Offenbach - Ein kommunales Wasserkonzept soll die Wasserbilanz der Stadt bis 2050 betrachten. Dazu fand das erste Arbeitsgespräch für die Sammlung von Daten am 5. Dezember statt. Hierzu geladen hatte die Untere Wasserbehörde im Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Namen der Ingenieurbüros BGS Umwelt GmbH und Dr.-Ing. Ulrich Roth, Beratender Ingenieur. Diese sind vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) mit der Konzepterstellung beauftragt. Beim Treffen wurden erforderliche Daten ausgetauscht und weitere benötigte Daten benannt, die für die Erstellung des Konzeptes wichtig sind. Beteiligt waren Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Offenbach aus der Abteilung Statistik und Wahlen sowie dem Bereich Stadtentwicklung und Städtebau.
„Dank der guten Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen können wir uns bald einen guten Überblick über die verfügbaren Daten für den Bereich Trinkwasserförderung, Trinkwassernutzung sowie Brauchwassernutzung machen. Ziel des Konzeptes muss es sein, Antworten auf die Fragen zur Wasserknappheit und damit der Endlichkeit der lebenswichtigen Ressource Trinkwasser zu geben und dass wir alle durch entsprechende Maßnahmen und gemeinsame Anstrengungen sicherstellen können, dass die verfügbare Trinkwassermenge dauerhaft und in Zukunft für jede und jeden reicht“, erläutert Bürgermeisterin Sabine Groß, gleichzeitig in Personalunion Umweltdezernentin und Wasserdezernentin.
Von den ungefähr 20 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, die jährlich von der ZWO gefördert werden, verbraucht die Stadt Offenbach mit 6 bis 7 Millionen Kubikmeter pro Jahr einen großen Teil davon. Der Rest entfällt auf den Kreis Offenbach. Nun wird das Ingenieurbüro die derzeitige Bevölkerungsstatistik der Stadt auswerten und anhand des Regionalen Flächennutzungsplans und des Masterplans der Stadt abschätzen, welche trinkwasserrelevanten Planungen in Zukunft anstehen.
„Das Wasserkonzept wird die Wasserbilanz der Stadt bis 2050 abbilden und ebenso Aspekte des Klimawandels miteinbeziehen. Einsparmöglichkeiten beispielsweise durch Brauchwassernutzung werden erarbeitet. In diese Betrachtung fließen auch die wasserrelevanten Verordnungen der Stadt ein. Dazu zählt die kürzlich aus dem Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz erarbeitete und von den Stadtverordneten verabschiedete Niederschlagswassersatzung ebenso wie die neue Gefahrenabwehrverordnung zur Einschränkung des Trinkwasserverbrauchs und die Entsiegelungsrichtlinie“, erklärt Alexander Jeschke, Bereichsleiter Wasser und Boden im Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Ebenso werden für das Konzept die Großverbraucher der Stadt mit einem jährlichen Trinkwasserverbrauch über 5.000 Kubikmeter identifiziert. Große Wasserverbraucher sind beispielsweise große Wohnblocks, Krankenhäuser, Gewerbe, das Stadion am Bieberer Berg und das Schwimmbad Rosenhöhe. Bei der Betrachtung wird auch eine wichtige Rolle spielen, welche Art von Wasser genutzt wird, sei es Trink-, Brunnen- oder Brauchwasser.
Über das Voranschreiten des Projektes berichtet die Stadt Offenbach fortlaufend. Im nächsten Schritt werden alle verfügbaren Daten den Büros bis Anfang des Jahres 2023 zur Verfügung gestellt. Mit dem finalen Konzept wird Ende 2024 gerechnet.