Wiesbaden - Die Entscheidung der Bundesregierung zur Streichung der Steuerrückerstattung für Agrardiesel stößt auf heftige Kritik. Landwirtschaftsminister Ingmar Jung bezeichnete diesen Schritt als "schwarzen Tag für die Landwirtschaft". Als Reaktion darauf hat er ein eigenes "Notfallpaket für hessische Bauern" angekündigt.
Hessens Antwort auf Berliner Entscheidungen
Jung machte deutlich, dass Hessen sich von der Berliner Politik abgrenzen und den Landwirten in diesen schwierigen Zeiten beistehen werde. "Unsere Bäuerinnen und Bauern sind essenziell für die regionale Lebensmittelproduktion, den Erhalt unserer Kulturlandschaft und den Umwelt- und Naturschutz", betonte der Minister.
Unterstützung für Grünland und Ackerbau
Das Ziel des Notfallpakets ist es, direkte und unkomplizierte Hilfe für landwirtschaftliche Betriebe in Grünlandgebieten sowie Ackerbauregionen Hessens zu gewährleisten. Angesichts erwarteter Einbrüche bei Erzeugerpreisen und steigender Betriebskosten im laufenden Wirtschaftsjahr, soll das Paket den Bauern unter die Arme greifen.
Drei zentrale Säulen des Notfallpakets
Um sicherzustellen, dass die bereitgestellten Mittel gezielt und effizient eingesetzt werden, hat der Minister das Notfallpaket auf drei Kernbereiche ausgerichtet:
- GAK-Mittel: Vor dem Hintergrund der drastischen Kürzungen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) durch die Bundesregierung werden Mittel aus diesem Bereich freigegeben.
- Ausgleichszulage: Die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete wird erhöht, um speziell diese Landwirte zu unterstützen.
- Ackerkulturen-Programm: Das bestehende Programm "Vielfältige Ackerkulturen" wird zu einem erweiterten Programm "Hessische Ackerkulturen" umgestaltet und ausgebaut. Ziel ist es, einen möglichst breiten Teil der hessischen Landwirtschaft zu fördern.
Mit diesem Notfallpaket zeigt Hessen, dass es bereit ist, aktiv zu werden und die heimische Landwirtschaft in herausfordernden Zeiten zu unterstützen.
