„Das Projekt Familienklasse ist ein wichtiger Baustein, um Kinder wieder zurück auf den Weg des Lernens zu bringen“
„Das Projekt Familienklasse ist ein wichtiger Baustein, um Kinder wieder zurück auf den Weg des Lernens zu bringen“

Heusenstamm - Im November 2021 fiel der Startschuss für das kreisweite Modellprojekt „Familienklasse“. Die Dezentrale Schule für Erziehungshilfe und Kranke, die ihren Sitz in Dietzenbach hat, beschritt damit einen neuen Weg, um Kindern mit entsprechenden Bedarfen einen geschützten Rahmen zu geben, um effektives und positiv besetztes Lernen im schulischen Kontext zu ermöglichen.

 An der Otto-Hahn-Schule in Heusenstamm treffen sich jeden Mittwoch im Rahmen des Schulvormittags vier bis acht Kinder in Begleitung eines Elternteils mit Förderlehrkraft Tabea Trendel und Multifamilientrainerin Nicole Schobert. Die Leiterin der Dezentralen Schule für Erziehungshilfe und Kranke, Christina Baum, hat am Dienstag Landrat Oliver Quilling über die Entwicklung des Pilotprojektes informiert. Schulleiterin Christine Lang ist froh, dass die Schülerinnen und Schüler unterstützt werden, um erfolgreich lernen zu können.

Die Familienklasse ist als präventive Maßnahme aufgebaut. Eltern erhalten eine Unterstützung im Umgang mit schwierigen Situationen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der guten Vernetzung zwischen Schule und Elternhaus sowie dem Ausbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie. Der ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, den Schulalltag erfolgreich zu bewältigen. Die Förderung setzt dabei an der individuellen Lernentwicklung und dem Arbeits- und Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern an. Der Mittwochvormittag ist für diese Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern somit eine Mischung aus Austausch, Lernen und Freude.

Basis für die gemeinsame Arbeit in der Familienklasse ist ein Zielvereinbarungsgespräch, welches mit Eltern, Kind, Klassenleitung und dem Familienklassenteam vor dem Start geführt wird. Diese Ziele werden im Laufe der Teilnahme stetig gemeinsam evaluiert und gegebenenfalls angepasst. In gleicher Weise wird auch über das Ende des Familienklassenbesuches beraten. Ein Besuch der Familienklasse ist für jede Familie individuell auf etwa drei Monate angelegt. Durch die zeitlich begrenzte Teilnahme und dem Entgegenkommen einiger Arbeitgeber kann auch erwerbstätigen Eltern eine Teilnahme ermöglicht werden.

„Die positive Entwicklung der Kinder, die die Familienklasse besuchen, als auch der einzelnen Lerngruppen ist deutlich erkennbar“, bilanziert Christina Baum. „Festzustellen ist auch, dass unter den Eltern eine stärkere Vernetzung innerhalb des Schulalltags und der Schulkultur erfolgt.“ Die Familienklasse ist inzwischen fester Bestandteil des Förderkonzepts der Otto-Hahn-Schule in Kooperation mit der Dezentralen Schule Dietzenbach.

„Das Projekt Familienklasse ist ein wichtiger Baustein, um Kinder wieder zurück auf den Weg des Lernens zu bringen“, sagt Landrat Oliver Quilling. „Nicht alle Kinder können von sich aus erfolgreich lernen. Genau ihnen bieten wir mit der Familienklasse eine Möglichkeit, sich das Lernen nicht zu verbauen. Wir unterstützen sie bei einer erfolgreichen Teilnahme in der Schule.“


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