Hessen - In wenigen Wochen steht Hessen vor einer entscheidenden Wahl, bei der sich die politische Landschaft des Bundeslandes grundlegend verändern könnte. Seit 1999 regiert die CDU unter Ministerpräsident Boris Rhein, und in den aktuellen Umfragen führt seine Partei mit klarem Vorsprung. Doch es gibt viel Spannung und Unsicherheit hinter den Kulissen.
Schwarz-Grüne Koalition und die SPD im Fokus
Die CDU hat in den letzten Jahrzehnten in Hessen festen Fuß gefasst, und die Grünen sind ihre Juniorpartner. Bereits 2014 haben diese beiden Parteien die erste schwarz-grüne Koalition in einem bundesdeutschen Flächenland gebildet. Aktuell liegen die Grünen knapp vor der SPD in den Umfragen. Die Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, führt die Sozialdemokraten als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf. Auf der anderen Seite haben die Grünen den amtierenden Wirtschaftsminister, Tarek Al-Wazir, als ihren Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt nominiert, unterstützt von Landeswissenschaftsministerin Angela Dorn.
Der Ausgang dieser Wahl wird auch als Signal für die momentan unpopuläre Ampelregierung in Berlin gewertet. Faesers Doppelrolle als Bundesministerin und Wahlkämpferin in Hessen wurde von vielen Seiten scharf kritisiert. Das Ergebnis der AfD wird ebenfalls mit Interesse erwartet. Im Jahr 2018 zog sie erstmals mit 13,1 Prozent in den hessischen Landtag ein, und anders als im bundesdeutschen Trend hat die rechtsgerichtete Partei seither nicht wesentlich zugelegt.
FDP und Linke könnten an Fünfprozenthürde scheitern
Es besteht die Möglichkeit, dass sowohl die FDP als auch die Linke an der Fünfprozenthürde scheitern. Besonders für die Linke wäre dies ein harter Schlag. Die ohnehin zerstrittene Partei würde ausgerechnet in der Heimat ihrer Parteivorsitzenden Janine Wissler aus dem Landesparlament fliegen.
Insgesamt treten 21 Parteien und Wählergruppen mit einer Landesliste zur Landtagswahl am 8. Oktober an, und mehr als 850 Einzelpersonen kandidieren. Die Wahl wird von einer Vielzahl wichtiger Themen dominiert, darunter der Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken, verpflichtende Kita-Jahre, ökologische Landwirtschaft und der Abzug der US-Streitkräfte aus Hessen.
Der Wahl-O-Mat als Entscheidungshilfe
Der Wahl-O-Mat hat 38 Thesen aufgestellt, zu denen Wähler ihre Positionen abgeben können. Durch Zustimmung, Ablehnung oder Anpassung der Thesen können Wähler ihre Präferenzen klären. Am Ende können sie auch Antworten gewichten, wenn ihnen bestimmte Themen besonders wichtig sind. Der Wahl-O-Mat zeigt dann, welche Parteien den eigenen Positionen am nächsten stehen.
Wir ermutigen alle Wähler, diesen Test zu nutzen, um ihre Standpunkte mit den Antworten der Parteien zu vergleichen und sich so gut informiert wie möglich für die bevorstehende Wahl zu fühlen.