Neu Isenburg - Ärger um den Wohnungsbau im neuen Baugebiete. Der Plan der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau, im neuen Stadtquartier in Neu Isenburg Eigentumswohnungen zu errichten, stößt bei der SPD-Fraktion auf Widerstand. Die Sozialdemokraten argumentieren, dass die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft in dem Quartier nur für Mietwohnungen zuständig sei. Der Bau von Eigentumswohnungen sei Aufgabe von freien Bauträgern und der privaten Hand. Mit rund 400 Wohnungen plant die Gewobau auf dem Quartiersgebiet, zusätzlich sind eine Kita und mehrere Tausend Quadratmeter Mischgebiet und Gewerbeflächen geplant.
Nun jedoch ist ein Streit im Neu Isenburger Parlament entbrannt. Die Regierungskoalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und den Freien Wählern haben den Antrag der SPD in der letzten Sitzung abgelehnt. Für die Koalition sei klar, um die städtische Wohnungsbaugesellschaft besser zu finanzieren, sei das Errichten und verkaufen von Eigentumswohnungen in dem Quartier die beste Lösung. Gewobau-Geschäftsführer Stephan Burbach sieht dies ähnlich:„Wenn wir uns nur aus dem laufenden Geschäft finanzieren, müsste die Wohnungsbaugesellschaft zwei Jahre länger bauen, weil das Eigenkapital für den Bau erst erwirtschaftet werden müsste.“ Mit dem Verkauf von Eigentumswohnungen in dem Gebiet, so Burbach, könne man das benötigte Eigenkapital jedoch viel schneller erwirtschaften und davon weitere Mietwohnungen errichten.
Auch der Antrag der SPD, Mietwohnungen für städtische Bedienstete mit geringem Einkommen in dem Quartier zu errichten, wurde von der Mehrheit aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und den Freien Wählern in der Stadtverordnetenversammlung zunächst abgelehnt. Die Regierungskoalition kündigte jedoch an, einen eigenen Entwurf zu diesem Thema in einer der nächsten Sitzungen vorzulegen.
Der Antrag der SPD geht vor allem auf die Entscheidung der Regierungskoalition zurück, keine einzige von der Stadt geförderte Wohnung im Neubaugebiet zu errichten. Grundstückspreise und Baukosten werden für das Baugebiet damit deutlich für die Bewohner steigen. Mit rund 12-15€ kalt pro Quadratmeter wird man wohl in dem Quartier als Mieter rechnen müssen.
