Ein Jahr voller Herausforderungen (Quelle: Rodgauer Morgen)
Ein Jahr voller Herausforderungen (Quelle: Rodgauer Morgen)

Kreis Offenbach - Die Auswirkungen der Pandemie haben die Menschen im Kreis Offenbach im zu Ende gehenden Jahr fast permanent in Atem gehalten. Für viele hat sich der Alltag verändert. Das Jahr 2021 begann nach einer stillen Silvesternacht ohne Böller und Raketen mit schlechten Nachrichten in der ersten Januar-Woche. Die Zahl der Verstorbenen im Kreis erhöhte sich innerhalb weniger Tage mit 17 Toten auf 245. Heute sind es fast 630, mehr als 30.000 Menschen aus den 13 Kommunen haben sich bisher infiziert.

„Wir können uns trotzdem glücklich schätzen, dass innerhalb so kurzer Zeit mehrere Impfstoffe zur Verfügung stehen, deren Zusammensetzung veränderbar ist und die offensichtlich auch mit Boosterimpfung gegen neue Varianten des Virus´ wirksam sind“, sagt Landrat Oliver Quilling im Jahresrückblick des Kreises Offenbach. Er und ebenso Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger sowie Kreisbeigeordneter Carsten Müller halten bei der Bewältigung der Pandemie an dem bewährten Rezept fest: „Corona-Regeln einhalten und impfen, impfen, impfen.“ „Mitten in der vierten Welle blicken wir nach vorn, denn nach der Wiedereröffnung unseres Impfzentrums auf dem Campus Heusenstamm und mit Hilfe der Fach- und Hausarztpraxen sowie vieler anderer Mediziner haben wir schon Anfang Dezember mit rund 14.000 Impfungen pro Woche Rekorde erzielt“, so der Landrat. „Das ist wichtig, um die Menschen vor der fünften Welle zu schützen.“

Der Kreis Offenbach entscheidet in wöchentlichen Lagebesprechungen mit dem Gesundheitsamt, den Bürgermeistern und Fachleuten aus anderen Bereichen aktuell, mit welchen Mitteln die Pandemie weiter wirksam bekämpft und wie die Gesundheit der Menschen geschützt werden kann. Bei dieser personellen Kraftanstrengung hat uns auch die Bundeswehr unterstützt. Außerdem meldeten sich nach einem Aufruf des Kreises viele „Helfende Hände“, die Senioreneinrichtungen unterstützen.

In der Kreisverwaltung helfen alle mit, die schwere Aufgabe zu meistern. Beschäftigte aus verschiedenen Fachdiensten wurden rekrutiert, um das Gesundheitsamt zu unterstützen. In diesem Jahr haben 122 neue Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit in der Kreisverwaltung aufgenommen. 29 von ihnen im Corona-Team. Das Personal im Bereich Infektionsschutz wurde von 46 Vollzeitstellen auf inzwischen 130 erhöht. Weitere 70 Stellen sind vorgesehen. Im Gefahrenwehr- und Gesundheitszentrum wird an sieben Tagen die Woche von früh bis spät in die Nacht gearbeitet. Das Gesundheitsamt hat 2021 rund 2,2 Millionen Euro mehr für das Personal und eine halbe Million Euro zusätzlich für den Sachaufwand erhalten. „Wir konnten viele Menschen, die bisher skeptisch waren, von der Notwendigkeit einer Impfung überzeugen, und auch beim Boostern haben wir ein gutes Tempo vorgelegt“, sagt Landrat Oliver Quilling.

Schul- und Bildungspolitik

Corona hat vor allem Familien mit Kindern wegen Einschränkungen oder gar temporärer Schießung von Kindertagesstätten und Schulen sowie dem digitalen Unterricht und Homeoffice vor große Herausforderungen gestellt. Höchste Priorität hat die Gesundheit, doch der Schulbesuch mit Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen. „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um für mehr Sicherheit zu sorgen“, so der Landrat. Der Kreis wird in den Klassen rund 1.300 Luftreinigungsgeräte installieren.

Bessere Bedingungen für Lehrende und Lernende sowie die Erneuerung der Schulen sind immer eine gute Investition in die Zukunft. Aufgrund der steigenden Zahlen der Kinder und Jugendlichen werden derzeit viele Schulen erweitert und komplett neue Gebäude errichtet. Dazu gehören unter anderem der Bau der vierten Grundschule in Heusenstamm sowie der Markwaldschule und der Rote-Warte-Schule in Mühlheim, der auch mit Geld aus dem Kommunalinvestitionsprogramm des Bundes (KIP II) finanziert wird. Auf der Agenda der Schulerneuerungen des Kreises Offenbach, der mit 87 Schulen und 42.000 Kindern und Jugendlichen der zweitgrößte Schulträger in Hessen ist, befinden sich derzeit rund 40 Projekte.

„Wichtiger Bestandteil unserer Familien- und Bildungspolitik ist der Ausbau der Betreuungsangebote. Dabei kooperieren immer mehr Schulen mit unserer hierfür gegründeten kreiseigenen Gesellschaft, der „Ganztag im Pakt GmbH – kurz GiP“, die in Abstimmung mit unserer pädagogischen Fachberatung für hohe Qualitätsstandards in der Betreuung sorgt“, sagt Schuldezernent Oliver Quilling. Schule bekommt als Lebensort für junge Menschen eine immer größere Bedeutung, deshalb will der Kreis Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag stärker begleiten, auch um Konflikten vorzubeugen und Probleme zu lösen. Geplant ist das flächendeckende Angebot von Schulsozialarbeit.

„Diese zusätzliche Unterstützung für Schülerinnen und Schüler halten wir für sinnvoll, da durch die Pandemie insbesondere im familiären Bereich mehr Probleme entstanden sind“, so die Feststellung des Kreisbeigeordneten Carsten Müller. Insgesamt steigt die Intensität der betreuten Fälle mit multiplexen Problemlagen. Die Fachleute beim Kreis registrieren auch erhöhte Fallzahlen bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe und bei der Förderung junger Volljähriger. Mit dem Projekt „Frühe Hilfen“, das sich an Familien mit Säuglingen und Babies richtet, setzt der Kreis auf Prävention und einen leichteren Zugang für Familien zu den Hilfsangeboten des Kreises Offenbach. „Wir wollen den Familien künftig noch früher und stärker helfen, damit sich die Situation für die Betroffenen schnell verbessert. Der Bedarf soll leichter erkannt werden. Gemeinsam mit allen Akteuren schaffen wir insbesondere bei der Präventionsarbeit kreative Lösungen“, so Kreisbeigeordneter Carsten Müller.

Arbeit und Soziales

Der Sozialdezernent ist auch für die Pro Arbeit – Kreis Offenbach (AöR) zuständig, die pandemiebedingt mehr Menschen mit Grundsicherungsleistungen sowie Beratung und Hilfe bei der Arbeitsintegration unterstützt. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die Arbeitslosengeld II erhalten, ist seit Pandemiebeginn um fast 15 Prozent gestiegen. Gab es im Februar 2017 insgesamt 13.245 erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Kreis Offenbach, so stieg die Zahl seit Beginn der Krise zwischenzeitlich auf über 15.300. In der jüngsten Halbjahresstatistik von Ende Juni 2021 weist die Pro Arbeit – Kreis Offenbach 15.133 erwerbsfähige Leistungsbeziehende aus. Die Hochrechnung vorläufiger Daten lassen einen weiteren Rückgang erwarten.

„Die gute Nachricht ist, dass die Beschäftigung und der Stellenbestand im Kreis Offenbach wachsen und bereits wieder über dem jeweiligen Vorkrisenniveau liegen. Das bietet auch für die Leistungsberechtigten, die durch die Pro Arbeit vermittelt werden, neue Potentiale“, sagt Carsten Müller. Auch die Konjunkturprognose vom Herbst 2021 der IHK Offenbach deutet auf sinkende Arbeitslosenzahlen und eine deutliche Erholung in allen Branchen hin.

„Selbständige sind von der Krise besonders betroffen. Die Zahl der Neuanträge bei der Pro Arbeit für Selbständige war 2020 acht Mal so hoch wie im Vorjahr“, sagt der Sozialdezernent und ergänzt, dass im Jahr 2021 die Antragstellungen bisher nur noch doppelt so hoch waren wie in 2019. Derzeit müssen allerdings noch rund 700 Bedarfsgemeinschaften mit Selbständigen betreut werden. Wir sehen also Licht am Ende des Tunnels. Ende November 2021 befanden sich außerdem noch 150 Personen mit Einkommen aus Kurzarbeitergeld im Fallbestand der Pro Arbeit. Im Vorjahresmonat waren es noch doppelt so viele. Der Vergleich der Arbeitslosenzahlen im Zuständigkeitsbereich der Pro Arbeit zeigt aber auch, dass diese von knapp 4.300 im Februar 2020 auf aktuell knapp 5.400 Personen gestiegen sind.

„Trotz der schwierigen Bedingungen wird es der Pro Arbeit gelingen, die mit dem Hessischen Sozialministerium abgestimmten Ziele der Integration in den Arbeitsmarkt für 2021 zu erreichen. Aus der Bilanz geht ferner hervor, dass in diesem Jahr voraussichtlich rund 3.000 Menschen erfolgreich in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, eine Ausbildung oder eine Selbständigkeit vermittelt werden können“, so der Kreisbeigeordnete. Auch der Bestand an Langzeitleistungsbeziehenden liegt aktuell bei rund 9.000 Personen und damit um 500 niedriger als ursprünglich prognostiziert. Hoffnung macht auch der Blick auf die Integrationen junger Menschen. Bis November starteten im Jahr 2021 insgesamt 443 Personen in eine Berufsausbildung. Das sind 61 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Digitalisierung

Die Kontaktbeschränkungen der Pandemie haben die Digitalisierung in vielen Bereichen des beruflichen und privaten Lebens beschleunigt. Das gilt vor allem für die Zusammenkunft von Menschen bei Meetings, Gesprächsrunden, Vorträgen, Workshops oder Seminaren. Federführend und besonders kreativ waren dabei das Europe Direct Relais Rhein-Main im Kreishaus in Dietzenbach, die Wirtschaftsförderung sowie der Bereich Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur des Kreises. Es entstand die Idee, Vorständen und Verantwortlichen in schwierigen Zeiten eine Fortbildung zum Internetauftritt ihres Vereins anzubieten, mit dem Ziel, das Bürger-Engagement zu stärken und auf die gestiegenen Erwartungen vieler Mitglieder und Interessierter zu reagieren.

Wichtig war ferner, von der Pandemie stark betroffenen Vereinen Unterstützung zu geben. So wurde etwa bei einer Online-Fortbildung über „Fördermöglichkeiten für Digitalisierung und Digitalprojekte“ informiert. Der Bereich Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur hatte außerdem bei einer Umfrage eruiert, wo die Vereine bei der Digitalisierung Unterstützungsbedarf benötigen. Daraufhin gab es Seminare. Außerdem wurde mit dem neuen Förderwegweiser „Ohne Moos nix los“ auf Hilfen hingewiesen.

„Das Engagement der Vereine im Kreis Offenbach ist von unschätzbarem Wert für das gesellschaftliche Miteinander“, sagt Landrat Oliver Quilling. In der Krise hat der Kreis deshalb Vereinen und Kultureinrichtungen eine halbe Million Euro Zuwendungen gewährt und eine Sonderhilfe in Höhe von 50.000 Euro gezahlt, um allen in ihrer Existenz bedrohten Vereinen unter die Arme zu greifen.

Digitale Tools hat auch das EU-Informationszentrum Europe Direct Relais Rhein-Main wegen der Kontaktbeschränkungen intensiver genutzt. Auf dem Programm standen in diesem Jahr ein virtueller Besuch des EU-Parlaments sowie Veranstaltungen zu Themen wie „Sehnsucht Europa“, Errungenschaften der Europäischen Union, zur Rechtsstaatlichkeit oder zum Lieferkettengesetz. Die Aufgabe des EU-Informationszentrums im Kreishaus als zentraler Anlaufpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger sowie als Teil des europaweiten Netzwerks ist in diesem Jahr gestärkt worden. Der Kreis Offenbach wurde zum fünften Mal in Folge von der Europäischen Kommission als Träger eines Europe Direct Informationszentrums ausgewählt.

Die Verbesserung des Internetauftritts von Unternehmen und insbesondere von Gewerbetreibenden spielte in diesem Jahr auch bei der Wirtschaftsförderung des Kreises eine wichtige Rolle. Seit vier Jahren kooperiert der Kreis bei „Standort Plus“ mit den 13 Kommunen, der IHK Offenbach am Main und der Kreishandwerkerschaft. Gewerbetreibende erhielten im neuen Projekt „Stadt & Kreis Online Plus“ ein kostenloses Online-Trainingspaket. Soweit es die Pandemie zuließ, wurden auch Präsenz-Veranstaltungen, wie etwa das Brain-Breakfast, angeboten. Dabei ging es unter anderem um Fragen zur Risikoeinschätzung und Entscheidungsfindung in Unternehmen. Die Teilnehmenden erhielten Denkanstöße und Tipps von Fachleuten. Sie erläuterten, wie das Handeln mit Blick auf alltäglichen Geschäftsleben als auch auf die Realisierung von Visionen optimiert werden kann. In Pandemiezeiten mit mehr Einkäufen im Internet gilt es, den Gewerbetreibenden und Geschäftsinhabern in den Innenstädten zu helfen, um die Ortszentren lebendig zu halten.

Finanzen und Haushalt

Der Blick auf die Finanzlage des Kreises löst gemischte Gefühle aus. Einerseits gibt es aufgrund der sich weiter positiv entwickelten Wirtschaft mit Gewerbesteuereinnahmen in Rekordhöhe von 311 Millionen Euro sehr gute Nachrichten. Andererseits machen sich insbesondere im Sozialetat die Folge der Pandemie bemerkbar. Der Kreis Offenbach hat zwar einige Aufgaben des Landeswohlfahrtsverbandes übernommen und doch muss eine höhere Umlage an den LWV gezahlt werden. Der Betrag steigt von 73 Millionen Euro in diesem Jahr auf 85 Millionen Euro in 2022. Diese Steigerung hängt mit dem gestiegenen Gewerbesteueraufkommen sowie dem erhöhten Finanzmittelbedarf des LWV zusammen. Unter anderem sind deutliche Steigerungen der Fallzahlen dafür verantwortlich. Dennoch will der Kreis weiter Schulden abbauen und die Haushaltssicherung fortsetzen. In den vergangenen 16 Jahren ist es gelungen, rund 140 Millionen Euro zu konsolidieren.

Mobilität

Beim Thema Mobilität ist im Kreis Offenbach trotz der Pandemie einiges in Fahrt gekommen. Präsenz-Veranstaltungen wie das Mobilitätsforum wurden allerdings von Corona ausgebremst. Der Arbeitskreis „Runder Tisch Radverkehr“ traf sich aber in Online-Meetings. Auch bei der digitalen Diskussion „Der Green Deal: Eine neue Mobilität in Rhein-Main?“, die vom Europe Direct Relais Rhein-Main im Kreishaus organisiert wurde, war die Resonanz mit 90 Teilnehmenden groß.

„Wir arbeiten weiter an verschiedenen Verkehrsprojekten wie etwa der Untersuchung zu einer neuen Mainbrücke zwischen Offenbach und Hanau und dem Radschnellweg Frankfurt-Darmstadt“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. Der Kreis bringt außerdem gemeinsam mit Anrainerkommunen und dem Regionalverband Machbarkeitsstudien für zwei weitere Radschnellverbindungen zwischen Seligenstadt und dem Flughafen sowie Hanau und Frankfurt auf den Weg. Die Mobilitätsfachleute begleiten außerdem die Realisierung der geplanten DB-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim sowie die der Regionaltangente West. Mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende bietet die in diesem Jahr installierte Beleuchtung an der Querungshilfe auf der vielbefahrenen Kreisquerverbindung bei Rodgau.

Die Kreisverkehrsgesellschaft (kvgOF) registrierte in diesem Jahr sieben Prozent weniger Fahrgäste als 2020 und somit auch einen geringen Fahrkartenverkauf. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, wurden im vorderen Eingang der Busse Trennscheiben eingebaut und die Oberflächen in den Bussen mit der selbst-entkeimenden Beschichtung „Dyphox“ versehen. Auf der Linie 58 (Rodgau-Weiskirchen-Aschaffenburg Hbf. ROB) wurden in diesem Jahr moderne Hybridbusse eingesetzt und der Fahrplan erweitert. „Diese Buslinie ist auch die erste im Kreis Offenbach, bei der Kunden bequem per Girocard oder Smartphone ihre Fahrkarte bezahlen können. Der bargeldlose Fahrkartenverkauf soll in 2022 auf weitere Buslinien ausgeweitet werden“, sagt Claudia Jäger, Aufsichtsratsvorsitzende der Kreisverkehrsgesellschaft (kvgOF).

„Der Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft, der für die Bürger und Bürgerinnen im Ostkreis nach zwei Jahren zum festen Bestandteil der Mobilität geworden ist, hat Fahrt aufgenommen“, sagt Claudia Jäger, Aufsichtsratsvorsitzende der Kreisverkehrsgesellschaft (kvgOF). Bei den Fahrgastzahlen hat der Hopper einen großen Sprung nach oben geschafft und erreichte im Oktober 2021 mit knapp 6.000 Fahrgästen einen Rekord. Im Kampf gegen die Pandemie war der Hopper von Februar an zusätzlich als Impfbus unterwegs und brachte rund 400 überwiegend ältere Menschen zum Impfzentrum nach Heusenstamm. Als modernes Anrufsammeltaxi kann der stark auf die Wünsche der Fahrgäste angepasste Hopper mittels einer App bestellt werden. „Wir wollen den Erfolgskurs des Hoppers fortsetzen und die Fahrzeuge vom nächsten Sommer an nach und nach auf weitere Gebiete im Kreis erweitern“, kündigt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger an.

In Zeiten der Pandemie zieht es viele Menschen an die frische Luft und zu einem Spaziergang in die Natur. Fast die Hälfte der Fläche des Kreises besteht aus Wald, den es so wie knapp drei Dutzend Naturschutzgebiete und zahlreiche Biotope zu schützen gilt. Der Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung hat in diesem Jahr als Untere Naturschutzbehörde bestehende Projekte fortgeführt und neue initiiert. Dazu gehört etwa ein rund 1.200 Quadratmeter großes Amphibienlaichgewässer bei Rodgau-Dudenhofen, wo sich die Knoblauchkröte zuhause fühlt. Saniert wurde außerdem das Feuchtbiotop „Unterwiese“ zwischen Mühlheim-Lämmerspiel und Obertshausen-Hausen. Hier wurde die Verbuschung zurückgedrängt, so dass sich die dortige Pfeifengraswiese, ein Verantwortungsbiotoptyp nach Hessischer Biodiversitätsstrategie, wieder entwickeln kann. Einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leistet der Kreis Offenbach auch gemeinsam mit seinen Partnern im neu gegründeten Landschaftspflegeverband. Um Umweltschutz und die Reduzierung von Emissionen ging es auch beim ersten Klimathon im Kreis Offenbach, bei dem die Teilnehmenden individuell per App selbst gesteckte Aufgaben rund um das Thema Klimaschutz meistern konnten.

Internationales

Der international geprägte Kreis Offenbach, in dem sich Menschen aus rund 180 Nationen zuhause fühlen, unterhält zu sechs Städten und Regionen auf drei Kontinenten Partnerschaften. Bei der ältesten gab es in diesem Jahr ein Jubiläum. Seit 25 Jahren begegnen sich die Bürgerinnen und Bürger aus den 13 Kommunen des Kreises und der israelischen Stadt Kiryat Ono. „Unsere Gedanken waren während der Pandemie oft bei den Menschen in Kiryat Ono, die vor allem bei den Booster-Impfungen Vorbild waren“, sagt Landrat Oliver Quilling.

Corona hat die Möglichkeiten, sich mit anderen Menschen zu treffen und Kontakte zu pflegen, stark eingeschränkt. Auch die Debatte über Impfpflicht und Grundgesetze trägt zur Polarisierung bei. „Wir müssen eine Spaltung der Gesellschaft trotz kontroverser Diskussionen verhindern und die Herausforderungen, vor die uns die Pandemie stellt, als starke Gemeinschaft meistern. Im Miteinander können wir alle, die von der Krise extrem betroffen sind, am besser unterstützen“, betonen Landrat Oliver Quilling und Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, die in diesem Jahr beide – der Landrat direkt von den Bürgerinnen und Bürgern und Claudia Jäger vom Kreistag – wiedergewählt wurden.


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