Neuer Tarifvertrag für Tarifbeschäftigte des Landes Hessen
Neuer Tarifvertrag für Tarifbeschäftigte des Landes Hessen

Hessen - Nach intensiven Verhandlungen haben sich das Land Hessen und die Gewerkschaften auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 55.000 Tarifbeschäftigten des Landes geeinigt. Die Einigung, die in Bad Homburg erzielt wurde, umfasst verschiedene Maßnahmen zur Lohnerhöhung und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Details des Tarifabschlusses

Zu den wichtigsten Punkten des Tarifabschlusses gehört ein einmaliger steuer- und sozialabgabenfreier Inflationsausgleich von 3.000 Euro. Diese Summe wird in drei Schritten ausgezahlt, voraussichtlich im April, Juli und November 2024. Des Weiteren ist eine Erhöhung der Tabellenentgelte ab dem 1. Februar 2025 um 200 Euro sowie ab dem 1. August 2025 um 5,5 Prozent vereinbart worden. Zudem werden die Ausbildungs- und Praktikantenentgelte ab Februar 2025 um 100 Euro und ab August 2025 um 50 Euro erhöht.

Die Jahressonderzahlung wird je nach Entgeltgruppe erhöht: Bis Entgeltgruppe 8 auf 90 Prozent und ab Entgeltgruppe 9a auf 60 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. Januar 2026.

Finanzielle Belastung für das Land Hessen

Die Einigung bedeutet für den hessischen Haushalt eine zusätzliche Belastung von 1,5 Milliarden Euro über die Laufzeit des Tarifvertrags. Innenminister Roman Poseck (CDU) betonte die Bedeutung dieses Abschlusses für die Funktionsfähigkeit des Bundeslandes und bezeichnete die Einigung als "finanzielle Kraftanstrengung".

Verbesserungen in verschiedenen Bereichen

Neben den Lohnerhöhungen wurden weitere Verbesserungen vereinbart, darunter höhere Zulagen für Fachkräfte und mehr unbefristete Stellen im Bereich der Hochschulen. Das Landesticket Hessen wird fortgeführt.

Reaktionen der Tarifparteien

Verhandlungsführer Poseck lobte das Ergebnis als insgesamt positiv und betonte die Bedeutung einer angemessenen Bezahlung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Auch Volker Geyer, Tarifchef des dbb, äußerte sich zufrieden über die erzielte Einigung und hob hervor, dass die Beschäftigten spürbare Verbesserungen erfahren würden.

Blick in die Zukunft

Die Gewerkschaften sehen den Tarifabschluss als wichtigen Schritt, um den öffentlichen Dienst in Hessen langfristig attraktiv zu gestalten. Christine Behle von Verdi betonte die Notwendigkeit, auch in Zeiten knapper Haushaltsmittel eine angemessene Bezahlung sicherzustellen.

Warnstreiks und Verhandlungsdauer

Die Tarifverhandlungen begannen am 14. Februar und wurden nach mehreren Runden und Warnstreiks erfolgreich abgeschlossen. Mehr als 160.000 Beschäftigte, einschließlich der Beamtinnen und Beamten, werden von der Einigung profitieren.

Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst in Hessen markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer gerechteren Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Die Einigung zeigt, dass durch konstruktive Verhandlungen und Kompromissbereitschaft erfolgreiche Lösungen erzielt werden können.


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