Anstieg der Messerattacken in Hessen: Zahlen steigen innerhalb von zwei Jahren signifikant (Symbolbild)
Anstieg der Messerattacken in Hessen: Zahlen steigen innerhalb von zwei Jahren signifikant (Symbolbild)

Hessen - Die Zahl der Messerattacken in Hessen hat innerhalb von zwei Jahren einen alarmierenden Anstieg verzeichnet. Die jüngsten Zahlen, die durch eine Anfrage der AfD an Innenminister Beuth (CDU) ans Licht kamen, verdeutlichen diese beunruhigende Entwicklung. Im Jahr 2020 wurden 1.712 Fälle von Messerattacken registriert, eine Zahl, die im Jahr 2021 auf 2.124 anstieg.

Steigerung bei Körperverletzungen und Bedrohungen

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Körperverletzungen und Bedrohungen im Zusammenhang mit Messerattacken. Die Fälle von Körperverletzungen stiegen von 685 im Jahr 2020 auf 780 im Jahr 2021 an. Ebenso verzeichnete die Statistik einen Anstieg von Fällen, in denen Personen mit einem Messer bedroht wurden – von 642 im Jahr 2020 auf 885 im Jahr 2021.

Rückgang bei Morden durch Messerangriffe

In diesem Kontext ist es bemerkenswert, dass die Zahl der Morde durch Messerangriffe von 18 Fällen im Jahr 2020 auf 13 Fälle im Jahr 2021 gesunken ist. Diese Entwicklung könnte auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein und bedarf weiterer Analyse.

Herausforderungen bei der Vergleichbarkeit der Daten

Eine Schwierigkeit bei der Analyse der Messerattacken liegt in der fehlenden Möglichkeit, die Zahlen mit Vor-Corona-Jahren zu vergleichen. Die Einführung einer bundeseinheitlichen Statistik zur Erfassung von "Messerangriffen" erfolgte erst im Januar 2020. Somit können Verfahren aus den Jahren vorher nicht verglichen werden, wie das Innenministerium mitteilte.

Präventionsmaßnahmen und Rückgang der Gesamtstraftaten

Innenminister Beuth wies darauf hin, dass die Gesamtzahl der Straftaten in Hessen von 2002 bis 2022 insgesamt um mehr als 60.000 Delikte zurückgegangen sei. Zudem haben die Behörden nun die Möglichkeit, Waffenverbotszonen an belebten Orten einzurichten. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Prävention von Gewaltverbrechen zu stärken. Die Landesregierung betont, dass Messer in Innenstädten und Fußgängerzonen nichts zu suchen hätten und verweist auf erfolgreiche präventive Maßnahmen in Städten wie Wiesbaden, wo über 170 Messer sichergestellt wurden.

Der anhaltende Anstieg der Messerattacken in Hessen verlangt nach gezielten Präventionsmaßnahmen und einem umfassenden Blick auf die sozialen und individuellen Faktoren, die zu diesem besorgniserregenden Trend beitragen. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sollte weiterhin im Fokus stehen, um derartige Gewaltverbrechen einzudämmen.


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