Hessen - „Fachkräfte zu sichern, hat für Hessen als Wirtschafts-, Technologie-, Innovations-, Arbeits-, Bildungs- und Lebensstandort, aber auch für seine Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit besondere Bedeutung. Die Verfügbarkeit von Arbeits-, Fach- und Führungskräften in Wirtschaft und Verwaltung ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft funktionieren – und damit ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Wohlstand und das soziale Miteinander in Hessen“, hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose anlässlich einer Sitzung des Dachgremiums Neues Bündnis Fachkräftesicherung Hessen am Mittwoch betont.
Fachkräftebasis festigen
In dem auf Initiative des Ministers ins Leben gerufenen Bündnis vereinen sich zentrale Akteure aus verschiedenen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen. „Wir Bündnispartner setzen damit ein klares Zeichen: Wir stellen uns der Verantwortung gemeinsam und werden in enger Absprache Maßnahmen ergreifen, um die Fachkräftebasis Hessens weiter zu festigen. Wir bekennen uns gemeinsam zu einer notwendigen demografie-, digitalisierungs- und diversitätsorientierten nachhaltigen Fachkräftesicherung“, sagte Klose.
„Der Fachkräftemangel hat das Phänomen Massenarbeitslosigkeit längst abgelöst. Qualifizierte Arbeitskräfte sind in Hessen mittlerweile rar geworden. Um den Wirtschaftsstandort Hessen zu sichern und den aktuellen Herausforderungen von Digitalisierung und Transformation zu begegnen, müssen dringend mehr Fachkräfte für die hessischen Betriebe gewonnen werden“, fügte der stellvertretende Bündnis-Vorsitzende Dr. Frank Martin hinzu. „Das kann nur gemeinsam und mit einem abgestimmten Methodenmix geschehen. Dazu gehören u.a. die gezielte Qualifizierung und Weiterbildung von Beschäftigten sowie arbeitslosen Personen, eine gesteuerte Zuwanderung von Menschen aus Dritt-Staaten und die Erhöhung des Erwerbspersonenpotentials bei Frauen, Älteren und Menschen mit Behinderungen“, so Martin, der als Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit vorsteht.
Minister Klose sagte, man habe in Hessen verstanden, dass Fachkräftesicherung vor Ort stattfinde – in den Regionen, in den Betrieben, Unternehmen und Verwaltungen. Dort seien die Herausforderungen am größten und die Engpässe am deutlichsten spürbar. Klose verwies dabei auch auf den im März 2022 beschlossenen gemeinsamen Bündnisplan: „Wegen der unterschiedlichen regionalen Voraussetzungen ist es unabdingbar, die Kräfte vor Ort zu bündeln und möglichst schnell passende Strategien zur Fachkräftesicherung zu entwickeln oder bestehende anzupassen.“
Hintergrund
Das „Neue Bündnis Fachkräftesicherung“ hat sich am 22. September 2020 konstituiert. Ihm gehören Spitzenvertreterinnen und -vertreter unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche an. In vier Fokusgruppen werden Maßnahmen für die Handlungsfelder „Fachkräftesicherung im digitalen Wandel und im Handwerk“, „Fachkräftesicherung in der Kinder- und Jugendhilfe“, „Fachkräftesicherung im Kontext Internationalisierung und Vielfalt“ sowie „Fachkräftesicherung in Pflege und Gesundheit“ erarbeitet.
In den Fokusgruppen engagieren sich Vertretungen der betrieblichen Praxis, der Wissenschaft, aus Verbänden und Organisationen ebenso wie Mitarbeitende aus der Landesverwaltung.