Kommt die Digitalisierung im Kreis Offenbach endlich in Fahrt? (Quelle: Rodgauer Morgen)
Kommt die Digitalisierung im Kreis Offenbach endlich in Fahrt? (Quelle: Rodgauer Morgen)

Kreis Offenbach - Kommt der Glasfaserausbau im Kreis Offenbach endlich in Gang? Zumindest für einige Schulen im Kreis könnte der Geldregen aus Berlin nun zu einer baldigen Aufrüstung führen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) überreichte letzten Mittwoch sieben Millionen zweckgebundenen Fördermittel den Vertretern des Kreisoffenbachs. Mit diesem Geld sollen ausschließlich für die Wirtschaft unrentable Lücken in der Breitbandinfrastruktur geschlossen werden.„Wir haben die Freigabe der Fördermittel aus Berlin sehnlichst erwartet“, kommentierte Landrat Oliver Quilling die Übergabe der Fördermittel. „Jetzt können wir den Auftrag an den Bestbieter der Ausschreibung vergeben. Wir rechnen noch in diesem Jahr mit dem Beginn der ersten Baumaßnahmen.“ 

Es sei geplant, den Ausbau der digitalen Infrastruktur von Schulen im Kreis zu priorisieren. Später sollen aber auch Lücken im Ausbau der Breitbandinfrastrukturen von Privathaushalten mit dem übrigen Geld unterstützt werden. Insgesamt sollen rund 261 Kilometer Glasfaser und weitere 280 Kilometer Leerrohre für zukünftige Projekte verlegt werden. Bis Ende 2023 sollen so 347 Haushalte, 76 Unternehmen, ein Krankenhaus und insgesamt 72 Schulen im Kreis Offenbach vom Glasfaserausbau profitieren. Die so errichtete Infrastruktur erlaubt eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 1 Gbit pro Sekunde. 

Netzausbau seit Jahren verschlafen

Was auf die Größe des Kreises gerechnet ein kleiner Tropfen ist, sieht die CDU in Hessen und dem Kreis Offenbach als kleinen Schritt hin zu ihrem erklärten Ziel, bis 2030 rund 90 Prozent aller Haushalte an ein Glasfasernetz anzuschließen. Ein mehr als ambitioniertes Projekt, bedenkt man den bisher nur langsam bis gar nicht stattgefundenen Breitbandausbau in Hessen. Das Ziel, nun in weniger als 9 Jahren mit Investitionen nach dem Gießkannenprinzip den Netzausbau zu beschleunigen, ist bitter notwendig. Der Standard in den aller meisten hessischen Haushalten und Unternehmen ist noch immer 50 Mbits.

Das Land Hessen fördert den Ausbau ebenfalls mit 270 Millionen Euro und gründete zur besseren Kommunikation eine Gigabitregion-Gesellschaft. Diese soll als Vertragspartner der beteiligten Unternehmen fungieren und sei zudem der zentrale Ansprechpartner für Hessen. Die Gesellschaft wird von einem Geschäftsführer und fünf bis sieben Mitarbeiterinnen geleitet.



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