Der Innovationsmotor Quantenmechanik könnte auch in Hessen bald loslegen
Der Innovationsmotor Quantenmechanik könnte auch in Hessen bald loslegen

Hessen - Bei einer zweitägigen Veranstaltung im Biebricher Schloss in Wiesbaden haben rund 60 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über das Potenzial des Quantencomputings im hessischen Ökosystem diskutiert. Die Veranstaltung, die unter dem Titel "Potenzialanalyse des Quantencomputings - das hessische Ökosystem zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung" stattfand, hatte das Ziel, Akteure aus verschiedenen Bereichen miteinander zu vernetzen und so den Fortschritt des Quantencomputings in Hessen weiter voranzutreiben. Neben einem Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nahmen auch Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Wissenschaftsministerin Angela Dorn an der Veranstaltung teil.

Quantencomputing zählt neben Künstlicher Intelligenz zu den wichtigsten Zukunftsthemen im Bereich der Informationstechnologie. Beide Technologien greifen ineinander, da maschinelles Lernen und Big Data eine enorme Rechenleistung erfordern. "Quantencomputer werden wesentlich leistungsstärker sein und komplexe Operationen energieeffizienter durchführen können. Insgesamt werden uns Quantentechnologien helfen, Herausforderungen der Zukunft, wie beispielsweise die Entwicklung neuer Medikamente, schneller zu lösen", erklärten Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

Potenzial in vielen Bereichen von Wirtschaft bis Wissenschaft

Das Potenzial des Quantencomputings erstreckt sich auf verschiedene Bereiche, darunter Finanzen, Pharma und Medizin, Materialwissenschaften, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz. In diesen Bereichen werden bedeutende Durchbrüche erwartet. Von der Optimierung der Produktionslogistik zur Energieeinsparung über die Batterieforschung und intelligente Verkehrssteuerung zur Vermeidung von Staus bis hin zur Materialoptimierung für leichtere Fahrzeuge - die Möglichkeiten sind enorm. Das frühzeitige und systematische Engagement mit den Anwendungspotenzialen von Quantentechnologien, die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, Start-ups, KMUs und Industrievertretern, sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg dazu, dass Hessen zum Silicon Valley Europas werde, so Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Auch Wissenschaftsministerin Angela Dorn betonte das Potenzial des Quantencomputings und erklärte, dass Hessen das vorhandene Potenzial für die Anwendung und Weiterentwicklung dieser Technologie nutzen wolle. Besonders in den Bereichen Kryptographie, Finanzen, Pharma und Medizin, Materialwissenschaften, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz würden Durchbrüche erwartet. In den kommenden Jahren sollen vermehrt praxisnahe Anwendungen entstehen, und dazu sollen im Rahmen eines gemeinsamen Prozesses mit dem Digitalministerium Möglichkeiten aufgezeigt werden.

Hessen hat das Quantencomputing als eine Schlüsseltechnologie in seiner Digitalstrategie und KI-Zukunftsagenda verankert. Ein wichtiger Baustein in der hessischen Quantencomputing-Landschaft ist das Zentrum für Angewandtes Quantencomputing (ZAQC) am Fraunhofer IGD, das von der Hessischen Landesregierung mit über drei Millionen Euro gefördert wird. Darüber hinaus strebt Hessen mit hessian.AI und dem KI-Innovationslabor an, die Spitzenforschung im Rahmen der dritten Welle der KI weiter voranzutreiben. Die Veranstaltung zur Potenzialanalyse des Quantencomputings ist Teil dieser Bemühungen, um Hessen als führenden Standort für Quantentechnologien zu etablieren.


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