Kreis Offenbach - Die nackten Zahlen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. So wurden den Kulturschaffenden im Kreis Offenbach seit Beginn der Kooperation im vergangenen Juni rund 461.000 Euro an Fördergeldern aus Mitteln des Kulturfonds Frankfurt RheinMain bewilligt. Dem stehen auf die letzten neun Monate gerechnet Beitragszahlungen von 423.000 Euro gegenüber.
„Bereits zahlreiche Anbieter kultureller Aushängeschilder im Kreis Offenbach konnten von der neuen Fördermöglichkeit profitieren“, zeigt sich Landrat Oliver Quilling erfreut. „Der Fonds wird von den Kulturschaffenden im Kreis hervorragend angenommen. Der Beitritt zum Kulturfonds entwickelt sich vielversprechend. Gewinner ist dabei ganz klar die Kultur in unserer Region.“ Finanzielle Unterstützung erhielten im vergangenen Jahr beispielsweise die Burgfestspiele Dreieich, die Seligenstädter Klosterkonzerte sowie das Open Doors Festival in Neu-Isenburg. Dieses Jahr dürfen sich unter anderem die Operngala der Freien Musikschule Rodgau, die kreisweite Veranstaltungsreihe „Was ist mir heilig?“ sowie die Programmreihe zum 175-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung in der Paulskirche „1848 – Für Demokratie und Menschenrechte“ der Stadt Neu-Isenburg über Fördergelder des Kulturfonds Frankfurt RheinMain freuen. Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Jazz Connects RheinMain“ wurden zudem Gelder an die Stadt Dreieich, die Maximal Kulturinitiative Rodgau, das Alternative Zentrum Rödermark, den Jazzclub Rödermark, das Kulturforum Seligenstadt, das Forum zur Förderung von Kunst und Kultur (FFK), die Stadt Neu-Isenburg sowie die Jazz-Initiative Langen für zahlreiche Konzerte bewilligt.
„Insgesamt fanden bislang über 60 individuelle Beratungen von potentiellen Antragstellern seitens unserer Kulturförderung statt, die den Städten oder Kulturinitiativen auch bei der Konzept- und Antragserstellung professionell unter die Arme greift“, macht Oliver Quilling deutlich. „Durch die Erweiterung des Förderspektrums konnten zudem neue Antragsteller berücksichtigt werden, die bis dato keine Zuschüsse aus der öffentlichen Kulturförderung in dieser Größenordnung erhalten konnten. Das zeigt zum einen die Qualität der Kulturangebote im Kreis und deutet andererseits auf weiteres Potenzial in den einzelnen Kommunen hin.“ Die Beteiligung an dem Fonds sei deswegen eine Win-Win-Situation für alle: Für den Kreis, für die Kulturschaffenden und für die Bürgerinnen und Bürger, da das Kulturangebot in unserer Region immer weiter an Qualität und Umfang gewinne, so der Landrat weiter.
Auch auf Seiten des Kulturfonds wertet man die ersten Zahlen als Beweis, dass der Fonds genau die Effekte und Ergebnisse nach sich zieht, die man sich zum Ziel gesetzt hatte. „Unsere Region musste sich, was das Kulturangebot betrifft, auch früher hinter niemandem in Deutschland verstecken. Neu ist allerdings, dass sich jetzt auch kleinere, aber umso kreativere Theater, Museen, Konzertveranstalter oder Kulturinstitutionen an Projekte wagen, vor denen man bis dato aus finanziellen Überlegungen zurückgeschreckt war. Kunst und Kultur im Rhein-Main-Gebiet erhöhen so ihre überregionale Strahlkraft. Zugleich rückt die Region enger zusammen und gewinnt für kulturaffine Menschen weiter an Attraktivität“, macht Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, deutlich.
Landrat Oliver Quilling und die Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Karin Wolff, hatten im Frühjahr 2022 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit der der Kreis Offenbach zunächst für bis zu drei Jahre dem Kulturfonds beigetreten ist. Von der Kooperation versprechen sich beide Seiten eine Stärkung und Weiterentwicklung des kulturellen Lebens in der gesamten Metropolregion FrankfurtRheinMain. Die Vereinbarung sieht vor, dass der Kreis jährlich 1,60 Euro pro Einwohner an den Kulturfonds Frankfurt RheinMain zahlt – bei aktuell rund 360.000 Einwohnern also etwa 575.000 Euro pro Jahr. Jeder kommunal eingezahlte Euro wird gemäß dem Grundprinzip des Kulturfonds vom Land Hessen verdoppelt. Neben dem Land Hessen gehören aktuell die Städte Frankfurt am Main, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach und Oestrich-Winkel sowie der Main-Taunus- und der Hochtaunuskreis als Gesellschafter dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain an. „Unser mittelfristiges Ziel ist es, weitere Events, die deutlich über den Kreis Offenbach hinaus strahlen, möglich zu machen“, so Oliver Quilling abschließend.
Kulturschaffende, die ein Konzert, eine Ausstellung, ein Theaterstück oder eine andere Kulturveranstaltung fördern lassen möchten, können sich bei Fragen oder Beratungsbedarf jederzeit mit dem Leiter der Kulturförderung des Kreises Offenbach, Marcel Subtil, und seinem Team, Telefon 06074 8180-1060 oder E-Mail m.subtil@kreis-offenbach.de, in Verbindung setzen. Voraussetzungen einer Förderung durch den Kulturfonds sind unter anderem:
- Die nationale oder internationale Strahlkraft muss gegeben sein oder die Vernetzung in der Förderregion.
- Der Aspekt des Besonderen und ein hohes, professionelles Level müssen erkennbar sein.
- Es werden keine reinen Laien-Konzerte, Weinfeste, Stadtfeste oder die Hallenfastnacht gefördert.
- Das Kostenvolumen des Vorhabens beträgt mindestens 30.000 Euro, um die Mindestförderung von 10.000 Euro zu erhalten (Bagatellgrenze).
Weitere Informationen über die Fördermöglichkeiten in Zusammenhang mit dem Kulturfonds gibt es online unter www.kreis-offenbach.de/Kulturfonds-Frankfurt-RheinMain. Mehr über die Arbeit des Kulturfonds lässt sich unter www.kulturfonds-frm.de erfahren.