Grünstadt – Ab dem Jahr 2035 erhalten Verbrenner-PKW, die mit Benzin oder Diesel betankt werden, in der Europäischen Union keine Neuzulassung mehr. Das deutsche Bundesverkehrsministerium setzte auf EU-Ebene aber noch durch, dass Verbrenner mit sogenannten E-Fuels fahren dürfen, also mit theoretisch klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen. Deren ökologischer Nutzen ist aber umstritten. Europas Autofahrer müssen sich ab 2035 jedenfalls mit dem Kauf von E-Autos anfreunden. Diese elektrisch angetriebenen Personenkraftwagen sind emissionsfrei und damit klimaschonend, sofern sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonne oder Wind betankt werden. Die Bundesregierung will, dass bis zum Jahr 2030 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Bislang sind es aber nur rund eine Million. Das liegt auch am schlechten Versorgungsgrad mit Ladestationen und Negativmeldungen über zu geringe Reichweiten von Elektroautos. Vor allem aber ist deren Anschaffung ziemlich teuer. Hierzulande ist das Angebot an preiswerten Fahrzeugen mit Elektroantrieb immer noch sehr überschaubar. Aber dem ADAC zufolge nimmt die Zahl preiswerterer Modelle stetig zu.
Dazu trägt auch die Elaris AG bei, deren vertretungsberechtigter Vorstand der Elektroauto-Visionär Lars Nikolai Stevenson ist. Das 2020 im rheinland-pfälzischen Grünstadt gegründete Unternehmen mit Barbara Stevenson als Aufsichtsratsvorsitzender hat sich auf den Import und die Vermarktung chinesischer Elektrofahrzeuge spezialisiert. Elaris – „E“ steht für Elektromobilität und „Laris“ ist das schwedische Wort für Sieger – ist ein deutsches Unternehmen, das in China bei leistungsfähigen Marktführern hochwertige Elektroautos bauen lässt. Das Start-up bringt bezahlbare und hochwertige E-Autos nach Europa, die nach Eigenangabe „Fahrspaß, Nachhaltigkeit und State-of-the-Art-Technologie vereinen“. Zusammen mit der Servicekette Euromaster wird der europaweite Service und Vertrieb sichergestellt. Allein in Deutschland und Österreich gibt es bereits mehr als 80 Standorte.
Das ausgewählte Sortiment versierter chinesischer Entwicklungspartner umfasst PKW, LKW und Transporter. Der Pio ist ein wendiger Kleinwagen mit Top-Ausstattung, der Dyo ein Komfortkleinwagen mit relativ hoher Reichweite, der Beo ein beeindruckender Hightech-SUV und der Caro ein leistungsstarker E-Transporter. Den Dyo mit 2,80 Meter Länge und zwei Sitzen gibt es bereits für 23.000 Euro.
Vor knapp drei Monaten wurde bekannt, dass die junge Marke Elaris ihr Modellprogramm um den Kompaktvan Leo und die Limousine Jaco erweitern wird. Beide haben selbstverständlich Elektroantrieb und sollen unter 40.000 Euro kosten. Nach den Kleinstwagen Pio und Dyo sowie dem Mittelklasse-SUV Beo will Lars Stevenson mit zwei weiteren Modellen der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen. Der Elaris Leo ist ein 4,60 Meter langer Kompaktvan mit fünf Sitzen, der eine Reichweite von über 500 Kilometern hat. Zur Serienausstattung gehören gleich mehrere technische Highlights und Hilfsmittel für ein sicheres Manövrieren, beispielsweise ein Fernlichtassistent, eine Einparkhilfe, eine Berganfahrhilfe sowie eine 360-Grad-Kamera. Die E-Auto-Enthusiasten aus Grünstadt beschreiben ihn als einen „kompakten Alleskönner für alle, die von A nach B, aber auch mal bis nach Z kommen wollen. Mit ausreichend Platz für die ganze Familie samt Gepäck ist der Leo voll alltagstauglich und natürlich vollelektrisch.“ Die zweite Neuheit ist die fast fünf Meter lange Limousine Elaris Jaco, für deren Fließheckmodell ein Gepäckraumvolumen von 414 Litern angegeben wird. Die Reichweite beträgt bis zu 630 Kilometer. Elaris gerät fast ins Schwärmen: „Der Jaco vereint einen kraftvollen Elektromotor mit beeindruckender Reichweite und ein aerodynamisches Design mit einem luxuriösen Innenraum voller Ausstattungshighlights. Jedes Detail wurde mit Liebe zur Ästhetik und zur Perfektion gestaltet. Seine atemberaubenden Linien, die kraftvollen Kurven und die dynamische Silhouette lassen das Herz schon vor dem Einsteigen schneller schlagen.“
Marktkenner bestätigen, dass Lars Stevenson sehr zielstrebig an der Popularisierung der E-Mobilität in Deutschland arbeitet und mit seinen preislich erschwinglichen Elektroautos die Automobilindustrie revolutioniert. Mit seinem ökologisch motivierten Mantra „Wir brauchen bezahlbare Elektroautos“ legte er den Grundstein für seine Unternehmensgründung. Seit rund 30 Jahren ist er geschäftlich aktiv und lernte früh den chinesischen Markt kennen. Dort fing er als Programmierer und Entwickler von Computern an, die er in Deutschland verkaufte. Der spätere Gründer und CEO von Elaris lernte die Effizienz, Flexibilität und Geschwindigkeit der chinesischen Hersteller zu schätzen und wollte sie in den Dienst der grünen Verkehrswende stellen. So entstand die Idee eines innovativen Start-ups für leistungsstarke, komfortable und trotzdem bezahlbare E-Autos, die alle Kundenerwartungen passgenau erfüllen. Erst wenn ein deutscher Kunde sein individuelles Wunschauto online bei Elaris bestellt hat, wird der Auftrag an die chinesischen Produzenten weitergeleitet. So wird der ganze Vertrieb digitalisiert und allen Verbrauchern zugänglich gemacht. Sein Unternehmen funktioniere „ähnlich wie das Apple-Prinzip“, sagte Stevenson einmal. „Wir nutzen Manufakturen in China, die wissen, wie man Autos baut, und modifizieren deren Fahrzeuge nach unseren Wünschen für den europäischen Markt.“
Um ihre Vertriebskanäle und Absatzchancen noch zu verbessern, beteiligt sich die Elaris AG mit einem siebenstelligen Betrag am Online-Marktplatz Autohelden.com. Das berichteten unlängst verschiedene Fachmedien. Was als Vertriebskooperation begann, wird nun zur strategischen Partnerschaft ausgebaut. Der deutsche Elektroauto-Importeur kündigte im Mai eine Beteiligung in „siebenstelliger Höhe“ an der bekannten Einkaufsplattform an. Ziel ist der offene Zugang zum Händler- und Servicenetz der Autohelden-Partner und damit ein direktes Betreuungsangebot für die Kunden. „Die Beteiligung an Autohelden erweitert die bisherige produktive Zusammenarbeit und eröffnet neue, deutschlandweite Möglichkeiten“, sagte Lars Stevenson. „Unsere Kunden profitieren künftig von einem dichten Netzwerk an Autohäusern, ausgestattet mit den günstigsten Preisen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Angeboten.“ Autohelden-Chef Christoph Wicke freute sich über den Neuinvestor: „Wir sind der Meinung, mit der Elaris AG einen sehr starken Partner im Bereich der E-Mobilität für uns und unsere Autohelden-Partner gewonnen zu haben.“ Preisgünstige Elektromobilität bedeute für die angeschlossenen Betriebe „hochattraktive Margen und ein Preis-Leistungsniveau, welches seinesgleichen sucht“. Diese Kooperation rundet den Vertrieb der Elaris-Autos durch die Händlerkette Euromaster ab.
Im Herbst dieses Jahres will Elaris an die Börse gehen. „Jetzt sind wir in Verhandlungen mit mehreren Investorengruppen“, erklärte Lars Stevenson auf Nachfrage und verwies auf eine geplante Kapitalerhöhung im zweistelligen Millionenbereich. „Wir gehen Ende Oktober in München im M-Access-Segment an die Börse.“