Rodgau: Platzmangel in den Schulen (Quelle Rodgauer Morgen)
Rodgau: Platzmangel in den Schulen (Quelle Rodgauer Morgen)

Rodgau - Durch schnelles Wachstum kommt große Verantwortung. Das Wachstum der Stadt Rodgau wird an manchen Stellen zum Problem. Die Kapazität der Schulen vor Ort kommt durch den großen Andrang an neuen Schülern an ihre Grenze. Abhilfe soll nun eine Änderung der Schulbezirke bringen, die im Kreistag am letzten Mittwoch beschlossen wurde.

Der Plan sieht einige Entlastungen bereits vorhandener Schulen vor. So soll die Carl-Orff-Schule im Stadtteil Jügesheim in Zukunft nicht mehr auch für den Stadtteil Hainhausen zuständig sein, sondern Teile des Bedarfs in die Wilhelm-Busch-Schule in Jügesheim verlegt werden. Dort gäbe es noch freie Plätze in der Schule und man könne sich so mit der Auslastung an der Münchhausen-Schule in Hainhausen absprechen.

In der Begründung für seine Entscheidung schreibt der Kreisausschuss, dass durch die Bezirksänderung ein effektiveres Überschneidungsgebiet geschaffen werden könne und man gleichzeitig die vollen Schulen in Rodgau entlastet. Über die reine Verschiebung der Schulbezirke sind sich jedoch nicht alle einig. Rodgaus erster Stadtrat Michael Schüßler (FDP) zeigt sich offen enttäuscht von der oberflächlichen Lösung des Problems.

Veraltete Statistiken zum Wachstum in Rodgau

Schüßler betont, dass eine reine Verschiebung von Bezirken die Zunahme an Schülern in Rodgau nicht auffangen kann. Langfristig müsse der vom Kreis erstellte Schulbedarfsplan für Rodgau angepasst werden und die neueren Zahlen der Einschulungen dabei berücksichtigt werden. Zuvor wurden veraltete Zahlen aus einer Statistik über das Wachstum in Rodgau für den Schulbedarfsplan verwendet. Nur so ließe sich auch auf Dauer eine gerechte Schulpolitik gewährleisten und die Schulen in Rodgau entlasten. Auch kritisiert der erste Stadtrat die immer länger werdenden Schulwege, die durch solche Aufteilungen von Schulbezirken entstehen würden. Kinder müssten durch die Neuzuteilung der Schulplätze zwischen zwei und drei Kilometer lange Schulwege zurücklegen und so manche Eltern fahren ihre neu eingeschulten Kinder dann lieber gleich mit dem Auto. 

Der vor kurzem wiedergewählte Landrat Oliver Quilling (CDU) weist die Kritik am Schulentwicklungsplan derweil zurück. Der vor Kurzem neu aufgelegte Schulentwicklungsplan würde mit neueren Zahlen zum Bevölkerungswachstum in Rodgau arbeiten und sähe daher auch eine neue Schule im Gebiet Rodgau vor. Anfang 2022 soll mit den Planungen für den Bau einer neuen Schule begonnen werden, so Quilling.


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