Baar – Die Lebensversicherer locken Kunden bis heute mit den immergleichen Versprechen. Kapitallebensversicherungen böten in Form einer monatlichen Rente oder einer einmaligen Kapitalauszahlung garantierte Leistungen für den Ruhestand. Mit einer Lebensversicherung könne man private Altersvorsorge betreiben und gleichzeitig seine Familienangehörigen absichern. Mantrahaft heißt es seitens der Versicherungskonzerne, der Kunde bekäme eine einmalige Summe ausgezahlt, die sich aus seinen eingezahlten Beiträgen, einem garantierten Zinssatz und den erwirtschafteten Überschüssen des Anbieters zusammensetze. Im Frühjahr dieses Jahres lag der Garantiezins gerade einmal bei 0,25 Prozent. Angesichts einer viel höheren Inflation bedeutet das für die Versicherten nichts anderes als Kapitalvernichtung und eine Altersabsicherung, die völlig auf Sand gebaut ist. Weil trotzdem Millionen Deutsche guten Glaubens Verträge über Lebens- und Rentenversicherungen abgeschlossen haben, gibt es heute fast so viele Verträge wie Bundesbürger. Mehr als zehn Jahre lang litt die Lebensversicherungsbranche nicht nur an hausgemachten Problemen und eigenen Fehlentscheidungen. Ihr machten auch die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt zu schaffen, weil sie den Kunden hohe Garantien gegeben hatte. Diese ließen sich mit aktuellen Wertpapieren aber nicht mehr erzielen. Überdies musste die Branche Milliardenbeträge in die Zinszusatzreserve stecken, um auf dem Papier ihre langfristigen Zusagen abzusichern.
Angesichts der gebrochenen Sicherheits- und Renditeversprechen der Lebensversicherer ruft Axel Kleinlein zur Rückabwicklung aller unrentablen Verträge auf. Der frühere Vorstandssprecher beim Bund der Versicherten (BdV) gehört heute zum Expertenteam von Vertragshilfe24. Dieses im deutschen Sprachraum einzigartige Onlineportal berät frustrierte Verbraucher bei der professionellen Rückabwicklung ihrer Lebensversicherungen. Die Auszahlungen für die Kunden seien viel geringer als erwartet und ihnen drohe der Verlust der eingezahlten Beiträge. Das sieht Kleinlein genauso und warnte im „Manager Magazin“ vor folgenschweren Vermögensverlusten. Die aktuellen Lebensversicherungsverträge garantierten kaum noch Zinsen, und die stillen Lasten in den Bilanzen der Lebensversicherer drückten die Überschussbeteiligung. Kapitalbildende Lebensversicherungen nennt er wortgewaltig einen „legalen Betrug“ und ist noch empörter, seitdem Lebensversicherer den Kunden Überschussbeteiligungen kürzen dürfen, wenn sie einen Sicherungsbedarf behaupten. Im Gespräch mit dem „Manager Magazin“ äußerte sich Kleinlein nur dem Ton nach moderater. Seine Grundsatzkritik am Geschäftsgebaren der Lebensversicherer ist geblieben. „Viele Verbraucher müssten ihren Vertrag eigentlich kündigen“, ist der selbstständige Versicherungsmathematiker überzeugt. Selbst in den gestiegenen Zinsen sieht er kurz- und mittelfristig gar keine Entlastung der Versicherten: „Zwar bekommen die Unternehmen etwas Entlastung. Für die Versicherten haben schnell steigende Zinsen derzeit aber sogar negative Effekte. Es wird einige Jahre dauern, bis die Lebensversicherungskunden von steigenden Kapitalmarktzinsen profitieren können. Und das wird dann hinterrücks durch die Inflation aufgefressen.“
Solche Warnungen spricht Axel Kleinlein, der von April 2019 bis Juli 2022 Präsident des europäischen Verbraucherschutzverbandes „Better Finance“ in Brüssel war, mittlerweile bei der Informationsplattform Vertragshilfe24.de aus. Sie wird von den Versicherungsexperten Liane und Christoph Kirchenstein über die Konzeptional GmbH mit Sitz im schweizerischen Baar betrieben. Mit ihrem Beratungsangebot zur Rückabwicklung von Lebensversicherungen tun sie aus Sicht Kleinleins vermutlich genau das, was auch die klassischen Verbraucherschützer tun: Kunden vor finanziellem Schaden bewahren und Ausstiegsmöglichkeiten aus unwirtschaftlich gewordenen Verträgen aufzeigen. Das Team von Vertragshilfe24 gibt an, schon 60.000 Versicherungsverträge erfolgreich bearbeitet und auf diesem Wege eine halbe Milliarde Euro an Kundengeldern gerettet zu haben. „Die Rückabwicklung einer Lebensversicherung ist für fast alle Verbraucher die beste Wahl“, sagt Christoph Kirchenstein. „Jeder Inhaber einer Lebensversicherung erhält regelmäßig die Prognose zu seiner zu erwartenden Auszahlung. Es wird kaum noch Kunden geben, die bei den Summen nicht enttäuscht sind.“ Das sei besonders bitter, weil die Lebensversicherung immer als das sicherste Vorsorgemodell fürs Alter angepriesen worden sei.
Branchenkenner sind überzeugt, dass die Lebensversicherer trotz leichter Zinsanstiege ihre strukturellen Probleme nicht überwinden können und im verbraucherschädlichen Krisenmodus verharren. „Je mehr Menschen erkennen, dass sich die Lebensversicherung nicht lohnt, desto weniger Einzahler gibt es“, rechnet Christoph Kirchenstein vor. „Deshalb versuchen sich fast alle Anbieter, auch diejenigen mit einem guten Ruf, von den Verträgen zu trennen. Diese Entwicklung lässt sich nicht mehr aufhalten und wer zu spät reagiert, kann sein gesamtes Geld verlieren.“
Ein erster Gedanke vieler Kunden ist die Kündigung des ungeliebten Versicherungsvertrages. Aber damit würden sie gegenüber den Anbietern auf sämtliche Ansprüche und bares Geld verzichten. Ein lohnender Ausweg ist die Rückabwicklung der Lebensversicherung, wodurch sogar mehr Geld rauszuholen ist, als man selbst eingezahlt hat. Mit der Kontaktaufnahme zu Vertragshilfe24.de geht man übrigens keinerlei Verpflichtungen ein. Die Website leistet keine Anlagenberatung und äußert keine Empfehlungen zu alternativen Geldanlagen. Sie unterbreitet bloß ein kostenloses Informationsangebot und stellt auf unmittelbaren Kundenwunsch einen Kontakt zu geeigneten Spezialisten her. Mittels eines Online-Rechners können die Versicherten in nur drei Minuten prüfen, was ihre Lebensversicherung noch wert ist und wie sie möglichst viel eingezahltes Geld retten können, ohne selbst Zeit oder Geld zu investieren.