Konzept soll Maßnahmen für die nächsten Jahre aufzeigen
Konzept soll Maßnahmen für die nächsten Jahre aufzeigen

Obertshausen - Es ist vollbracht – nach zahlreichen Stunden Arbeit, intensiven Auswertungen und dem genauen Blick auf die Ist- sowie die Soll-Situation: Das Klimaschutzkonzept der Stadt Obertshausen ist nach über einjähriger Ausarbeitung fertiggestellt und wurde auch schon von den Stadtverordneten einstimmig beschlossen.

 Obertshausens Klimaschutzmanager Merten Kuhl, der die Verantwortung für die Konzepterstellung trug, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich freue mich, dass mit dem Konzept die Ist-Situation aufgezeigt wird und sich ein Programm entwickelt hat, das die Klimaschutzmaßnahmen in strukturierte Bahnen lenkt.“ Dass das Klimaschutzkonzept einstimmig beschlossen wurde, sei zudem „ein starkes Signal“, wie der Klimaschutzmanager weiter ausführt.

Unterstützung erhielt Merten Kuhl von Mitarbeitern der energielenker projects GmbH, die sich vor allem um die Erstellung der Treibhausgas-Bilanz (THG-Bilanz), der Potenzialanalyse und der Entwicklung von Szenarien kümmerten. Weitere Bausteine des Klimaschutzkonzepts sind die Bürgerbeteiligung, der Maßnahmenkatalog sowie Controlling-, Verstetigungs- und Kommunikationsstrategien.

 „Gezeigt hat sich, dass der Endenergieverbrauch im Zeitraum von 2016 bis 2019 um fünf Prozent gesunken ist. Jedoch ist der Energieverbrauch in den Sektoren Verkehr und private Haushalte leicht gestiegen“, erklärt Merten Kuhl mit dem Blick auf die Ergebnisse. Der Sektor Verkehr trägt mit 45 Prozent den größten Anteil an den THG-Emissionen. Die Zusammenfassung der Sektoren Industrie und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) haben dagegen insgesamt einen Anteil von 28 Prozent, gefolgt vom Sektor private Haushalte mit 26 Prozent.

Über dem deutschlandweiten Durchschnitt von etwa 9,7 Tonnen liegt in Obertshausen der Pro-Kopf-Ausstoß an THG im Bilanzjahr mit etwa 10,5 Tonnen.

 Zu Beginn des Erstellungsprozesses haben Obertshausens Politikerinnen und Politiker einen Klimabeirat gebildet. Die Aufgabe des Klimabeirats war es, als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik zu agieren, indem Ergebnisse in die Fraktionen getragen wurden, die grundsätzliche Richtung vorgegeben wurde und sich inhaltlich – insbesondere bei der Erstellung des Maßnahmenkatalogs – abgestimmt wurde.

 Am Ende liegt nun ein Maßnahmenkatalog mit insgesamt 26 Maßnahmen in fünf so genannten Handlungsfeldern auf dem Tisch. „Diese Maßnahmen stellen nun den Fahrplan für die kommenden Jahre dar. Es handelt sich um einen Mix aus kurzfristig umsetzbaren und langfristig angelegten Maßnahmen“, erklärt Merten Kuhl. Größere und infrastrukturell notwendige Maßnahmen werden ergänzt durch Kampagnen, die zur Sensibilisierung und zu verantwortlichem Handeln aufrufen. So thematisieren die Maßnahmen unter anderem langfristig die Sanierung von Gebäuden sowie die Optimierung von Fahrrad- und Ladeinfrastruktur. „Außerdem wollen wir durch Kampagnen zum Beispiel dazu beitragen, dass noch mehr Dächer für Photovoltaikanlagen-Anlagen genutzt werden. Aber auch die Anpassung an den Klimawandel ist ein Thema, das es verstärkt zu berücksichtigen gilt“, betont der Klimaschutzmanager.

Damit es nicht nur bei dem Konzept bleibt, gilt es nun, die Maßnahmen auch erfolgreich umzusetzen. „Soll es zu einer spürbaren Minderung der THG-Emissionen kommen, ist auch die aktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürgern von entscheidender Bedeutung. Sie sollen noch besser unterstützt werden und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.“

Auf diese Weise wird der Kurs auf das mit dem Klimabeirat abgestimmte Ziel Klimaneutralität bis 2045 eingelenkt. Mit dieser Zielsetzung orientiert sich die Stadt Obertshausen an den Zielvorgaben der Bundesrepublik Deutschland.

„Die Stadt steht beim Thema Klimaschutz noch am Anfang“, teilt Bürgermeister Manuel Friedrich mit. „Umso wichtiger ist es, dass nun dem Konzept auch die Taten folgen.“

Der Prozess, wie im Klimaschutzkonzept aufgezeigt, muss kontinuierlich fortgeführt werden. So müssen die Emissionen im Auge behalten werden, das Klimaschutzkonzept alle fünf bis zehn Jahre fortgeschrieben und die Maßnahmen stetig angepasst werden.


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