis 11. November geht es darum bewusst auf den Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad umzusteigen
Vom 31. Oktober bis 11. November geht es darum bewusst auf den Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad umzusteigen

Obertshausen - „Tschüss Elterntaxi“ – so lautet die Botschaft, die die Schulleiter der drei Obertshausener Grundschulen mit der Rathaus-Spitze in Richtung Eltern schicken. Gemeinsam haben sie einen Elternbrief anlässlich der Aktionswochen „Zu Fuß zur Schule“ verfasst, um auf die Wichtigkeit aufmerksam zu machen, den Nachwuchs zu Fuß, aber auch mit dem Roller oder Fahrrad auf den Schulweg zu schicken. Für mehr Sicherheit hat die MAINGAU Energie GmbH bereits zum Schulbeginn allen Erstklässlerinnen und Erstklässler Warnwesten spendiert. So werden die Grundschülerinnen und Grundschüler im Straßenverkehr gut gesehen.

Vom 31. Oktober bis einschließlich 11. November wollen die Schulleitungen der Joseph-von-Eichendorff-Schule, der Sonnentauschule sowie der Waldschule besonderes Augenmerk auf den Schulweg lenken. Dabei machen sie auch auf gefährliche Situationen aufmerksam, die durch die sogenannten Elterntaxis, zum Beispiel an Zebrastreifen, entstehen können. Dabei werden dann die Jungen und Mädchen gefährdet, die den Schulweg alleine antreten.

Widerstand gegen das Elterntaxi 

Im Rahmen von „Zu Fuß zur Schule“, eine Aktion des Deutschen Kinderhilfswerks und des Verkehrsclubs Deutschland, gestalten die Obertshausener Schulen dabei individuelle Aktionen. An der Sonnentauschule gibt es Stempelpässe. Darin wird vermerkt, wer wie zur Schule gekommen ist. Und bleibt das Elterntaxi aus und sind viele Stempel bei „zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad“ gesetzt, gibt es als Belohnung Urkunden und Reflektoren mit dem Schullogo. „Die Kinder wollen dann erfahrungsgemäß auch von ganz alleine laufen und sagen das auch ihren Eltern“, erklärt Mischa Sendelbach, Rektor der Sonnentauschule. Auch wenn er um den Umstand des „Verpuffungseffekts“ nach den Aktionswochen weiß. Um diesem entgegenzuwirken setzt Alexandra Hahn, Rektorin der Joseph-von-Eichendorffschule, auf mehrmalige Aktionen im Jahr, die den Schulweg thematisieren. Für „Zu Fuß zur Schule“ wird in einem Säulen-Diagramm erfasst, wie viele Kinder gelaufen sind. „Wir erlaufen etwas für die Schule“, erklärt sie. So gibt es dann verschiedene Preise wie beispielsweise einen Ball für den Fleiß. Auch an der Waldschule wird mit einem Sammelpass gearbeitet. Dazu übernehmen Eltern an drei markanten Punkten den Schulwegs Dienst, um mit einem Sticker zu belohnen, wer zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad gekommen ist. Auch dort lockt am Ende eine Belohnung. „Für die Besten gibt es Geld für die Klassenkasse“, teilt Anja Bechtloff, zweite Konrektorin der Waldschule mit.

Der Schulweg soll sicherer und attraktiver gestaltet werden

Gründe, um auf das „Eltern-Taxi“ zu verzichten und stattdessen die Kleinen zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule kommen zu lassen, gibt es einige. Es punkten die Bewegung an der frischen Luft als Ausgleich zum vielen Stillsitzen in der Schule sowie die sozialen Kontakte mit den Schulkameradinnen und Schulkameraden, wenn sie gemeinsam den Schulweg absolvieren. Außerdem tut man etwas Gutes, wenn man auf das Auto verzichtet. Und am Ende sind die Kinder stolz, wenn sie den Schulweg geschafft haben – das stärkt das Selbstbewusstsein. Um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, müssen es die Kinder üben. So können sie Gefahren im Straßenverkehr besser einschätzen. Und schneller geht es meist auch noch, denn auch das Einsteigen, Festgurten, Ausparken, die Parkplatzsuche und das Aussteigen kosten Zeit.

„Wir als Stadt wollen die Grundschulen unterstützen. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, haben wir an einigen Schulen bereits Kurzzeitparkplätze eingerichtet, damit die Kinder sicher aussteigen können, um zur Schule zu kommen und andere dabei nicht gefährdet werden. Noch besser ist es allerdings, wenn die Kinder gleich zu Fuß zur Schule kommen. Deswegen beteiligen auch wir uns an den Aktionen der Grundschulen“, erklärt Bürgermeister Manuel Friedrich. „Ich war bereits zum Schulanfang mit den Kollegen der Stadtpolizei bei jeder Schule zu Schulbeginn vor Ort, um die Situationen besser einschätzen zu können und um für das Thema zu sensibilisieren.“

„Für Eltern und Kinder ist der neue Abschnitt Schule sicher nicht immer einfach, aber es tut den Grundschülerinnen und Grundschülern sicher gut, zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad in die Schule zu kommen“, sagt Erster Stadtrat Michael Möser und appelliert an die Eltern.


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