Kreis Offenbach - In einer Feierstunde im Hotel Kempinski Frankfurt Gravenbruch haben Landrat Oliver Quilling und Kreistagsvorsitzender Volker Horn am Freitagabend Bürgerinnen und Bürger geehrt, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für andere Menschen engagieren und sich für eine gute Sache einsetzen. Mit ihrem freiwilligen Einsatz in Vereinen, Verbänden, Organisationen, in Kirchengemeinden, in Hilfsorganisationen oder in der Kommunalpolitik sorgen sie dafür, dass es in der Gesellschaft mehr Gerechtigkeit gibt und dass vielen Menschen mehr Lebensqualität geschenkt wird.
Tanja Schäfer aus Dreieich erhielt den Bundesverdienstorden. Theo Wershoven, ehemaliger Kulturdezernent der Stadt Neu-Isenburg, wurde mit dem Hessischen Verdienstorden geehrt. Die Auszeichnung „Anerkennung Bürgerschaftliches Engagement“ bekamen Daniela Wolf aus Seligenstadt, Nikola Pengacevic aus Dietzenbach sowie Werner Merget und Roland Wemelka, beide aus Hainburg. Landesehrenbriefe für ihr Engagement gab es für Rosemarie Czernio aus Neu-Isenburg, Heike Stegmann aus Mainhausen sowie Heinrich Wagner aus Rodgau.
„Wo Ehrenamtliche sich engagieren, machen sie dies überzeugt und professionell. Sie reden nicht viel über ihr Engagement. Sie handeln und setzen das um, was ihnen wichtig ist, was ihren individuellen Wertvorstellungen entspricht und was sie gut können“, sagte Landrat Oliver Quilling bei der Übergabe der Auszeichnungen. „Viele Ehrenamtliche eint eine Tugend: die Bescheidenheit. Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Wer sich engagiert, leistet einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt unserer pluralistischen Gesellschaft und damit auch für unsere lebendige Demokratie“, so der Landrat.
Tanja Schäfer erhielt den Bundesverdienstorden, da sie sich für das Wohl von Wildtieren einsetzt. Sie kümmert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich um Wildtiere in ganz Hessen und nimmt heute am Offenbacher Waldzoo mit Genehmigung des Veterinäramtes Tiere auf. Dank ihrer Kompetenz und der liebevollen Versorgung können die Tiere sich in Ruhe auf ein Leben im Freien vorbereiten. Pro Jahr werden durchschnittlich zwischen 1.500 und 2.000 Tiere gerettet.
Theo Wershoven hat sich über vier Jahrzehnte lang in der Kommunalpolitik engagiert und in Neu-Isenburg als ehrenamtlicher Dezernent im Magistrat viele Ideen für Projekte und Aktionen im Bereich Sport und Kultur realisiert. Initiiert und gefördert hat er beispielsweise die Kirchenmusiktage, eine Stadtfotografin, einen Stadtfotografen, die Literaturtage, den Musikstern sowie Kunst- und Kulturreisen. Er war vor rund 20 Jahren Mitbegründer des Forums zur Förderung von Kunst und Kultur, das Jahr für Jahr ein vielseitiges Programm mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und vieles mehr auf die Bühnen bringt.
Daniela Wolf engagiert sich seit etwas mehr als einem Vierteljahrhundert beim Gesangverein Liederkranz 1903 Zellhausen und vor allem im Chor „La Cappella“. Sie war von 1996 bis 2003 Sprecherin der Gesangsgruppe und wurde Vorstandsvorsitzende. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Förderung der Nachwuchssängerinnen und -sänger. Seit acht Jahren kümmert sie sich intensiv um die Chöre, die in drei Altersgruppen mit insgesamt etwas mehr als 50 Mädchen und Jungen regelmäßig bei eigenständigen Konzerten auftreten.
Werner Merget hat bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit eine verantwortungsvolle Aufgabe gefunden und sich als Kreisbrandmeister und langjähriger Gemeindebrandinspektor in Hainburg vielen Herausforderungen gestellt. Er war über Jahrzehnte bei Tausenden von Einsätzen zur Stelle und setzte sich vor allem für die Modernisierung der beiden Feuerwehrgerätehäuser ein. Über die Kreisgrenzen hinaus anerkannt ist Werner Merget wegen seines Engagements bei der Ausarbeitung eines einheitlichen Messkonzeptes Südhessen im Rahmen von Gefahrstoffeinsätzen.
Nikola Pengacevic hat mit seinem Engagement in verschiedenen Organisationen sowie Ausländerbeiräten einen großen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander in Dietzenbach und darüber hinaus geleistet. Er kam aus dem ehemaligen Jugoslawien und ist seit fast 50 Jahren in Dietzenbach zuhause. Nikola Pengavic kämpft gegen Polarisierung, Ausgrenzung, Diskriminierung und für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Er hat 1986 den Ausländerbeirat Dietzenbach gegründet und war lange Jahre dessen Vorsitzender. Seine Themen sind seit jeher Gleichberechtigung, Inklusion und die Förderung des Demokratieverständnisses.
Der 1. Tennisclub Klein-Krotzenburg ist wie ein zweites Zuhause für Roland Wemelka. Als langjähriger Trainer und Jugendwart hat er sich in dem Verein vor allem für die Förderung des sportlichen Nachwuchses stark gemacht. Er hat bereits vor rund 40 Jahren Verantwortung übernommen und arbeitet bis heute im Vorstand mit. Dank seiner Erfahrung, die er sich auch als Spieler in der Verbandsliga angeeignet hat, schafft er es, Spielerinnen und Spieler gezielt einzusetzen und ihnen in den Teams den Platz zu geben, auf dem sie erfolgreich sind.
Rosemarie Czernio hat bei der Turn- und Sportgemeinschaft 1885 Neu-Isenburg 1974 die Leitung der Frauen-Gymnastikgruppe übernommen, an deren Spitze sie auch 46 Jahre blieb. Dank ihres Engagements und mit der Trainerinnen A-Lizenz in der Tasche gibt es in dem Traditionsverein ein breitgefächertes sportliches Angebot im Turnen, in der Frauengymnastik, an den Geräten sowie in der Rhythmischen Sportgymnastik. Außerdem ist sie im Turngau Offenbach Hanau e.V. seit 1991 Fachwartin für Rhythmischen Sportgymnastik aktiv. Die von ihr bei der TSG geförderten Turnerinnen und Turner haben zahlreiche Deutsche Meistertitel erworben und erfolgreich an Europa- und Weltmeisterschaften sowie an Olympischen Spielen teilgenommen.
Heike Stegmann erhielt den Landesehrenbrief für ihr über 30 Jahre währendes Engagement in der Katholischen Kirchengemeinde St. Kilian Mainflingen und im Helferkreis der Caritas. In der Gemeindebücherei Mainflingen ist sie seit fast zwei Jahrzehnten aktiv. Ferner organisiert sie die Seniorencafés im Kilianushaus und übernimmt den Großteil der anfallenden Krankenbesuche im Seniorenpflegeheim Aurelius-Hof Mainhausen. Sie schenkt der älteren Generation viel Zeit. Zuhören und miteinander sprechen, das macht vor allem in Pflegeeinrichtungen ein großes Stück Lebensqualität aus.
Motivation spielt bei der ehrenamtlichen Arbeit von Heinrich Wagner eine große Rolle. Er engagiert sich seit Jahren im Herz- und Reha-Sport sowie im Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V. Dabei schafft er es immer wieder, Menschen, die wegen eines Handicaps schnell an Grenzen kommen, Mut zu machen, um im Sport weiter zu trainieren und sich gesundheitlich fit zu halten. Heinrich Wagner hat 1986 die Herz- und Rehasportgemeinschaft Mühlheim e.V. mitgegründet, in der er seit rund 35 Jahren als Übungsleiter tätig ist. Seit 1988 trainiert er bei der „Turngesellschaft Offenbach Bieber 1900“ Sportlerinnen und Sportler und hat das Radrennen „Rund um den Henninger Turm“ für Behinderte organisiert. Seit 2017 ist er Präsident des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes.