Frankfurt – Die Hessische Landesregierung hat einen bedeutenden Schritt zur Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung gemacht. Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori stellte heute im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main die Einführung einer kostenlosen Meisterausbildung vor.
Umsetzung im Rahmen des Sofortprogramms
„Wir halten unser Versprechen und setzen innerhalb der ersten 100 Tage unsere Maßnahme aus dem Sofortprogramm um. Dabei ist uns wichtig, dass die Unterstützung einfach und unbürokratisch erfolgen kann“, betonte Mansoori. Die Erhöhung der Aufstiegsprämie von 1.000 auf 3.500 Euro wird bereits ab dem 1. Juni möglich sein. Während Bachelor- und Masterabschlüsse an öffentlichen Hochschulen kostenfrei sind, belasten berufliche Aufstiegsfortbildungen wie Handwerksmeister, Fachwirt oder Betriebswirt die Teilnehmenden häufig mit mehreren Tausend Euro bis in den fünfstelligen Bereich. „Gleichwertigkeit herstellen heißt hier die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass der finanzielle Aufwand für die Teilnehmenden vergleichbar ist, egal ob sie sich für einen akademischen oder einen beruflichen Bildungsgang entscheiden“, so Mansoori.
Aufstiegsprämie und Bundesförderung ermöglichen Kostenabdeckung
Die Meisterausbildung stellt eine bedeutende Investition in die persönliche Laufbahn dar. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen können sich selbstständig machen oder als Angestellte aufsteigen und den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs ausbilden. Durch die Erhöhung der hessischen Aufstiegsprämie und die Bundesförderung durch das Aufstiegs-BAföG können die anfallenden Lehrgangs- und Prüfungsgebühren abgedeckt werden. Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, betonte die Wertschätzung des Landes Hessen gegenüber dem Handwerk und die Stärkung der Gleichwertigkeit von akademischer und handwerklicher Ausbildung.
Positive Resonanz aus Gewerkschaft und Handwerk
Alexandre da Silva, Geschäftsführer des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, begrüßt das neue Fördermodell: „Damit sind die Weichen gestellt, um Fachkräften die Meisterausbildung einfacher zu ermöglichen. Zukünftig haben die Meisterschüler*innen in den allermeisten Fällen keine weiteren finanziellen Belastungen für bisher ungedeckte Lehrgangs- und Prüfungskosten zu tragen.“ Bei einer Besichtigung des Berufsbildungs- und Technologiezentrums machte sich Mansoori selbst ein Bild von den Herausforderungen und Erfolgserlebnissen der Meisterausbildung. Er betonte: „Nur mit Ihnen können wir Krisen und Transformationsprozesse stemmen und wettbewerbsfähig bleiben. Daher möchten wir Sie nach Kräften unterstützen und Sie von Kosten entlasten.“
Keine finanziellen Hürden mehr auf dem Weg zum Meisterabschluss
Die über 4.000 Absolventinnen und Absolventen, die jährlich in Hessen eine Prüfung auf Meisterniveau abschließen, können sicher sein, dass sie alle wichtigen Informationen zur Förderung im Rahmen ihrer Prüfung erhalten. „An finanziellen Hürden soll in Hessen niemand auf dem Weg zum Meisterabschluss scheitern, denn jeder und jede einzelne wird gebraucht“, so Minister Mansoori abschließend.
Mit der Einführung der kostenlosen Meisterausbildung und der Erhöhung der Aufstiegsprämie setzt die Hessische Landesregierung ein wichtiges Signal für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung und stärkt den Wirtschaftsstandort Hessen nachhaltig.
