Die diesjährige Bund-Länder-Übung befasst sich mit dem Thema „Cyberangriff auf das Regierungshandeln“
Die diesjährige Bund-Länder-Übung befasst sich mit dem Thema „Cyberangriff auf das Regierungshandeln“

Offenbach - Hessen nimmt aktiv an der neunten Länder- und Ressortübergreifenden Krisenmanagementübung (LÜKEX) teil, die heute beginnt. Bei dieser diesjährigen Bund-Länder-Übung, an der zahlreiche Behörden und Organisationen aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen, liegt der Fokus auf dem Thema "Cyberangriff auf das Regierungshandeln". Die Übung erstreckt sich über eine Woche und hat zum Ziel, das Krisenmanagement in Deutschland zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern.

Cyberangriffe als reale Bedrohung

Angesichts der steigenden Zahl von Cyberangriffen auf staatliche Organisationen und Infrastruktur in einer digitalisierten Gesellschaft ist die Vorbereitung auf solche Szenarien von entscheidender Bedeutung. Ministerpräsident Peter Beuth betonte die Notwendigkeit, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein und regelmäßige Übungen durchzuführen. Die LÜKEX bietet die Möglichkeit, im Ernstfall effektiv zusammenzuarbeiten und aus den gemachten Erfahrungen zu lernen.

Die LÜKEX 23 im Detail

Die LÜKEX 23 begann in Hessen am 13. September mit Fachvorträgen und einer Planbesprechung zum Übungsthema. Die Kernübungstage der LÜKEX 23 finden am 27. und 28. September statt und beinhalten zahlreiche Übungen in verschiedenen Liegenschaften und Krisenstabsräumen. Das Übungsszenario sieht einen bundesweiten Cyberangriff vor, der das Staats- und Regierungshandeln beeinträchtigt. Die Übung erfordert die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und anderen Akteuren des nationalen Krisenmanagements, einschließlich Betreibern kritischer Infrastrukturen.

Hessen als aktiver Übungsteilnehmer

Hessen beteiligt sich in der höchsten Teilnahmeform, "übend", an der LÜKEX 23. Der Krisenstab der hessischen Landesregierung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Dieser Krisenstab setzt sich im Falle einer landesweiten Krise aus politischen Entscheidungsträgern, Experten aus verschiedenen Bereichen sowie relevanten Akteuren zusammen. Das Übungsszenario, ein Cyberangriff auf das Regierungshandeln, legt besonderen Wert auf die Überprüfung der Krisenmanagementstrukturen der Landesverwaltung und ihrer Ministerien sowie auf das IT-Krisenmanagement der Landesregierung.

Eine der größten Krisenmanagementübungen in Hessen

Die LÜKEX 23 stellt eine der größten strategischen Krisenmanagementübungen dar, die je von der Landesverwaltung in Hessen durchgeführt wurde. Neben der hessischen Landesregierung sind verschiedene Behörden und Organisationen, darunter die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung, der Hessische Rechnungshof und der Hessische Landtag, beteiligt. Auch Bundesbehörden wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Nationale Cyber-Abwehrzentrum (Cyber-AZ) sind Teil dieser Übung.

Auswertung und Weiterentwicklung des Krisenmanagements

Nach Abschluss der Übung erfolgt eine Auswertung, um Konzepte und Strukturen des Krisenmanagements anhand der gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die LÜKEX 23 wird auf Landesebene vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport koordiniert, während das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Federführung auf Bundesebene hat.

Die Teilnahme an der LÜKEX 23 unterstreicht die Bedeutung der Vorbereitung auf Cyberbedrohungen und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren auf Bund- und Länderebene, um die Sicherheit und Stabilität des Staates zu gewährleisten.


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