Kreis Offenbach - Zur Bekämpfung der schweren Waldbrände in Griechenland entsendet Hessen nun 164 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes nach Athen und in die griechische Region Attica. Dies verkündete der Hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) diese Woche. Auch Einsatzkräfte aus dem Kreis Offenbach nehmen an der Hilfsaktion teil. Aufgrund der aktuellen Waldbrände hat Griechenland eine internationale Hilfeleistung angefragt. Im Rahmen des Katastrophenschutzes des Landes Hessen sind 41 Einsatzkräfte aus allen Feuerwehren im Kreis Offenbach mit acht Fahrzeugen auf dem Weg nach Südeuropa. An Bord ist unter anderem viel Equipment für die Brandbekämpfung. Rund 48 Stunden werden die Einsatzkräfte, die gemeinsam mit einer zweiten Einheit aus Hessen im Verbund unterwegs sind, für die Anreise über Augsburg, Bozen und Ancona auf dem Land- und Seeweg benötigen. Inzwischen ist bereits ein Vorauskommando mit dem Kreisbrandinspektor Dr. hc Ralf Ackermann sowie Bediensteten der Landesfeuerwehrschule in Athen eingetroffen und treibt vor Ort die Vorplanung voran. Wo genau die Kräfte aus dem Kreis eingesetzt werden, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.
„Übers Wochenende musste das Personal für diesen außergewöhnlich herausfordernden Einsatz gefunden werden“, sagt Landrat Oliver Quilling bei der Verabschiedung vom Hauptstützpunkt in Neu-Isenburg am Montagmittag. „Das zeigt aber auch, wie gut wir aufgestellt sind. Denn trotz Ferienzeit und Wochenende können wir binnen weniger Stunden ein motiviertes Team stellen. Innerhalb weniger Wochen ist es der zweite außergewöhnliche Einsatz für unsere Hilfskräfte. Den engagierten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden danke ich für ihre unermüdliche Arbeit und wünsche ihnen, dass sie wohlbehalten zurückkehren. Mein Dank geht aber auch an die Arbeitgeber, die kurzfristig ihre Beschäftigten für den zweiwöchigen Einsatz freigestellt haben.“
Lage in Griechenland bedrohlich
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wandte sich vor kurzem in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung."Die letzten Tage waren für unser Land seit Jahrzehnten mit die schwierigsten. Wir kämpfen diesen Kampf mit aller Kraft, aber wir stehen vor einer Naturkatastrophe beispiellosen Ausmaßes." In den vergangenen Tagen sind landesweit rund 590 Brände ausgebrochen. 62 Ortschaften mussten innerhalb der letzten 24 Stunden evakuiert werden. Weil die griechischen Einsatzkräfte seit über einer Woche im Dauereinsatz sind, hat die Regierung andere Länder um Hilfe gebeten. Mehr als 20 Staaten senden Personal, Hubschrauber, Fahrzeuge und Löschflugzeuge in die Krisenregionen. Nach Angaben der Einsatzkräfte wurden innerhalb weniger Tage 2.770 Menschen auf dem Seeweg in Sicherheit gebracht. Die Strom und Wasserversorgung ist in den Krisengebieten ausgefallen, die Feuerwehr musste das Wasser mit extra Löschwagen zu den Einsatzkräften anliefern.
Vorausgegangen war am Samstag ein sogenannter „Voralarm Internationaler Ländereinsatz“, ehe am Sonntag schließlich der Einsatzbefehl des Landes Hessen folgte.