Der Autofreie Test soll auch den Jügesheimer Wochenmarkt wieder attraktiver gestalten (Quelle: Rodgauer Morgen)
Der Autofreie Test soll auch den Jügesheimer Wochenmarkt wieder attraktiver gestalten (Quelle: Rodgauer Morgen)

Rodgau - An vier aufeinander folgenden Wochenenden ab dem 4. September wird jeweils Samstags zwischen 8.00 und 14.00 Uhr testweise der Bereich in der Jügesheimer Innenstadt hinter der Kirche von der Schwesternstr. 2 (Café „Latte Macchiato“) bis zur Hintergasse 9 (Beim Parkplatz der Rodgau-Passage) für den Autoverkehr gesperrt. Ziel der Aktion ist es, den Besuchern des Wochenmarktes und der umliegenden Geschäfte, die dort zahlreich ihren Wochenend-Einkauf erledigen, eine angenehme Zone zum Verweilen anzubieten. Zusätzlich soll durch diese autofreie Fläche der Wochenmarkt in Jügesheim noch attraktiver gemacht werden und den Besuchern eine höhere Aufenthaltsqualität geben.

„Alle dort befindlichen Parkplätze können trotzdem angesteuert werden“, versicherte Erster Stadtrat und überparteilicher Bürgermeisterkandidat Michael Schüßler. Auch bleibt eine Fahrt durch den Ortskern in der Hintergasse am Rathaus vorbei durch die Schwesternstraße Richtung Ludwigstraße weiterhin möglich. Stadtrat Michael Schüßler hatte diesen Schritt nach einigen Tests unter anderem mit umfangreichen Befragungen von Autofahrern und Verkehrszählungen lange vorbereitet. „Jedes zweite Auto, das dort fährt, ist aus Jügesheim. Und an Markttagen stehen im Schnitt bloß drei bis fünf Autos in der Rathaustiefgarage, während zeitgleich Autos im Ortskern im Kreis fahren.“ Dieser Zustand sei nicht alternativlos so Schüßler. Auch die Autofahrer selbst gaben an, mit der Verkehrssituation unzufrieden zu sein. “Die Stimmung unter den Autofahrern ist oftmals aggressiv. Es wird einander angehupt und die Vorfahrt genommen”. Die Aufenthalswualität leidet merkbar unter diesem Verhalten der Autofahrer und auch für die anliegenden Geschäfte sind solche Situationen während des Wochenmarkts eine Zumutung.

Überall experimentieren Kommunen daher mit der Steigerung der Attraktivität und der Belebung des Innenstadt-Bereichs. Die Meinungen gehen dabei je nach Perspektive teils auseinander. Während manche Autofahrer die Einschränkung oft bereits vorab verurteilen, nimmt häufig die Mehrheit der Besucher vor Ort solche autofreien Zonen als angenehm, sicherer und stressfrei wahr. Um genau diese Aspekte ohne viel Theorie direkt erlebbar zu machen, startet die Stadt einen Test am 04.09., 11.09., 18.09. und 24.09., jeweils zwischen 8.00 und 14.00 Uhr. 

Vielleicht ist das für den ein oder anderen auch eine gute Gelegenheit, den Einkauf in der Innenstadt einmal umweltfreundlich und klimaneutral mit dem eigenen Rad oder auch zu Fuß zu planen und sich gemütlich mit einer Pause am Wochenmarkt oder in einem der umliegenden Cafés zu versüßen. Die Parkplatzsuche für das Auto entfällt dabei komplett und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder stehen an verschiedenen Orten rund um das Rathaus bereit. Für einen geordneten Autoverkehr rund um den autofreien Bereich ist gesorgt. In dieser Zeit kann der Fahrzeugverkehr von Süden in die Hintergasse über die Schwesternstraße abfließen. Die Schwesternstraße bleibt für den Autoverkehr offen. Von Norden kommend wird nach der Metzgerei Hiller ein Hinweis die Sackgasse ankündigen und mit dem Zusatz "Keine Wendemöglichkeit" ab dem Haus Nr. 9 Autofahrer informieren. Zur Abgrenzung wird der autofreie Bereich mit einer Barke und dem Durchfahrtsverbot ausgewiesen. 

Die Parkflächen der Rodgau-Passage bleiben somit weiter anfahrbar. Ansonsten kann der Autoverkehr an der Metzgerei Hiller nach rechts in die Vordergasse abfließen. Wer weiter nicht auf die Anfahrt mit dem Auto verzichten will oder kann, hat die Möglichkeit auch die Parkplätze abseits der Hintergasse zu nutzen. Unter anderem in der Tiefgarage des Rathauses, der Mühlstraße oder der Konrad-Kappler-Straße finden sich Parkmöglichkeiten, von denen aus man mit wenigen Schritten bequem in den Ortskern laufen kann.

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