Kreis Offenbach - Die Corona-Pandemie hat die Vereine im Kreis Offenbach hart getroffen. Sie kämpfen derzeit nicht nur mit einem veränderten Freizeitverhalten und den wachsenden Herausforderungen durch Digitalisierung und Ganztagsschulen, sondern auch mit den Nachwirkungen von Lockdown und Versammlungsverboten. Der Kreis Offenbach greift den Vereinen weiter unter die Arme. Landrat Oliver Quilling hat gemeinsam mit dem Sportkreisvorsitzenden Jörg Wagner am Donnerstag, 23. Juni 2022, im Kreistagssitzungssaal des Kreishauses in Dietzenbach Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen sowie jährliche Kreisbeihilfen in einer Höhe von insgesamt rund 220.000 Euro an 23 verschiedene Vereine, Organisationen und Fachverbände überreicht.
„Der coronabedingte Rückgang der Mitgliederzahlen und gesellschaftliche Entwicklungen stellen die Vereine im Kreis momentan vor gewaltige Herausforderungen. Deshalb wollen wir das Signal aussenden, dass uns die Vereine, dass uns Sport und Kultur wichtig sind und dass auf den Kreis auch in schwierigen Situationen Verlass ist“, betont Landrat Oliver Quilling. Insgesamt wird dieses Jahr allein das Budget der Sportförderung gegenüber dem Vorjahr um 52.500 Euro auf aktuell 465.000 Euro steigen. Zum Vergleich: 2012 lag diese Summe noch bei 236.400 Euro. Die Mittel, mit denen der Kreis Offenbach den Sport fördert, haben sich damit in zehn Jahren nahezu verdoppelt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der allgemeinen Vereinsförderung insgesamt ab, die ebenfalls um rund 40.000 Euro gestiegen ist.
Allein 60.000 Euro Kreisbeihilfe gingen am Donnerstag an den Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain. Der Verein hat im Jahr 2011 das Dreieich-Museum vom Kreis Offenbach zurück übernommen, trägt die Instandhaltungs- und Renovierungskosten und betreibt das Museum in Eigenverantwortung. Dies unterstützt der Kreis mit einem jährlichen Zuschuss. Im Bereich Kultur gingen zudem 5.000 Euro Kreisbeihilfe an das Kreisjugendorchester (KJO). Das KJO, das unter der Schirmherrschaft des Landrates steht, wurde im Jahr 2008 auf Anregung der Musikschulen des Kreises Offenbach und mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Langen-Seligenstadt sowie der Stiftung "Miteinander Leben" aus der Taufe gehoben. Es bietet für begabte junge Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit, ihr Können live sowie innerhalb eines Orchesters unter Beweis zu stellen und wird deshalb vom Kreis nicht nur finanziell gefördert, sondern auch organisatorisch unterstützt.
Der Sportkreis Offenbach wiederum durfte sich über 25.000 Euro an Kreisbeihilfe sowie 2.400 Euro Mietkostenzuschuss für seine Räumlichkeiten im Europahaus freuen. Als Kooperationspartner des Kreises in Sachen Sport unterstützt er zahlreiche Aktivitäten und organisiert den Vereinssport insgesamt. 2.200 Euro an Mietkostenzuschuss für das Europahaus gingen zudem an den Turngau Offenbach Hanau. Darüber hinaus fördert der Kreis in diesem Jahr das Basketball Teilzeit-Internat (BTI) Langen mit 7.000 Euro Kreisbeihilfe. Dort werden junge Basketballtalente aus dem Rhein-Main-Gebiet sportlich und schulisch gefördert sowie pädagogisch betreut.
Außerdem erhielten quer durch den Kreis zahlreiche Vereine Zuschüsse zu Baumaßnahmen oder für spezielle Anschaffungen. Der TSV Lämmerspiel etwa bekam 75.000 Euro, die für die Komplettsanierung der gesamten Sportanlage vorgesehen sind. Das Materialdepot ist an seine Grenzen gekommen, eine Geräte- und Lagerhalle wird ebenfalls dringend benötigt. Zudem entstehen zusätzliche Kabinen und Duschräume für die Teams sowie die Schiedsrichter. Ebenfalls neu werden ein zusätzlicher Wasch- und Trockenraum sein. Auch die Heizungsanlage wird auf einen modernen Stand gebracht.
16.500 Euro flossen an den 1. FC Germania Ober-Roden. Der Fußballverein baut damit einen neuen Kunstrasenplatz. 9.600 Euro gingen an den Sportverein Zellhausen. Der Verein gestaltet damit seine Jugendräume neu und führt Sanierungsarbeiten auf seinem Sportgelände durch. Mit den 2.840 Euro, die der Tennisclub Waldacker Grün Weiß erhielt, soll unter anderem die Flutlichtanlage auf LED-Technik umgerüstet werden. Der Tennisklub Langen wiederum wird durch den Kreis mit rund 2.400 Euro unterstützt. Das Geld fließt in eine neue Fitness-Station sowie in die Anschaffung von Tennisbällen. Mit insgesamt rund 2.300 Euro wird der Turn- und Sportgemeinde Froschhausen bei Modernisierungsarbeiten am Eingang, der Überdachung und der Gerätegarage sowie bei dem Kauf von Fußbällen und Turngeräten geholfen. Der Dietzenbacher Sport-Club Steinberg bekam 2.000 Euro für die Instandsetzung seiner Tennisplätze und eine Rasensanierung. Die Seligenstädter Sportschützen werden ihre 1.500 Euro, mit denen sie bezuschusst werden, in elektronische Zielscheiben investieren. 1.415 Euro erhielt der Tischtennis-Club Langen für seine gemeinsame Tischtennis-AG mit der Ludwig-Erk-Schule. 1.360 Euro Sanierungskosten-Zuschuss für den FC Teutonia Hausen ermöglichen die Instandsetzung der defekten Gasanlage im Vereinsgebäude.
Dem Reit- und Fahrverein Sprendlingen wird mit 1.125 Euro für den Kauf eines weiteren Pferdes unter die Arme gegriffen. Der Tennisclub Rot-Weiß Neu-Isenburg bekam 1.000 Euro, um seinen Tenniscourt für die diesjährige Saison fit zu machen. Ebenfalls für die Instandsetzung seiner Tennisplätze bekamen die Sportfreunde Seligenstadt 820 Euro. Aus demselben Grund erhielten die Tennisspielgemeinschaft Rodgau sowie der Tennis-Club Foresta Gravenbruch beide jeweils 800 Euro. Für die Sanierung der Umrandung seines Reitplatzes darf sich der Reit- und Fahrverein Seligenstadt und Umgebung über 700 Euro Zuschuss freuen. 650 Euro gingen an den Schützenverein Diana Ober-Roden. Dort wird die Drehscheibenanlage am Pistolenstand erneuert. Der Freien Turnerschaft Hainstadt schließlich hilft der Kreis mit 250 Euro bei der Erneuerung ihrer Tor- und Zaunanlage am Sportgelände.
„Wir wollen unsere Vereine in einer Phase, in der sie noch immer mit den Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, vor allem auch finanziell unterstützen“, begründet Landrat Oliver Quilling die Förderbescheide. „Denn die Vereine im Kreis betreiben Jugend-, Sozial- und Integrationsarbeit in einem. Sie bringen beispielsweise Jugendlichen soziale Kompetenzen wie Rücksicht auf Schwächere oder den Umgang mit Sieg und Niederlage bei. Zudem begegnen sich im Verein Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Gesellschaftsteilen. Vorurteile und kulturelle Barrieren treten in den Hintergrund. Was zählt ist das gemeinsame Hobby. Vereine bauen also Brücken und führen Menschen zusammen.“ Das sei in der heutigen Zeit wichtiger denn je, machte Oliver Quilling abschließend deutlich.