Immer größer wird der Schatten Chinas über dem Fürstentum Liechtenstein. Nun soll getarnt über die portugiesische Fidelidade die Liechtenstein Life geschluckt werden.
Immer größer wird der Schatten Chinas über dem Fürstentum Liechtenstein. Nun soll getarnt über die portugiesische Fidelidade die Liechtenstein Life geschluckt werden.


Vaduz - Das portugiesische Versicherungsunternehmen Fidelidade gab am 20. August 2021 eine geplante Übernahme der Liechtenstein Life AG bekannt. Der Deal steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Finanzmarktaufsicht (FMA). Hinter Fidelidade steht der chinesische Staatskonzern Fosun, der eine weitere strategische Übernahme vornimmt, um mit den Assets der Liechtenstein Life weitere chinesische Projekte weltweit zu finanzieren. 

Eine weitere chinesische Übernahme im Finanz- und Versicherungssektor in Liechtenstein

In der Vergangenheit haben chinesische Investoren bereits 2 von 14 liechtensteinischen Banken übernommen. Die erste, die Mason Privatbank Liechtenstein, musste nur 4 Jahre nach der chinesischen Übernahme liquidiert werden. Auch hier war auffällig, dass direkt nach dem chinesischen Einstieg die Assets um 300M CHF arg signifikant sanken. Die zweite, die Bendura Bank, schwächelt momentan. Ein dritter Versuch einer chinesischen Übernahme, die der Union Bank, wurde von der FMA letztes Jahr abgelehnt. 

Eine Studie des Globalization Monitor im Jahr 2010 zeigt auf, dass nur ein Drittel der chinesischen Übernahmen im Ausland profitabel sind. 

Belt and Road Projekte - hier getarnt über portugiesische Gruppe

Chinesische Firmen nutzen Kundengelder der ausländischen Töchter, um weitere Road & Belt Projekte zu finanzieren. Fidelidade ist dabei bereits ein Vehikel von Fosun für Belt & Road Projekte in Lateinamerika, beispielsweise in Form gemeinsamer Projekte mit China Re bzw. der Übernahme von La Positiva im Versicherungsmarkt. Gleiches passiert nun wohl auch mit der Liechtenstein Life AG als Eintritt in den EWR/EU Raum. Somit stärkt China den eigenen Einfluss und die Abhängigkeit anderer Länder weltweit. 

Risiko Kommunistische Partei

Die aufgekauften Unternehmen, u.a. die Liechtenstein Life, unterliegen dabei dem Risiko der Kommunistischen Partei Chinas, die zumeist auch die finanziellen Mittel für die Deals zu Verfügung stellt. Die Assets stehen unter Aufsicht der staatlichen “Assets Supervision and Administration Commission”. Diese Kommission hat das Recht, leitende Positionen im Management der Konzerne zu besetzen, Manager zu überprüfen, zu befördern oder zu entlassen. Daher dienen Vorstände u.a. auch der Kommunistischen Partei. Politisch unabhängig geht anders.

Zweifelhafte Investoren

Der Beneficial Owner der Transaktion mit der Liechtenstein Life AG, Fosun, ist in zahlreiche Delikte und Vorwürfe der US-Arzneimittelbehörde verwickelt.

So werden dem Konzern und den Töchterfirmen Fälschung von Testergebnissen von Wirkstoffen und die Verabreichung von unwirksamen Impfstoffen an Kinder vorgeworfen. 

Auch das Tochterunternehmen Fidelidade ist wegen Kartellpraktiken bestraft worden.

Für den Finanzplatz Liechtenstein tun sich offenbar gefährliche Zeiten auf.

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