Kreis Offenbach - Der Kreisausschuss des Kreises Offenbach hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Beschaffung von mobilen Luftreinigern mit UV-C-Technik für die Jahrgangsstufen eins bis sechs sowie die Förderschulen europaweit auszuschreiben. Der Kreistag hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am 7. Juli 2021 einen Antrag zur Ausstattung der Klassenräume mit UV-C-Luftfiltern geschoben, um zunächst die Alternativen zu prüfen. „Die Prüfung und Markterkundung ist inzwischen abgeschlossen“, teilt Landrat Oliver Quilling am Montagnachmittag mit. „Wir schaffen zentral rund 1.300 Luftreinigungsgeräte als Ergänzung zum weiterhin notwendigen Stoßlüften an. Für die Jahrgangsstufen eins bis sechs haben wir uns bewusst entschieden, da es für diese Kinder aktuell kein Impfangebot gibt.“ Das Umweltbundesamt (kurz: UBA) hat seine Empfehlung am 9. Juli 2021 dahingehend ergänzt, dass sich nach Modellrechnungen in Räumen der Kategorie eins ein Zusatznutzen durch mobile Luftreiniger hinsichtlich der Reduzierung der Virenlast im Raum erzielen lässt, insbesondere wenn die vom UBA empfohlene Lüftung und die Befolgung der AHA-Regeln nicht konsequent umgesetzt wird.
Das Investitionsvolumen liegt schätzungsweise bei rund vier Millionen Euro. In dieser Größenordnung ist eine europaweite Ausschreibung erforderlich. Ziel ist es, im Oktober die Luftreiniger in den Schulen zu installieren. Auch mit dem technischen Hilfsmittel bleibt Lüften das A und O in der Infektionsprävention. Aufgrund der umfangreichen Sanierung der Schulen in den letzten beiden Jahrzehnten befinden sich die Schulen durchweg in einem guten Zustand mit Fenstern, die komplett zu öffnen sind. Eine Garantie, dass mit Luftreinigern der Unterricht ohne Einschränkungen stattfinden kann, gibt es aktuell nicht, denn bislang gab es keine Unterscheidung nach der Ausstattung der Räume. So durfte auch bislang nicht in Schulen mit Belüftungsanlagen weiter unterrichtet werden.
Belüftungsanlagen hat der Kreis Offenbach bereits in einigen Unterrichtsräumen, wie beispielsweise innenliegenden Fachräumen und Turnhallen, installiert. Diese Anlagen wurden in den vergangenen Wochen technisch optimiert. Dafür hat der Kreis Offenbach rund 1,1 Millionen Euro in die Hand genommen. Zusätzlich wurde auch an verschiedenen Schulen aufgrund der Bauweise, zum Beispiel die Emmaschule in Seligenstadt, oder nach einer Sanierung, zum Beispiel das Betreuungsgebäude an der Astrid-Lindgren-Schule in Dietzenbach, bereits eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage eingebaut. Diese Räume werden permanent, CO2-gesteuert belüftet. Aktuell sind im Kreis rund 190 Unterrichtsräume mit solchen Belüftungsanlagen ausgestattet. Bei Neubauten, wie aktuell der Markwaldschule in Mühlheim oder der Erweiterung der Janusz-Korczak-Schule in Langen, sind eine entsprechende Belüftungsanlage inzwischen Standard. Die Kosten für diese Anlagen sind in den jeweiligen Gesamtkosten der Baumaßnahme enthalten.