STC Mixing Systems sieht sich als Qualität „Made in Germany“
STC Mixing Systems sieht sich als Qualität „Made in Germany“


Dresden – Wenn von industriellen „Rührprozessen“ oder „Rührsystemen“ die Rede ist, können sich die wenigsten darunter etwas vorstellen. Viele flüssige Zwischen- und Endprodukte sind Gemische aus verschiedenen Inhaltsstoffen, die zuvor in Rührprozessen vermischt und homogenisiert worden sind. Spontan fallen einem dazu Fruchtgummimasse und Schokolade, Cremes und Lacke ein. Lacke sind flüssige Beschichtungsstoffe, die auf Gegenstände aufgetragen und durch chemische oder physikalische Vorgänge zu einem festen Film werden. Sie bestehen aus Bindemitteln wie Harzen, Emulsionen, Füllstoffen, Pigmenten, Lösemitteln, Ölen und Additiven. Gefragt sind Lacke vor allem wegen ihrer schützenden und optischen Wirkung sowie ihrer besonderen Oberflächeneigenschaften. Wenn sie im Herstellungsprozess nicht zuverlässig gerührt werden, lösen sie sich schnell wieder in ihre Einzelbestandteile auf. Um ein hochwertiges Rührgut als Zwischen- oder Endprodukt zu bekommen, ist ein professioneller Rührvorgang durch den Einsatz modernster Technik unabdingbar.

In diesem Nischenmarkt hat sich die STC Mixing Systems GmbH aus Dresden einen guten Namen gemacht. Das Unternehmen sieht sich als „Fachplaner und Lieferant für gerührte Prozessschritte“, das alle Fragen zu Verfahrensgarantien, innovativen Rührsystemen und energiesparenden Installationen kompetent beantwortet. Geschäftsführerin Janin Klatt-Eberle vertreibt Rührmaschinen für Anwendungen in unterschiedlichsten Branchen. Dazu gehören die Pharma- und Grundstoffindustrie, die Biotechnologie und Umwelttechnik, die Polymer- und Lebensmittelindustrie, die Nassmetallurgie und der Chemiesektor. STC Mixing Systems bietet modulbasierte Gesamtlösungen für industrielle Rührvorgänge von der Bedarfsermittlung und Kostenschätzung über die Beschaffung, Inbetriebnahme und Prozessoptimierung bis zur Energieeffizienz und Schadensbeurteilung. Im Sinne des Package-Unit-Ansatzes setzen die Experten aus Dresden auf die passgenaue Modularisierung des Anlagenbaus. Die Arbeit mit modularen Rührmaschinen nach dem Baukasten-Prinzip dient der Spezialisierung und Flexibilisierung bei gleichzeitig niedrigeren Investitionskosten. Als Package Unit – wörtlich „Paketeinheit“ – wird eine von einem Fremdunternehmen geplante und gefertigte Anlage bezeichnet, deren spezielle Anforderungen in einem Lastenheft fixiert sind. Package Units für Rührprozesse sind unter anderem das Basic und das Detail Engineering, die Forschung, Konstruktion und Genehmigungsplanung sowie das Debottlenecking. Letzteres verfolgt das Ziel, die Produktionskapazität einer Anlage durch Änderung der Ausrüstung oder der Abläufe zu erhöhen. STC Mixing Systems sieht die eigene Kernkompetenz bei den Modulen Basic Engineering, Detail Engineering, Beschaffung und Inbetriebnahme. Das Basic Engineering gilt manchen als die anspruchsvollste „Königsdisziplin“ bei der Implementierung von Rührprozessen. Sie umfasst zum Beispiel ein Prozessfließbild, ein Materialflussschema, ein Rohrleitungskonzept, ein 3D-Layout-Design, ein Instandhaltungskonzept und die CFD-Strömungssimulation

Ein Schwesterunternehmen der Dresdner STC Mixing Systems GmbH ist die im westsächsischen Waldenburg ansässige STC-Engineering GmbH, die ebenfalls von Janin Klatt-Eberle geleitet wird. Für eine optimale Anlagenfunktion ist das Zusammenspiel zwischen Rührwerk und Behälter zwingend erforderlich. Deshalb liefert STC-Engineering kundenspezifische Rührmaschinen für nahezu alle Anwendungsbereiche einschließlich der Nutzung und Herstellung von Sondermaterialien. Standardmäßig werden die Wellendimensionierung, die kritische Drehzahl, das Anlaufverhalten und die Systemverformung unter die Lupe genommen. Die unternehmenseigenen Fachleute übernehmen außerdem die Kollisionsprüfung mit Einbauten, die Schwingungsanalyse für Rührwerk und Behälter, die Identifizierung von Stromstörern, die Rührorgandimensionierung sowie die Werkstoffauswahl. Im Mai 2021 zeigte sich STC-Engineering in den sozialen Medien hocherfreut, „dass die Lonza AG seit vielen Jahren großes Vertrauen in unsere Rührmaschinen hat. Gerade in der Pharmaindustrie sind Qualität und Zuverlässigkeit unabdingbare Voraussetzung für die Produktionsanlagen. Alle Chargen müssen exakt reproduzierbar sein. Abweichungen in Qualität sind hier unter keinen Umständen tolerierbar.“

Vor drei Jahren erschien in der Fachzeitschrift „Verfahrenstechnik“ eine wohlwollende Erstveröffentlichung zum Maxblend-Universal-Rührsystem. Die Rührmaschine, die mit ihrem Universalansatz die unterschiedlichsten Rührer ersetzen könne und mit vielen Standardanwendungen längst den Praxistest bestanden habe, überzeuge nicht nur durch eine kurze Mischzeit und hohe Produktivität, hieß es dort. Der Zweiseiter erläuterte dem Fachpublikum faktenreich die vielen Vorzüge der in Japan entwickelten und europaweit von der STC-Engineering GmbH vertriebenen Maxblend-Rührmaschine.

Ein mächtiger und renommierter Konkurrent der Sachsen von STC ist die EKATO Holding GmbH aus Freiburg. Ihr Produktsortiment umfasst Prozessanlagen, Rührwerke, Rührorgane, Gleitringdichtungen und Versorgungssysteme. Das Unternehmen liefert Prozessanlagen für die Kosmetik-, Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrie und kann mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung Rührwerke und Rührverfahren auf unterschiedlichste Teilprozessschritte ausrichten. Dazu gehören das Mischen, Trocknen, Hydrieren und Homogenisieren. EKATO reklamiert für sich, seit mehr als 85 Jahren „für höchste Entwicklungs- und Fertigungskompetenz im Bereich der Rührtechnik“ zu stehen. Für jede Aufgabe wie Homogenisieren, Suspendieren, Dispergieren oder Begasen biete man das optimale Rührsystem.

Ein weiterer Mitbewerber ist SPX Technologies aus Charlotte (USA) mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar und rund 4.000 Mitarbeitern in 15 Ländern. SPX Technologies und seine diversifizierten Tochtergesellschaften bieten Infrastrukturausrüstungen mit skalierbaren Wachstumsplattformen in den Bereichen Heizung, Lüftung und Klimatisierung (HLK) sowie Detektion und Messung an. Aber eben auch Rührwerkstechnologie. Unter dem Dach „SPX Flow Technology“ sammeln sich marktführende Unternehmen der Druckluftaufbereitung. SPX Flow mit Hauptsitz im US-amerikanischen Charlotte ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Strömungskomponenten für Druckluft und Flüssigkeiten, von Prozessanlagen und schlüsselfertigen Komplettsystemen, die von Unternehmen aus den Sparten Nahrungsmittel, Kraftwerkstechnik und der allgemeinen Industrie nachgefragt werden. Das Deutschlandgeschäft managt die SPX Flow Technology Germany GmbH in Moers, die Kältetrockner, Adsorptionstrockner, Trocknerkombinationen, Membrantrockner, Filter und ein Kondensatmanagement offeriert.

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