Vereinsfusion in Dietzenbach gescheitert (Quelle: Rodgauer Morgen)
Vereinsfusion in Dietzenbach gescheitert (Quelle: Rodgauer Morgen)

Dietzenbach - Aus der Traum. Die geplante Fusion der 4 großen Sportvereine in Dietzenbach scheiterte an dem fehlenden Rückhalt der Mitglieder. Geplant war eigentlich, dass die vier Vereine FC Dietzenbach, TG Dietzenbach, SG Dietzenbach und SC Steinberg sich zusammenschließen und so einen gemeinsamen, über 3.000 Mitglieder starken neuen Verein gründen. In den vier Vereinen hätten jedoch drei Viertel der Anwesenden für die Verschmelzung stimmen müssen, dies scheiterte nun bei der Mitgliederbefragung des Vereins TG Dietzenbach und FC Dietzenbach.

Sowohl bei der Befragung des TG Dietzenbach und des FC Dietzenbach kam es zu keiner drei Viertel Mehrheit bei den anwesenden Mitgliedern. Bei der Befragung des TG stimmten nur 88 von 122 Anwesenden für die Fusion, 92 wären eigentlich notwendig gewesen. Beim FC Dietzenbach stimmten 13 von 43 Anwesenden gegen die Fusion und fünf Mitglieder enthielten sich, was als Nein-Stimmen gewertet werden muss. „Für uns war nicht erkennbar, dass es so starken Gegenwind gibt“, sagt Urs Schäfer, Vorsitzender der Interessengemeinschaft für Sport- und Freizeitvereine und Finanzvorstand des TG Dietzenbach. Die Vorsitzenden der vier Vereine und die Mitglieder des Vorstandes gingen zuvor noch von einer reibungslosen Abstimmung aus und warben intensiv im Vorfeld für die anstehende Fusion.

Fusion seit 3 Jahren geplant

Drei Jahre lang war die anstehende Fusion der vier Sportvereine intensiv vorbereitet worden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Abstimmung in den Vereinen jedoch verschoben. Da das Engagement in den Vereinen zunehmend zum Problem wurde, sollte mit der Fusion die verbleibenden ehrenamtlichen Kräfte in den Vereinen gebündelt werden. Auch war geplant, einen hauptamtlichen Geschäftsführer fest einzustellen und zu bezahlen. Der neue Verein sollte dadurch effizienter gesteuert und organisiert, das Sportangebot ausgebaut und modernisiert werden. Auch sah man in einer Fusion die Chance, junge Menschen gezielt in Kooperation mit den Dietzenbacher Schulen an den Vereinssport zu führen. Ein großer Verein wäre auch bei der Akquirierung von Fördermittel des Kreises und des Landes bessergestellt gewesen.

Bisher 20 000 Euro Investiert 

Für die geplatzte Fusion engagierten die Vereine bereits einen Steuerberater sowie einen Anwalt für das Vereinsrecht. Rund 20.000 Euro kostete es die vier Vereine die Vorbereitungen für die Fusion auszuarbeiten. Die Fusion sahen einige der Vorsitzenden als letzten Rettungsanker da die Zahl ihrer Mitglieder seit einigen Jahren stetig sinkt. Die Mitgliederzahl des Dietzenbacher TG sank zwischen 2017 und 2021 um rund 70 Mitglieder. Zurzeit seien noch 480 Mitglieder in der TG aktiv, „Das ist bei den anderen Vereinen im Verhältnis nicht anders.“ Erklärt Urs Schäfer. Die sinkende Zahl an Mitgliedern sei allerdings nicht das einzige Problem der vier Vereine. Auch fehle es zunehmend an freiwilligen für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand der Vereine, eine Arbeit ohne die die Vereine jedoch nicht lebensfähig sind.

Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen

„Eine gescheiterte Verschmelzung bedeutet nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist auch eine Chance, nun in der weiterhin bestehenden Eigenständigkeit sich modern und positiv weiterzuentwickeln“, verkündete der SC-Vorsitzende Bernd Fenchel nach der gescheiterten Fusion. Die Idee der Fusion hat man beim SC noch nicht endgültig begraben: „Ich bin mir sicher, dass der Verschmelzungsgedanke die Dietzenbacher Vereine weiterhin begleiten wird. Ob er dann zu einem späteren Zeitpunkt kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Moment sollte Ruhe einkehren.“ Auch bei der SG Dietzenbach ist man über die Absage der Fusion enttäuscht. Nun wolle man sich erst einmal auf den eigenen Verein konzentriert. „Wir schauen nach vorne und wollen natürlich trotzdem weitermachen als Verein. Für uns ist nach wie vor wichtig, dass wir unser Sportangebot für Kinder und Erwachsene aufrecht erhalten“, sagt die SG-Vorsitzende Elke Pithan. Sie schließt einen erneuten Vorstoß für eine Vereinsfusion nicht aus.


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