Offenbach - In einer jüngsten Sitzung hat der Magistrat dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 655 "Energiewerk Dietzenbacher Straße" zugestimmt. Dieser Schritt ebnet den Weg für die Entscheidung im Offenbacher Stadtparlament am 1. Februar. Sollte der Beschluss dort angenommen werden, markiert dies einen bedeutenden Fortschritt für die Stadt Offenbach und die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) in Richtung kommunaler Wärmewende und Klimaschutz.
Erweiterung des EVO-Energiewerks als Schlüssel zur langfristigen Energieversorgung
Das EVO-Energiewerk in der Dietzenbacher Straße 189 versorgt derzeit die Stadt Offenbach mit etwa 50 Prozent der Fernwärme durch die Verbrennung von Abfall. Die geplante Erweiterung auf einer Gesamtfläche von 10,9 Hektar, mit etwa fünf Hektar für die baulichen Erweiterungen, wird als entscheidender Schritt zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung der Stadt betrachtet.
Umweltschutz und Naturschutz als zentrale Anliegen
Das geplante Bauvorhaben erfordert nicht nur einen Bebauungsplan, sondern auch eine sorgfältige Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange. Ein Scoping-Termin wurde bereits im Jahr 2023 durchgeführt, um die Anforderungen der Umweltverträglichkeitsprüfung zu klären. Dabei wurde besonders auf den Schutz der Waldfläche und die notwendigen Baumfällungen geachtet.
Zusätzlich zum Bebauungsplanverfahren wird ein Zielabweichungsverfahren nach Landesplanungsrecht durchgeführt, um den Regionalen Flächennutzungsplan anzupassen. Ein städtebaulicher Vertrag zwischen der EVO und der Stadt regelt die Weiterentwicklung des bestehenden Energiewerks.
Investitionen in die Zukunft der Energieversorgung
Die Energieversorgung Offenbach AG plant, in den kommenden Jahren mehr als 400 Millionen Euro in den Umbau des Energiesystems zu investieren. Dies soll nicht nur den Klimaschutzzielen dienen, sondern auch die Versorgungssicherheit in Anbetracht der geopolitischen Entwicklungen sicherstellen.
Ausbau grüner Fernwärme und Hochspannungsnetz
Die Investitionen der EVO konzentrieren sich auf den Ausbau grüner Fernwärme und die Erweiterung des Hochspannungsnetzes für Stadt und Kreis Offenbach. Das Ziel ist der vollständige Ausstieg aus der Kohle bis Ende des Jahrzehnts und die Klimaneutralität des Unternehmens bis 2040.
EVO-Energiewerk als Innovationsstandort
Das EVO-Energiewerk wird in den kommenden Jahren weiter optimiert und zum Innovationsstandort für die Dekarbonisierung ausgebaut. Neue Technologien sollen die Abwärme effizienter nutzen und nachhaltige Wärmequellen integrieren. Der Ausbau des Energiewerks soll dazu beitragen, die kommunale Wärmeplanung auf klimafreundliche und nachhaltige Wege zu lenken.
Insgesamt plant die EVO den schrittweisen Ausbau des Energiewerks, angefangen mit Anlagen für die Nutzung von Abwärme und einem Fernwärmespeicher bis hin zu einer Power-to-heat-Anlage und einer Anlage zur Abscheidung von Kohlendioxid.
Die Energieversorgung Offenbach AG zeigt sich entschlossen, die Energiewende voranzutreiben und innovative Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln. Der Beschluss des Stadtparlaments am 1. Februar wird einen weiteren Meilenstein in diesem Prozess markieren.