Für Hessens Ministerpräsident Boris Rhein ist der Wald ein natürlicher Klimaretter (Bildquelle: Hessische Staatskanzlei)
Für Hessens Ministerpräsident Boris Rhein ist der Wald ein natürlicher Klimaretter (Bildquelle: Hessische Staatskanzlei)

Hessen - „Unser Wald ist Naherholungsraum für den Menschen, bietet Lebensraum für die Tiere und schafft Arbeitsplätze für Waldeigentümer und Forstleute. Unser Wald ist vor allem aber auch der natürlichste Klimaretter. Seine Zukunft liegt in unseren Händen. Ihn zu erhalten ist daher unsere gemeinsame Aufgabe und Pflicht“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Samstag im Wald bei Königstein. 

Dort startete er gemeinsam mit dem Leiter des Landesbetriebs HessenForst, Michael Gerst, und 20 Mädchen der St. Angela-Schule aus Königsstein im Taunus die hessenweiten Waldtage mit einer Baumpflanzaktion – kurz vor dem Internationalen Tag des Waldes am 21. März. Insgesamt wollen sich mehr als 1.500 Menschen an den rund 40 hessenweiten Baumpflanzaktionen und Biotopflegemaßnahmen beteiligen, die HessenForst organisiert hat und die von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, dem Verband der Privatwaldbesitzer und dem DEHOGA Hessen unterstützt werden.

Projekt zum Schutz des Waldes

Rhein dankte den Bürgerinnen und Bürgerinnen für ihr Engagement. „Dass sich so viele Menschen hessenweit für den Wald einsetzen, ist ein Signal. Ein Signal dafür, dass sie unsere Zukunft mitgestalten wollen. Genau dafür hat die Landesregierung 2019 das Projekt ,Unser Wald´ aufgelegt. In Zeiten des Klimawandels ist der Wunsch der Bevölkerung stärker denn je, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Diesem Wunsch tragen wir mit dem Projekt Rechnung. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag dafür leisten, die Natur und seinen Lebensraum direkt vor Ort zu schützen.“ Das Projekt „Unser Wald“ fußt auf zwei Säulen: einer Spendenaktion und einer Baumpflanzaktion. Bürgerinnen und Bürger können sich selbst an den Baumpflanzaktionen beteiligen oder zugunsten des heimischen Waldes spenden. Auch Firmen können sich durch Sponsoring an diesem Projekt beteiligen. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2019 haben Hessens Bürgerinnen und Bürger bisher rund 660.000 Euro gespendet.

„Mit 42 Prozent bewaldeter Landesfläche ist Hessen im Bundesvergleich ,Waldmeister' – kein anderes Bundesland hat eine prozentual größere grüne Lunge als wir. Darauf können wir stolz sein. Wälder sind eine unserer wichtigsten Ressourcen. Sie produzieren Sauerstoff, speichern Kohlenstoff und regulieren das Klima. Und gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels ist unsere Verpflichtung, sie zukunftsfähig aufzustellen, besonders hoch. Das Land schafft hierfür die Voraussetzungen und zieht mit den Waldbesitzern an einem Strang“, sagte der Ministerpräsident.

Große Herausforderungen durch Wetterextreme und Schädlinge

Trockenheit, Stürme, Schädlingsbefall – allein 90.000 Hektar Wald seien in den vergangenen fünf Jahren der Trockenheit zum Opfer gefallen. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist laut dem Regierungschef daher von immenser Bedeutung. Um den Wald fit für die Zukunft zu machen, habe die Landesregierung im August 2019 einen Zwölf-Punkte-Plan zum Erhalt der hessischen Wälder im Klimawandel aufgelegt. „Für den Staatswald wurde ein fundiertes Wiederbewaldungskonzept erarbeitet, an dem sich die Arbeit der Försterinnen und Förster orientiert. Klimarisikokarten, Waldentwicklungsziele und Wiederbewaldungskonzept geben allen Waldbesitzern eine wichtige Hilfestellung, um den Waldumbau in den nächsten Jahren zu gestalten. Wir setzen dazu konsequent auf noch mehr Mischwälder mit verschiedenen Baumarten, denn sie sind klimabeständig und auch gut für den Artenschutz“, sagte Rhein. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer würden bei der Bewältigung der Folgen aus den Stürmen und Dürren unterstützt und auch für den Staatswald stehe mehr Geld zur Verfügung. Zusätzlich sei ein Klimaschutzforstamt in Burgwald ausgewiesen worden, das mit innovativen Methoden der Waldbewirtschaftung wichtige Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis liefern werde. Für das laufende und das nächste Jahr stellt das Land insgesamt 155 Millionen Euro zur Verfügung.


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